Der Südstadt-Klub reist im Januar ins Trainingslager nach Side, auch aufgrund der schlechten Trainingsbedingungen im Jean-Löring-Sportpark. Trainer Mink warnt jedoch vor zu großen Erwartungen.
Fortuna Kölns Trainer Matthias Mink„Das hat wenig mit Profifußball zu tun“

Fortuna Kölns Trainer Matthias Mink nach dem 3:2-Erfolg gegen den 1. FC Köln II.
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Zur Länderspielpause kann der SC Fortuna Köln einmal durchatmen. Nach intensiven Wochen in der Regionalliga, aus denen die Südstädter als Tabellenführer der West-Staffel hervorgegangen sind, wartet bereits die nächste Belastungsprobe. Nach dem spielfreien Wochenende steht das Achtelfinale im Mittelrheinpokal gegen DJK Rasensport Aachen-Brand (18. November) an, wenige Tage später folgt das Spitzenspiel bei den Sportfreunden Siegen (22. November).
Trainingslager in der Türkei im Winter
Hinter den Kulissen laufen bereits die Planungen für die Winterpause auf Hochtouren. Im Januar reist die Fortuna ins Trainingslager nach Side, einer antiken Hafenstadt an der türkischen Riviera. Dort will Trainer Matthias Mink seine Mannschaft eine Woche lang geschlossen um sich haben, um im besten Fall konzentriert und unter besseren Bedingungen arbeiten zu können. „Das Trainingslager ist gut für uns, aber eben nur ein Baustein von vielen. Wenn wir aus der Türkei zurückkommen, sind die Bedingungen im Jean-Löring-Sportpark noch immer dieselben. Wir wissen nicht, wie es im nächsten Februar aussieht – das ist eine ganz andere Geschichte. Es kann gut sein, dass wir nach dem Trainingslager wieder ausschließlich auf Kunstrasen trainieren müssen. Darüber machen sich viele nur wenige Gedanken“, erklärt der Trainer.
Side gilt als klassisches Winterziel für Profiteams, die dort Sonne, Ruhe und gute Plätze finden. Doch auch dort kann Regen den Ablauf stören, denn die Wintersaison gilt als niederschlagsreich. „Wir wissen natürlich nicht, welche Trainingsbedingungen uns in der Türkei erwarten. Es kann auch dort passieren, dass starke Regenfälle unsere Planung durcheinanderbringen und wir vielleicht einen Tag nicht trainieren können“, sagt Mink. Trotz möglicher Unsicherheiten überwiegt bei ihm die Vorfreude: „Trotzdem freuen wir uns sehr über die Möglichkeit und sind dem Verein dankbar, dass er das für uns möglich macht.“
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Die Reise in den Süden ist ein notwendiges Ausweichmanöver – eine Art Flucht vor den Zuständen zu Hause. Denn in Köln-Zollstock kämpft die Fortuna seit Jahren mit schwierigen Trainingsverhältnissen. Sobald die Temperaturen sinken und der Regen einsetzt, verwandelt sich der Rasenplatz im Jean-Löring-Sportpark in eine Problemzone. „Das Trainingslager hilft uns eben nur kurzfristig, aber leider nicht auf Dauer“, sagt Mink, der den Zustand des Geländes offen kritisiert.
Matthias Mink hofft aus Besserung
„Die Trainingsbedingungen im Sportpark sind schlichtweg katastrophal. Im Zweifel müssen wir schon frühzeitig komplett auf Kunstrasen ausweichen. Der Rasenplatz ist in einem schlechten Zustand. Es gibt dort keine Unterstützung, der Platz wurde im Herbst weder gelocht noch gesandet. Ich kann nur wiedergeben, was ich im täglichen Betrieb erlebe – aber mit welchen Voraussetzungen wir hier trainieren im Herbst und Winter, hat mit Profifußball wenig zu tun.“
Das Problem im Kölner Süden ist kein neues. Schon seit Jahren kämpft die Fortuna mit unzureichenden Trainingsbedingungen. In der vergangenen Saison musste die Mannschaft ihre Einheiten zeitweise in eine Soccerhalle verlegen – ein Provisorium, das zwar Kunstrasen bot, aber weder Platz noch Bedingungen für ein professionelles Mannschaftstraining auf Spielfeldgröße. Von geregeltem Trainingsbetrieb konnte keine Rede sein.
Die Verantwortlichen des Vereins beklagen seit Langem, dass es an geeigneten Flächen mangelt und Unterstützung seitens der Stadt kaum spürbar ist. Zwar werden immer wieder Gespräche geführt und Lösungen in Aussicht gestellt, doch konkrete Maßnahmen bleiben aus. Während andere Kölner Clubs über moderne Sportanlagen verfügen, kämpft die Fortuna weiterhin mit matschigen Plätzen, eingeschränkten Trainingszeiten und der ständigen Suche nach Alternativen. Side ist vorerst eine davon.

