Die Kölner Haie haben gegen Iserlohn zum vierten Mal in Folge zu Hause gewonnen.
Kölner HaieVierter Heimsieg in Serie bringt Platz vier

Der Bann ist gebrochen: Die Haie feiern den 1:1-Ausgleich durch Verteidiger Valtteri Kemiläinen.
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Die Kölner Haie haben sich zu einer Heimmacht gemausert. Der hart erkämpfte 3:1 (0:0, 2:1, 1:0)-Erfolg gegen die Iserlohn Roosters vor 18.262 Zuschauern in der Lanxess-Arena war der vierte Heimsieg in Serie und machte das Sechs-Punkte-Wochenende für den Vizemeister perfekt. Der KEC sprang durch den Sieg auf Platz vier der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und hielt Anschluss an die Top-Drei mit Mannheim, Straubing und Bremerhaven.
Kari Jalonen beließ Juhani Tyrväinen in der ersten Sturmreihe bei Gregor MacLeod und Patrick Russel. Eine Umstellung, mit der der Haie-Coach am Freitag den 4:3-Heimerfolg gegen Ingolstadt eingeleitet hatte. Tanner Kero spielte dafür in der vierten Formation. Jalonen rotierte zudem Dominik Uher und Maximilian Glötzl für Parker Tuomie und Sten Fischer ins Team. Wohl dem, der einen vollen Kader hat. Jalonen fehlte nur Verteidiger Jan-Luca Sennhenn im Line-up.
Iserlohn hatte mehr als 1000 Fans zum letzten verbliebenen West-Duell der DEL in den Oberrang der Lanxess Arena mitgebracht, als Vorletzter der Tabelle aber nur acht Punkte. Die Rollen waren klar verteilt und das Spiel entwickelte sich dementsprechend. Die Roosters stellten sich vor dem eigenen Tor auf und verteidigten aufmerksam. Vor allem, nachdem der neue, schwedische Coach Stefan Nyman schon in der fünften Minute eine Auszeit genommen hatte und seine Spieler an ihre Zweikampfhärte erinnerte.
Pinktober-Heimspiel - Zeichen gegen Brustkrebs
Die in ihre Pinktober-Trikots zum Zeichen gegen Brustkrebs gekleideten Haie hatten Mühe, Lücken zu finden und durch Frederik Storm (2.) und Kevin Niedenz (12.) nur zwei gute Chancen. Iserlohn, das fünf der letzten sechs Duelle mit den Kölnern für sich entscheiden konnte, verlegte sich auf Konter und hatte in Überzahl zwei, drei Möglichkeiten. KEC-Goalie Felix Brückmann war aber aufmerksam genug, um die Null zu halten (7./8.).
Das 0:0 nach 20 Minuten hatte zur Folge, dass sich am Spielfilm des 101. Westderbys nichts änderte. Iserlohn verteidigte mit allem, was Schläger hatte, und Köln suchte die Lücke. Das Vorhaben der Roosters ging zunächst besser auf. Kapitän Daniel Fischbuch schloss einen Konter mit der Klasse eines Nationalspielers zum 0:1 und seinem sechsten Saisontreffer ab (27.).
Zu allem Übel verletzte sich Brückmann bei dieser Szene und musste durch Tobias Ancicka ersetzt werden. Der Rückstand motivierte die Haie, ihren Druck zu erhöhen. Jalonen tauschte Kero für Tyrväinen zurück in die erste Reihe und zog Ryan MacInnis für Uher in die zweite (29.). Als Colin Jobke wegen Spielverzögerung auf die Sünderbank musste und Nate Schnarr anschließend das Bully gewann, war es so weit. MacLeod legte die Scheibe zum finnischen Verteidiger Valtteri Kemiälinen, der sie zum 1:1-Ausgleich ins Netz zimmerte (34.).
Ich habe heute ein neues Tape auf dem Schläger gehabt.
Iserlohn gab eine gute Antwort und hätte durch Julian Napravnik zum zweiten Mal in Führung gehen können (36.). Das nächste Tor ging aber an die Haie und es war eine Premiere. Nach toller Vorarbeit von Kapitän Moritz Müller traf Dominik Bokk per Direktabnahme zum 2:1 (39.) — das erste Saisontor für den bei den Junghaien ausgebildeten Stürmer und das erste Tor im Trikot der DEL-Profis. „Es fällt schon einiges ab“, gestand Bokk, der neben harter Trainingsarbeit auch mit Aberglauben gegen seine neun Spiele anhaltende Torkrise vorging: „Ich habe heute ein neues Tape auf dem Schläger gehabt“, verriet der 25-jährige Neuzugang aus Frankfurt.
Die Gäste gaben sich aber nicht auf und versuchten im Schlussdrittel alles, um zum Ausgleich zu kommen. Tobias Ancicka hielt seinen Kasten aber auber. Der KEC-Goalie und seine Vorderleute mussten aber bis 3,3 Sekunden vor dem Ende um den vierten Heimsieg hintereinander zittern, weil Bokk (55.) und MacInnis (56.) das 3:1 liegen ließen. Die Entscheidung fiel erst, als Iserlohn Torhüter Henrik Hane zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis gegangen war und Patrick Russell ins leere Tor einschießen konnte (60.).
„Es war ein enges Spiel. Iserlohn hat es uns schwer gemacht, war ein harter Gegner und sehr physisch in der Defensive. Mir hat gut gefallen, wie meine Mannschaft auf den Rückstand reagiert hat“, freute sich Kari Jalonen, der ein „Super-Wochenende“ für die Haie verbuchen konnte.
Statistik:
Kölner Haie: Brückmann (27. Ancicka); Kaski, Austin; Kemiläinen, Vittasmäki; Glötzl, Müller; Russell, Tyrväinen, MacLeod; Storm, Aubry, Kammerer; Bokk, Schnarr, Uher; Niedenz, Kero, MacInnis. – SR.: MacFarlane/Kozari. – Zuschauer: 18.262. - Tore: 0:1 Fischbuch (26:15), 1:1 Kemiläinen (33:39/MacLeod, Schnarr, PP1), 2:1 Bokk (38:33/Müller, MacLeod), 3:1 Russell (59:56). – Strafminuten: Köln 2; Iserlohn 6.