Moritz Müller bleibt ein weiteres Jahr bei den Kölner Haien und strebt den DEL-Rekord an. Der Kapitän wird eine entscheidende Rolle einnehmen.
KEC-Team-KapitänMoritz Müller verlängert bei den Kölner Haien

Moritz Müller
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„Der ewige Lüde“ war einmal. Jetzt heißt es „der ewige Mo“. Moritz Müller hat seinen Vertrag bei den Kölner Haien um ein weiteres Jahr verlängert. Damit geht der Kapitän des deutschen Vizemeisters in sein 23. Spieljahr. „Ich bin froh, auch in der kommenden Saison ein Teil des KEC zu sein“, verkündete der 38-jährige National-Verteidiger. Nach den erfolgreichen Gesprächen mit der Klubführung und seiner Familie erklärte er, dass man sich bewusst Zeit gelassen und überlegt habe, was das Beste für seine persönliche, aber auch die Zukunft der Haie ist.
Moritz Müller führt Haie ins Finale
Nach dem verlorenen Finale um die Deutsche Meisterschaft gegen die Eisbären Berlin (1:4), ließ er die Saisonabschlussfeier ohne Verkündung passieren. Die Weltmeisterschaft verbrachte er nicht mit der DEB-Auswahl in Skandinavien, sondern in der Reha in Deutz. Nun folgte die frohe Eishockey-Botschaft von der Gummersbacher Straße: „Ich bin zu der klaren Entscheidung gekommen, den Weg mit den Haien weitergehen zu wollen – auch weil ich davon überzeugt bin, sportlich weiterhin eine wichtige Rolle einnehmen zu können“, sagte Müller.
Müllers Kämpferherz trotz Verletzung
Mit vollem Einsatz, bis an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit, hatte er sein Team ins Finale gegen Berlin geführt. Dass er dies, trotz seiner stark lädierten, rechten Schulter, nicht als Zuschauer, sondern unter Schmerzmitteln, skatend auf dem Eis tat, zeigt Müllers großes Kämpferherz. Kein Wunder also, dass sich der Mann, der die letzte Meisterschaft 2002 noch als Junghai erlebt hatte, nach seiner insgesamt dritten Finalteilnahme, nun für das Weiter-Machen entschied. Im zweiten Jahr unter dem finnischen Topcoach Kari Jalonen darf bei den Haien schließlich wieder auf eine Top-Platzierung gehofft werden.
Unverzichtbare Rolle im Team
Müllers große Bedeutung als Persönlichkeit in der Kabine und abseits des Eises, ist unbestritten. Aber auch sportlich erreichte er in 52 Hauptrunden-Spielen (3 Tore, 10 Assists) und 17 starken Playoff-Partien (2 Treffer, 4 Vorlagen) wieder Toplevel. „Es freut mich sehr, dass Mo auch in der kommenden Saison Bestandteil unseres Teams ist“, sagt Matthias Baldys. Der Sportdirektor weiß, was er an seinem dienstältesten Spieler hat und betont dessen exponierte Stellung in der Organisation. „Er kennt den Verein wie kaum ein Zweiter und identifiziert sich zu 100 Prozent mit dem Club.“
Zukunftsperspektiven mit Moritz Müller
Nach den Abgängen seiner Verteidiger-Kollegen Otso Rantakari und Adam Almquist wird der Kapitän auch als Ratgeber und Integrationsbeauftragter gefragt sein. Schließlich muss der KEC-Kader vor allem defensiv verstärkt, die offenen Kontingentstellen besetzt werden. Nicht nur in der Domstadt ist „Kölns Sportler des Jahres 2023“ eine Ausnahmeerscheinung. Auch in der deutschen Nationalmannschaft hat er sich als jahrelanger Spielführer etabliert. Nach den Silber-Medaillen bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang 2018 und der WM in Finnland 2023 peilt der dreifache Familienvater nun die Olympischen Winterspiele im kommenden Jahr an. Im Februar 2026, in Mailand und Cortina d'Ampezzo, könnte also ein weiteres Karrierehighlight anstehen.
Auf dem Weg zum DEL-Rekordspieler
Wobei der Rekordjäger auch dann noch nicht genug haben dürfte. Schließlich ist die spielende Legende auch auf Mirko Lüdemanns Fersen. „Der ewige Lüde“ beendete seine Karriere in Köln mit 1197 DEL-Partien. Müller steht mittlerweile bei 1131 Einsätzen, hat demnach „nur“ noch 66 Spiele weniger als Lüdemann. Jetzt, wo die Kölner Haie und ihr Kapitän ein weiteres Jahr für ihn im KEC-Dress beschlossen haben, ist klar: Mit der gleichen Spielanzahl wie im Vorjahr (52 Mal Hauptrunde, 17 Mal Playoffs), wäre „der ewige Mo“ alleiniger DEL-Rekordspieler.