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Overtime-Sieg in MannheimAubry belohnt kampfstarke Kölner Haie

Lesezeit 3 Minuten
Streit zwischen David Mcintyre und Jordan Szwarz Adler Mannheim.

Faustkampf an der Bande: Haie-Stürmer David McIntyre (l.) und Mannheims Jordan Szwarz gehen aufeinander los. Die Schiedsrichter haben Probleme zu schlichten.

Die Kölner Haie haben mit einem überraschenden 2:1-Sieg nach Verlängerung beim Tabellenzweiten Adler Mannheim den Anschluss an die direkten Playoff-Viertelfinalplätze gewahrt. Das Comeback von Landon Ferraro verlieh dem Klassiker zusätzliche Brisanz.

Landon Ferraro hatte sich einen pikanten Zeitpunkt ausgewählt. Nach wochenlanger Zwangspause kehrte der Angreifer der Kölner Haie ausgerechnet am Freitagabend im Duell mit den Adler Mannheim auf die Spielfläche zurück. Jenen Kontrahenten, gegen den der 31-jährige Kanadier im Winter Game am 3. Dezember durch eine Attacke von David Wolf eine schwere Gehirnerschütterung erlitten hatte.

Eine Konstellation, die dem Klassiker der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zusätzliche Brisanz verlieh. Am Ende einer intensiven Auseinandersetzung behielt der KEC beim Tabellenzweiten nach Verlängerung mit 2:1 (1:0, 0:0, 0:1, 1:0) die Oberhand. „Das war ein ganz starker Auftritt des gesamten Teams in einem Spiel mit Playoff-Charakter“, erklärte Siegtorschütze Louis-Marc Aubry, dessen Mannschaft am Sonntag (19 Uhr, Magenta Sport) bei den Löwen Frankfurt die dürftige Auswärtsbilanz weiter aufbessern kann.

Nach zuvor vier spielfreien Tagen hatte sich die Personallage beim KEC deutlich entspannt. Neben Ferraro kehrten in Verteidiger Maximilian Glötzl sowie den Stürmern Jon Matsumoto und Zach Sill drei weitere Stammkräfte zurück. Der Qualitätszuwachs schien die Kölner zu beflügeln. Der KEC startete sehr konzentriert, indem er kaum etwas zuließ und offensiv mehrere Nadelstiche setzte.

Goalie Pantkowski hält die Führung lange fest

Ein perfekt vorgetragener Angriff bescherte die frühe Führung. Nach einem langen Aufbaupass von Stanislav Dietz behielt Andreas Thuresson unter Bedrängnis die Übersicht und legte quer auf den mitgelaufenen Carter Proft, der am zweiten Pfosten  vollstreckte (6.). Nick Bailen (9.) und Aubry (12.) hatten weitere Hochkaräter.


Haie angeln sich MacLeod

36 Scorerpunkte (12 Tore/24 Vorlagen) in 40 Spielen der laufenden DEL-Hauptrunde – mit dieser beeindruckenden Bilanz hat Stürmer Gregor MacLeod (24) von den Nürnberg Ice Tigers das Interesse der Konkurrenz auf sich gezogen. Nach Informationen der Rundschau sollen die Kölner Haie das Rennen um den begehrten Kanadier gemacht haben, dessen Vertrag nach dieser Saison ausläuft. Nach seinem Wechsel zur Saison 2021/22 von AHL-Club Grand Rapids Griffins nach Nürnberg hatte sich MacLeod schnell zum Leistungsträger entwickelt. (tca/sam)


Im zweiten Abschnitt änderte sich das Spielgeschehen. Mannheim kam mit Wucht aus der Kabine. Die Haie gelangten nicht mehr so konsequent in die Zweikämpfe und konnten sich bei Mirko Pantkowski bedanken, dass die 1:0-Führung auch nach den zweiten 20 Minuten Bestand hatte. Der Haie-Goalie musste gegen Matthew Donovan, Ryan MacInnis (beide 27.) und Tim Wohlgemuth (35.) sein ganzes Können aufbieten. Auf der Gegenseite vergab Jason Bast (30.).

Aubrys Einzelleistung sorgt für die Entscheiung

Im dritten Drittel überschlugen sich zunächst die Ereignisse. Nachdem Andreas Thuresson nur das Mannheimer Quergestänge getroffen hatte (41.), glichen die Hausherren aus. Markus Eisenschmid veredelte ein feines Solo von Tyler Gaudet (44.). Danach hatten beide Teams die Chance, die Partie in der regulären Spielzeit zu Ende zu bringen. Es ging aber bis in die Verlängerung, in der Louis-Marc Aubry im Alleingang für die Entscheidung sorgte. Nach einem eigentlich verlorenen Bully holte sich der Vorlagenkönig des KEC die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie von Gaudet zurück, ließ dann Eisenschmid aussteigen und tunnelte zum krönenden Abschluss Felix Brückmann.

Kölner Haie: Pantkowski; Bailen, Stanton; Roach, Dietz; Sennhenn, Austin; Glötzl; Thuresson, Aubry, Kammerer; Bast, McIntyre, Olver; Ferraro, Matsumoto, Baptiste; Üffing, Sill, Proft. – SR.: Ansons/Schukies. – Zuschauer: 12.666. – Tore: 0:1 Proft (5:54/Thuresson, Dietz), 1:1 Eisenschmid (43:36), 1:2 Aubry (61:22). – Strafzeiten: Mannheim 6; Köln 10.

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