Die Kölner Haie setzen im Tor weiter auf Erfahrung. Nach der Trennung von Stammgoalie Julius Hudacek bestätigte der deutsche Eishockey-Vizemeister am Freitag die Verpflichtung des ehemaligen Nationaltorhüters Felix Brückmann. Über den Transfer war schon seit längerer Zeit spekuliert worden. Der 34 Jahre alte Routinier wechselt von Adler Mannheim zum KEC, bei dem er sich mit Tobias Ancicka (24) um den Platz zwischen den Pfosten duellieren wird. Brückmann erhält einen Zweijahresvertrag und die Rückennummer 90.

Damit sieht Matthias Baldys die Haie auf der Goalie-Position auch in Zukunft gut aufgestellt: „Mit Felix Brückmann haben wir einen der erfahrensten deutschen Torhüter der DEL verpflichten können. Felix hat in den vergangenen Jahren konstant gute Leistungen gebracht und wird unser Team mit seiner Ruhe und Erfahrung bereichern. Zusammen mit Tobias Ancicka wird er ein sehr starkes Torhüter-Duo bilden“, meint der Sportdirektor.

Felix Brückmann gibt die Komplimente zurück: „Ich freue mich sehr, ab sofort für die Kölner Haie zu spielen und vor den euphorischen Haie-Fans auflaufen zu dürfen. Mit Matthias Baldys hatte ich sehr gute Gespräche und bin begeistert von der Möglichkeit, nun für diesen großen Club zu spielen. Ich freue mich, bald die Mannschaft kennenzulernen, eine gute Gemeinschaft zu bilden, um dann durch eine hoffentlich lange Saison zu gehen.“ Brückmann ist nach den beiden Stürmern Dominik Bokk (Löwen Frankfurt) und Patrick Russell (Linköping HC) sowie Verteidiger Sten Fischer (EHC Red Bull München) der vierte bestätigte Neuzugang.

Bei den Adlern fungierte Felix Brückmann in den vergangenen Jahren als Stellvertreter von Toptalent Arno Tiefensee, der zur kommenden Saison den Sprung in die NHL zu den Dallas Stars geschafft hat. Brückmann kam in der abgelaufenen Saison in 23 Hauptrundenspielen zum Einsatz, bei denen er im Schnitt 2,9 Tore kassierte. Seine Fangquote lag bei 89,4 Prozent. Die Playoffs verfolgte er wie im Vorjahr nur von der Bank aus.

Der Linksfänger stand seit 2020 sowie von 2011 bis 2014 in Mannheim unter Vertrag. Zwischen seinen beiden Engagements in der Kurpfalz lag eine sechsjährige Station bei den Grizzlys Wolfsburg. Brückmann blickt auf einen Erfahrungsschatz von 377 DEL-Einsätzen, dabei feierte er 207 Siege und blieb 41-mal ohne Gegentor.

Der gebürtige Schwarzwälder wurde beim EHC Freiburg und den Jungadler Mannheim ausgebildet und steht seit der Saison 2011/2012 im deutschen Eishockey-Oberhaus zwischen den Pfosten. Gekrönt wurde seine Premierensaison mit der Auszeichnung zum „DEL-Rookie des Jahres“. 2012 debütierte Brückmann zudem in der deutschen Nationalmannschaft, für die er an den Weltmeisterschaften 2016 in Russland und 2021 in Lettland sowie an den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking teilnahm. Er kommt auf 40 Länderspiele.

Nach dem Gewinn der Vizemeisterschaft hatten die Kölner etwas überraschend Julius Hudacek keinen neuen Vertrag angeboten. Der 36-jährige Slowake, der erst im Herbst als Ersatz für den lange verletzten Tobias Ancicka nachverpflichtet worden war, hatte dem KEC durch teils überragende Leistungen den Weg zur ersten Final-Teilnahme seit elf Jahren geebnet. Mit seiner „Huda-Show“ avancierte er in Windeseile zum Publikumsliebling. Hudacek schließt sich DEL-Neuling Dresdner Eislöwen an. Mit Mirko Pantkowski und Niklas Lunemann trennten sich die Haie zudem von zwei weiteren Goalies.