Vor einigen Wochen rangierten die Fußballer von der Dr.-Simons-Straße noch im Landesliga-Mittelfeld. Nun mussten sie den Gang in die untere Liga antreten, obwohl sie ihr letztes Spiel gegen die bereits abgestiegene DJK Südwest mit 6:0 (5:0) gewannen.
Kölner AmateurfußballDer bittere Absturz von Deutz 05 in die Bezirksliga
Von Alexander Wolf
Lesezeit 4 Minuten
Trainer Ali Meybodi konnte die SV Deutz 05 trotz drei Siegen aus den vergangenen vier Spielen nicht mehr retten.
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„Nicht Steine, sondern Felsbrocken sind da abgefallen“, jubelte Angelo Mazza nach dem Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga. Der Trainer der SpVg. Flittard war vor dem Saisonfinale gegen Rheinbach „extrem angespannt“. Benötigte sein Team doch einen Heimsieg, um sicher in der Klasse zu bleiben. „Meine Jungs haben mich vor dem Spiel beruhigt, nach dem Motto ‚Trainer wir machen das schon‘“, berichtete Mazza von seinen mentalen Schwankungen und der psychischen Stabilität seiner Spieler.
Florian Hensel (l.) trug mit seinem Treffer zum 4:1-Sieg der SpVg, Flittard gegen Rheinbach bei.
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Für den 4:1 (2:1)-Sieg gegen den Vierten aus Rheinbach sorgten Florian Hensel (11.) und Yannik Lamberz (15.) mit einem frühen Doppelschlag. „Der Kopf ging dann wieder an, als der Gegner das 1:2 erzielte“, sagte Mazza und dachte an den gegnerischen Treffer durch Jan-Sekou Michler (20.). „Wir haben in den vergangenen neun Wochen aber eine unfassbare Qualität an den Tag gelegt und es verdient drin zu bleiben“, lobte Mazza seine Mannschaft für den sechsten Sieg in den vergangenen neun Spielen.
SpVg. Flittard rettet sich dank eines 4:1-Erfolges gegen Rheinbach
Adis Muzurovic (49.) und Paul Demtschück (90.+3) ließen die Party mit 500 Zuschauern am Flittarder Kunstrasen starten. Für Letzteren war es allerdings der Abschiedstreffer. Demtschück verabschiedet sich in Richtung Liga-Konkurrent Borussia Lindenthal-Hohenlind.
Beim Dritten der Abschlusstabelle aus Lindenthal wiederum verabschiedete sich David Gsella mit einem 5:1 (2:0) gegen Marialinden als Trainer. Karim Sharaf (30.), Felix-Benedict Neuhäuser (39.), Janis Waffenschmidt (70.), Oliver Lausberg (88.) und nochmal Neuhäuser (90.+3) bereiteten dem scheidenden Chefcoach einen versöhnlichen Abschied, wobei noch nicht klar ist, wer die Gsella-Nachfolge an der Westkampfbahn antreten wird. Der Sportliche Leiter Roland Gabriel und dessen Mitstreiter arbeiten allerdings mit Hochdruck an einer Lösung und haben mehrere Kandidaten in petto.
Ebenso unklar ist die Situation bei den beiden Kölner Absteigern aus der Landesliga. DJK Südwest Köln befand sich mit lediglich sechs Rückrunden-Punkten und viel Verletzungspech schon vor dem letzten Spiel bei Deutz 05 im freien Fall. Nach dem 0:6 (0:5) an der Dr. Simons-Straße wollen sich Trainer Sven Henke und sein Team in der Bezirksliga neu formieren. Für die gastgebenden Deutzer war der Klassenerhalt noch drin. Doch durch Flittards Erfolg und den Wiehler Sieg in Spich reichten die sechs Tore für Ali Meybodis Team nicht. Nun steht der bittere Gang in die Siebte Liga an.
Wir gewinnen so deutlich und trotzdem war am Ende so etwas wie Weltuntergangsstimmung
„Wir gewinnen so deutlich und trotzdem war am Ende so etwas wie Weltuntergangsstimmung“, gab Coach Meybodi Einblicke. Seine Rettungsmission war trotz drei Siegen aus den vergangenen vier Spielen fehlgeschlagen, wobei er festhielt: „Ein Mann, ein Wort. Ich bleibe auch 2025/26 in der Bezirksliga.“
Bevor die Kaderplanung intensiviert wird, steht für die 05er noch das Pokalfinale am Sonntag an. Da treffen sie auf BW Köln, das seit Sonntag Landesligist ist. „Wir tauschen also die Plätze“, beschrieb Meybodi die spezielle Situation vor dem Kreispokal-Endspiel.
Blau-Weiß Köln feiert den Aufstieg in die Landesliga
Durch den 2:0 (0:0)-Heimsieg über Schönenbach folgte die Mannschaft von Sören Schmitz dem Bezirksliga-Meister Hohkeppel II in die höhere Spielklasse. Auf dem heimischen Kunstrasen hatten Blau-Weiß und der Vierte aus Waldbröl zäh gerungen und je eine gelb-rote Karte kassiert. Dann ließen Tim-Maxim Harwardt (67.) und Maik Spiekermann (89.) den Knoten platzen und die Aufstiegsparty beginnen.
Mindestens genauso emotional verlief das letzte Spiel von Frank Vones als Trainer von SW Köln. Durch den 6:0 (1:0)-Sieg in Hoffnungsthal sicherte sein Team doch noch den Klassenerhalt und verabschiedete den Trainer nach 16 Jahren gebührend. „Für schwache Nerven war das nichts“, meinte der scheidende Coach in Gedanken an das Parallelspiel in Hohkeppel, das Pulheim nicht gewinnen durfte und trotz Führung auch tatsächlich mit 1:3 verlor. „Jetzt gebe ich den Staffelstab an Pascal Frere ab und freue mich, künftig guten Bezirksliga-Fußball als Zuschauer zu genießen“, so Vones.
Auch Rheindörfer Nord (3:2 gegen Hürth II), FC Rheinsüd (3:1 gegen Altenberg) und der SV Weiden (5:2 im Derby gegen Ford Niehl) beendeten die Saison versöhnlich. Für Zündorf fiel die 2:7 (0:3)-Schlappe bei Jan Wellem nicht mehr ins Gewicht.