KEC-TrainerCory Clouston bleibt wohl länger bei den Kölner Haien

Haie-Coach Cory Clouston
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Köln – Cory Clouston will sich einfach nicht locken lassen. Auch die x-ste Frage nach seiner Zukunft bei den Kölner Haien lässt der Kanadier regungslos an sich abperlen. „Ich denke nicht darüber nach, sondern nur über das erste Spiel gegen Mannheim und wie wir gewinnen können“, erklärt der KEC-Trainer.
Weitere Nachfragen gibt es nicht. Wohl auch deshalb, weil längst feststehen dürfte, dass Clouston über diese Saison hinaus in Köln bleibt. „Es ist im Moment kein Thema. Wir würden uns freuen, wenn unser Trainerduo weiter Cory Clouston und Thomas Brandl heißt und es sieht gut aus. Dass wir in den Playoffs sind und wie weit wir kommen, hat keinen Einfluss auf die Vertragsverhandlungen“, gibt es für Haie-Geschäftsführer Peter Schönberger eine klare Tendenz.
Spätestens mit dem bis zum vorletzten Spieltag unsicheren Einzug in die erste Playoff-Runde um die deutsche Eishockey-Meisterschaft hat der bisweilen etwas glatt wirkende Clouston bei den Haien auch auf dem Papier geliefert. Nach kurzer Anlaufzeit und zwei Niederlagen führte der Nachfolger von Niklas Sundblad den trudelnden KEC wieder in die Spur und zum Abschluss der Hauptrunde noch auf Platz sieben. „Wir haben aus unserer Situation das Beste herausgeholt – bis jetzt“, lobt Topscorer Philip Gogulla Cloustons Arbeit. Auch sein Stürmerkollege Alexander Weiß sieht den Hauptgrund für die Wiederbelebung der Haie im Schaffen des 46-jährigen Kanadiers: „Cory hat uns Struktur und Konstanz gegeben. Unser Spiel sieht von außen betrachtet besser aus und so fühlt es sich auch an.“
Komplimente, die Clouston auch für seine Spieler übrig hat: „Wir haben zum Ende der Hauptrunde gegen die Topteams der Liga gespielt und es hat am letzten Spieltag noch für Platz sieben und das Heimrecht gereicht. Die Jungs haben einen guten Job gemacht.“ Wohl auch, weil sie nach der Entlassung von Niklas Sundblad am 20. Januar wieder so angeleitet wurden, dass sie wussten, was zu tun ist. Von den letzten 13 Hauptrundenpartien gewannen die Kölner neun. „Cory ist angenehm, ruhig und präzise. Er sagt klar, was er haben möchte und lässt keinen Spielraum für Diskussionen. Wir haben wieder Selbstvertrauen getankt. Es spricht alles dafür, dass er Trainer bleibt“, sagt Kapitän Moritz Müller.
Clouston spricht auch über jene Dinge, die kommen, konzentriert sich dabei aber eben auf die Serie gegen den in der Hauptrunde bis auf Platz zehn abgestürzten Meister. „Es gibt keinen Favoriten. Mannheim hat auf dem Papier ein starkes Team, gespickt mit Titelverteidigern. Sie sind so lange ein schwerer Gegner, bis sie ausgeschieden sind“, beherrscht der Ex-NHL-Coach die branchenüblichen Playoff-Floskeln aus dem Effeff.
Floskeln, die ihren Wahrheitsgehalt darin finden, dass die Hauptrunde Geschichte ist und alle zehn Playoff-Teams nicht nur wieder bei null anfangen, sondern alle auch die Chance besitzen Meister zu werden. „Es kommt in den Playoffs auf die Kleinigkeiten an. Wir müssen vom ersten Moment an da sein, denn eine best-of-three-Serie ist so kurz, dass sie keine Fehler verzeiht“, erwartet Philip Gogulla ein Duell auf Augenhöhe. Moritz Müller sieht es ähnlich: „Best-of-three ist gnadenlos.“
Die Haie müssen am Mittwoch (19.30 Uhr, Lanxess-Arena) weiter auf Jason Williams, Sebastian Uvira und Ryan Jones verzichten, wobei Jones wieder auf dem Eis steht und fleißig am Comeback arbeitet. Zurück im Team sind Alexander Sulzer und Torwart Gustaf Wesslau, der gegen Düsseldorf und in Iserlohn famos von Daniar Dshunussow vertreten wurde. Bei der Frage, wer im ersten Spiel der Serie das Haie-Tor hüten wird, lässt Clouston sich natürlich nicht locken: „Das entscheiden wir am Mittwoch. Es ist aber keine schwere Entscheidung, denn beide sind gut genug.“