Die Kölner Haie sind auf der Suche nach einem Nachfolger für Stürmer Justin Schütz offenbar beim rheinischen Rivalen Düsseldorf fündig geworden.
Kölner HaieNationalspieler wird als Schütz-Ersatz gehandelt
Die Kölner Haie haben in der Deutschland Cup-Pause nicht wirklich zur Ruhe finden können. Was nicht am achtfachen deutschen Eishockey-Meister lag, sondern an den Transfergeschichten, die in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im November/Dezember erfahrungsgemäß an Fahrt aufnehmen, was die deutschen Spieler betrifft.
So verwandelte sich am vergangenen Freitag das Gerücht um einen Abgang von Haie-Stürmer Justin Schütz in eine verifizierte Nachricht. Der 24-jährige Nationalspieler, dessen Vertrag nach zwei Jahren zum Saisonende in Köln ausläuft, wird in der kommenden Spielzeit das Trikot der Adler Mannheim tragen und seine Qualitäten zu deutlich höheren Bezügen anbieten.
Kölner Haie finden Ersatz in Düsseldorf
Die Haie haben allerdings offenbar schon Ersatz gefunden. Wie der zumeist gut informierte Podcast „Sharkbite“ unter Berufung auf mehrere unabhängige Quellen berichtet, sind sich die Kölner mit Alexander Ehl von der Düsseldorfer EG einig. Der gebürtige Landshuter ist wie Schütz 24 Jahre alt, Flügelstürmer und Nationalspieler.
Der Rechtsschütze, dessen Vertrag beim aktuellen DEL-Schlusslicht nach der Saison 2024/25 endet, ist derzeit am Knie verletzt und fällt noch bis Dezember aus. Ehl, um den es in Köln bereits in der vergangenen Spielzeit Wechselgerüchte gab, steht nach 13 Einsätzen in dieser Saison bei zwei Toren und zwei Vorlagen. In der vergangenen DEL-Saison kam er auf 31 Punkte (12 Tore/19 Assists).
Wenn die Haie am Freitag (19.30 Uhr/Magenta Sport) mit dem Heimspiel gegen Bremerhaven den Spielbetrieb in der DEL wieder aufnehmen, wird sich zeigen, inwieweit der Wechsel von Schütz Einfluss auf die Leistungen des Teams von Trainer Kari Jalonen hat.
Anpassungen von Kari Jalonen fruchten
Nachdem die Kölner nach dem 3:1 am zweiten Spieltag gegen Mannheim in eine Defensivkrise geschlittert waren, gab es zuletzt einen Aufwärtstrend. Der KEC leitete die Wende nach 25 Gegentoren in den ersten fünf Partien mit der Verpflichtung von Julius Hudacek ein und steht nach 15 von 52 Hauptrundenpartien auf Tabellenplatz sechs.
Positiv festzuhalten ist bislang, dass die Anpassungen von Trainer Kari Jalonen fruchten. Der Finne stärkte die zunächst schwächelnde Defensive und wird nun im Entwicklungsprozess weiter an der Balance arbeiten müssen, um auch die zu Saisonbeginn starke Offensive wieder ans Laufen zu bringen. Faustpfand war bis zur Verletzung von Alexandre Grenier (Knie) zudem die erste Reihe mit Schütz und Gregor MacLeod, die zuverlässig lieferte und oft den Unterschied ausmachte.
Achillesferse war, wie erwähnt, zunächst die Defensive inklusive Goalie, dann die Offensive und hier vor allem das Powerplay. 17,50 Prozent und Platz elf im Ligavergleich sind zu wenig, um ganz oben anzuklopfen. Einer der Hauptgründe dürfte Nick Bailen sein. Der schussstarke Offensivverteidiger spielt weiter unter Form. Einmal ließ Jalonen den US-Amerikaner sogar als überzähligen Importspieler außen vor.
Hudacek und Grenier überzeugen, Bailen und Wohlgemuth fallen ab
Goalie Julius Hudacek ist der Hauptgarant dafür, dass es bei den Haien ab dem 6. Spieltag aufwärts ging. Der Slowake strahlt viel Ruhe aus, bringt mit seinen 36 Jahren enorme Erfahrung aus verschieden europäischen Topligen mit und feierte schon zwei Shutouts.
Erfreulich sind bislang auch die Auftritte von Alexandre Grenier, der als schwieriger Charakter gilt und nach der Geburt seines zweiten Kindes verspätet zur Vorbereitung erschien. Im Zusammenspiel mit Schütz und MacLeod brillierte der Kanadier als Vorbereiter und ist mit zwölf Assists in zwölf Einsätzen bester seines Teams. Zusammen mit MacLeod und Louis-Marc Aubry ist er mit 15 Punkten auch Topscorer der Haie. Bitter für die Kölner, dass Grenier weiter fehlen wird.
Neben Nick Bailen (1 Tor/5 Assists in 12 Spielen) ist sicher auch Tim Wohlgemuth bislang hinter den Erwartungen geblieben. Der 25-jährige Stürmer wollte den Trainerwechsel nutzen, um seinen Ansprüchen gerechter werden zu können. Mit nur einem Tor und einem Assist ist dies nicht gelungen. Jalonen setzte Wohlgemuth schon in allen vier Sturmreihen ein, ohne dass der Ex-Mannheimer sein Leistungsvermögen abrufen konnte.