Kölner Kreisliga ASchwarz-Weiß Köln und TFC Köln trennen sich nach Rudelbildung und Platzverweisen 1:1

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04.02.2024, Fussball-TFC Köln - Bergfried Leverkusen

rechts: TR: Salvatore Trovato (Köln)

Foto: Uli Herhaus

Salvatore Trovato (rechts), Trainer des Türkischen FC.

Schwarz-Weiß Köln vergibt die Chance, Platz eins zu übernehmen. Beide Teams müssen mit einer Roten Karte leben.

Schwarz-Weiß Köln verpasst die Tabellenführung und lässt sich in einem wilden Duell mit dem TFC Köln kurz vor dem Abpfiff noch den Sieg entreißen. In der Schlussphase sehen die eingewechselten Furkan Ceylan (TFC) und Stefan Schüller (SW) nach einer Rudelbildung die Rote Karte.

Der Türkische Fußball-Club Köln ist am 18. Spieltag der Fußball-Kreisliga A mit einem Remis davongekommen. Nach einer deutlichen Leistungssteigerung traf Selim-Can Isiksoy in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum umjubelten 1:1 (0:0)-Endstand. Schwarz-Weiß-Winterzugang Ricky Fritzen (51.) hatte die im ersten Durchgang tonangebenden Vogelsanger auf der Bezirkssportanlage Bocklemünd in Führung gebracht.

Pascal Frere und Abdelkader Maouel stehen in der Startformation von Schwarz-Weiß Köln

Die Gunst der Stunde durch den Ausrutscher von Tabellenführer Bergfried Leverkusen (2:2 in Schlebusch II) ließen beide jedoch ungenutzt.

Die Mannschaft von Schwarz-Coach Frank Vones spielte in Bestbesetzung: Pascal Frere hatte sein Rückenleiden auf den letzten Drücker offenbar kuriert, und auch Abdelkader Maouel, der viermalige Torschütze aus dem Hinspiel, stand in der Startformation. Ebenso wie die Winterneuverpflichtungen Marc Bendig, Sven Kuczka und eben Fritzen, der sein Team im ersten Pflichtspieleinsatz nach einer gescheiten Spielverlagerung aus kurzer Distanz verdient in Führung gebracht hatte.

Tugra Mercan fehlt beim TFC, mischt aber in der Baller League für das Team „Käfigtiger“ mit

Tugra Mercan suchte man hingegen vergebens im Spieltagskader des TFC. Der im Januar vom Landesligisten FC Pesch verpflichtete Offensivspieler laboriert an einer Verletzung, die ihn schon bei der 1:4-Niederlage vor zwei Wochen im Wiederholungsspiel gegen Bergfried geplagt haben soll. Wie zu erfahren war, mischte der „Königstransfer“ von Trainer Salvatore Trovato stattdessen in der sogenannten Baller League für das Team mit dem klangvollen Namen „Käfigtiger“ mit.

Die Baller League ist eine Hallenfußball-Veranstaltung mit hoher medialer Präsenz und eine reizvolle Plattform für Fußballer jeden Alters. Die Nachricht vom Gastspiel Mercans blieb allerdings auch seinem italienischen Coach nicht verborgen. „Die Ansage hat er schon bekommen“, so Trovato nach dem Fehltritt des 27-Jährigen.

Weitere Konsequenzen habe Mercan aber nicht zu befürchten. Seine Rolle als Mittelstürmer im Spiel gegen Schwarz-Weiß Köln übernahm Serhat Yildiz, dessen Engagement beim JSV Köln nur von kurzer Dauer und ohne Pflichtspieleinsatz geblieben war.

Schwarz-Weiß Köln stellte im Dauernieselregen von Bocklemünd zunächst das aktivere Team. Angeführt vom überragenden Kapitän Marvin Mausbach.

Mit dem Vortrag seiner Mannschaft war Vones dennoch nur bedingt zufrieden. Aus dem Ballbesitz im ersten Durchgang habe man aus seiner Sicht zu wenig gemacht: „Wenn wir es in dieser Phase ruhiger und klarer gespielt hätten, wäre der Ertrag wohl größer gewesen. Nach unserer Führung haben wir dann regelrecht um den Ausgleich gebettelt.“

Wir haben bei einem Top-Favoriten, der im Winter noch einmal ordentlich investiert hat, nicht verloren und sind weiterhin auf Tuchfühlung mit dem Spitzenreiter
Frank Vones, Trainer von Schwarz-Weiß Köln

Die beste Chance, auf 2:0 zu erhöhen, vergab Maouel nach brillanter Vorarbeit von Marcel Wacker in der Schlussphase. TFC-Schlussmann Adem Uygur verhinderte in dieser Szene den Knock-out.

Insgesamt sei die Offensive hinter den Erwartungen geblieben. Die letzte Reihe habe indes gut funktioniert. „Meiner Abwehr kann ich keinen Vorwurf machen“, betonte Vones. 

Der TFC sei eine gute Mannschaft und habe sich den Punkt absolut verdient, so Vones, der sich unmittelbar nach Spielende „als Verlierer des Spieltags“ empfand. Mit etwas Anstand nahm er das Positive mit: „Wir haben bei einem Top-Favoriten, der im Winter noch einmal ordentlich investiert hat, nicht verloren und sind weiterhin auf Tuchfühlung mit dem Spitzenreiter.“

Der eine Punkt ist für uns zu wenig, auch mit Blick auf den Spielverlauf. Wenn wir hier mit einem 5:1 herausgehen, kann sich Schwarz-Weiß Köln nicht beschweren.
Salvatore Trovato, Trainer des Türkischen FC

„Der eine Punkt ist für uns zu wenig, auch mit Blick auf den Spielverlauf. Wenn wir hier mit einem 5:1 herausgehen, kann sich Schwarz-Weiß Köln nicht beschweren. Wir haben eine gute Reaktion (nach dem 1:4 gegen Bergfried; d. Red.) gezeigt und von der Einstellung war es absolut top. Der einzige Vorwurf ist die schwache Torausbeute. Die Saison ist aber noch längst nicht abgehakt. Es ist immer noch alles drin“, erklärte Trovato mit Blick auf den Titelkampf.

Zunächst einmal außen vor bleiben werden die Rotsünder. Nach einem sinnfreien wie rüden Foulspiel an Tolga Kiracti nahe der Mittellinie hatte Stefan Schüller (90+4.) eine Rudelbildung ausgelöst, in dessen Folge der Unparteiische Martin Platt den TFC-Spieler Furkan Ceylan als treibende Kraft ausgemacht hatte.

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