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„Wir wollen unsere Spielidee nicht verraten“Viktoria-Trainer Wilhelm nimmt Team nach Heimdebakel in Schutz

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3. Liga: FC Viktoria Köln - SC Verl, 22.11.2025 Timur Gayret SC Verl, 30 setzt sich gegen Meiko Sponsel Viktoria Köln, 19 und Leonhard Münst Viktoria Köln, 5 durch  Köln, 22.11.2025 - 15. Spieltag der 3. Fußball-Liga: FC Viktoria Köln - SC Verl im Sportpark Höhenberg in Köln. Die DFL-Bestimmungen verbieten die Verwendung von Fotografien als Bildsequenzen und / oder Quasi-Videos. *** 3 Liga FC Viktoria Köln SC Verl, 22 11 2025 Timur Gayret SC Verl, 30 prevails against Meiko Sponsel Viktoria Köln, 19 and Leonhard Münst Viktoria Köln, 5 Cologne, 22 11 2025 15 Matchday of the 3 Football League FC Viktoria Köln SC Verl at Sportpark Höhenberg in Cologne The DFL regulations prohibit the use of photographs as image sequences and or quasi videos Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS/AxelxKohringx

Glücklos im Karnevalstrikot: Verls Timur Gayret (M.) setzt sich gegen Meiko Sponsel (l.) und Leonhard Münst durch.

Der Höhenberger Drittligist kassiert ein 1:5 gegen den SC Verl. Trainer Marian Wilhelm übernimmt die Verantwortung.

Erstmals in seiner Vereinsgeschichte ist der FC Viktoria Köln in einem Karnevals-Sondertrikot aufgelaufen. Und beinahe hätte es ein historisches Ergebnis gegeben. Allerdings kein positives. Mit 1:5 (0:2) unterlag der Höhenberger Drittligist am Samstag im heimischen Sportpark dem SC Verl, Frank Ronstadt war in der Nachspielzeit der Ehrentreffer gelungen – damit verhinderte er Viktorias höchste Drittliga-Pleite überhaupt. „Es war mit Abstand die schlechteste Leistung der Saison“, resümierte Stephan Küsters, Sportlicher Leiter der Kölner. Als Glücksbringer taugt das mit vielen bunten Handabdrücken gemusterte Karnevalstrikot jedenfalls nicht. Durch die Niederlage im Verfolgerduell verpasste es die Viktoria, den Anschluss an die Aufstiegsplätze zu halten.

Verl gelingt fast alles, Viktoria gelingt fast nichts

Im Duell zweier Mannschaften mit einem ähnlichen fußballerischen, auf Ballbesitz ausgerichteten Ansatz, gelang den Gästen von Beginn an fast alles – den Höhenbergern hingegen fast nichts. Nach sieben Minuten brachte der diesmal wacklige Keeper Dudu seinen Abwehrchef Christoph Greger mit einem schlampigen Zuspiel in die Bredouille. Es folgte ein Verler Ballgewinn, eine Flanke von Dennis Waidner und das 1:0 durch Alessio Besio. Wenig später sah Greger nach einem harten Tritt gegen Timur Gayret die Gelbe Karte und wandelte fortan am Rande des Platzverweises – Trainer Marian Wilhelm musste den Kapitän in der 24. Minute vom Feld nehmen, Tobias Eisenhuth kam ins Spiel.

Die Partie bot wenige Offensivszenen, wobei Verl durchweg klarer und schneller agierte als die Viktoria. Vorentscheidend war die Nachspielzeit, als ein Ballverlust von Meiko Sponsel die Grundlage für das 2:0 von Berkan Taz legte (45.+3). „Diese Fehler dürfen gerade gegen so einen hoch pressenden Gegner nicht passieren“, kritisierte Verteidiger Lars Dietz. „Es ist eine Kopfsache. Wir waren nicht mehr mutig genug mit dem Ball und haben in kritischen Räumen Fehler gemacht.“

Gegentore kurz vor und kurz nach der Pause

Kurz nach dem Seitenwechsel gab es den nächsten Nackenschlag. Im Anschluss an eine einstudierte Eckenvariante schoss Gayret zum 3:0 ein (47.). „Die Zeitpunkte der Tore ärgern uns natürlich extrem“, meinte Coach Wilhelm. Sportchef Küsters ergänzte: „Wir waren im Spielaufbau sehr unsauber, das darf einfach nicht passieren. Das war der Unterschied. Verl hat es ausgenutzt. Wir sind immer einen Schritt zu spät gewesen und nicht in die Zweikämpfe gekommen.“

Chef-Trainer Marian Wilhelm Viktoria Koeln 1904, TSV 1860 Muenchen vs. Viktoria Koeln 1904, 3. Liga, 9. Spieltag, 01.10.2025 DFB regulations prohibit any use of photographs as image sequences and/or quasi-video Muenchen Bayern Deutschland *** Head Coach Marian Wilhelm Viktoria Koeln 1904 , TSV 1860 Muenchen vs Viktoria Koeln 1904, 3 Liga, 9 Spieltag, 01 10 2025 DFB regulations prohibit any use of photographs as image sequences and or quasi video Muenchen Bayern Germany Copyright: xkolbert-press/UlrichxGamelx

Viktoria-Trainer Marian Wilhelm

Die erste klare Chance hatte Köln nach einer Stunde, als David Otto das Tor per Kopf knapp verfehlte. Beeindruckend effizient zeigte sich wenig später Verl auf der anderen Seite. Ein weiterer ungenauer Pass von Dudu wurde von Niko Kujewski in Empfang genommen, der Kapitän der Gäste jagte den Ball mit links sehenswert in den Winkel (61.). Julian Stark, wenige Sekunden zuvor eingewechselt, erzielte in der 64. Minute gegen auseinanderfallende Kölner das 5:0. „Da habe ich kurzzeitig befürchtet, dass es richtig deutlich wird. 0:5 nach 65 Minuten, da kannst du auch richtig auseinanderfallen. Nicht, dass 0:5 nicht schon deutlich genug wäre“, so Wilhelm.

Einwechselspieler beleben die Offensive

Doch vor allem die Einwechselspieler wollten sich nicht wehrlos ergeben. Benjamin Zank, Leander Popp und Yannick Tonye belebten die Offensive gegen in der Schlussphase deutlich zaghaftere Verler. So war es Popp, der Ronstadts Ehrentreffer mit einer feinen Einzelaktion einleitete (90.+3). „Die Art und Weise, wie die Jungs Haltung bewahrt und gekämpft haben, war sehr gut“, sagte Wilhelm, der in seinen ersten Monaten im Amt öffentliche Kritik an seiner Mannschaft weitestgehend vermied. So auch diesmal. „Wir wollen gegen Verl, nur weil sie einen guten Fußball spielen, nicht unsere Spielidee verraten und uns hinten reinstellen und dem Gegner das Feld überlassen. Wir wollen mutig sein, mit offenem Visier pressen und jeder Mannschaft die Stirn bieten. Dass ein Spiel dann mal so ausgeht, das nehme ich auf meine Kappe.“

FC Viktoria Köln: Dudu – Sponsel (63. Tonye), Dietz, Greger (24. Eisenhuth), Ronstadt – Kloss, Wolf (80. Engelhardt) – Otto (63. Popp), Münst, Handle – Lobinger (63. Zank). – Zuschauer: 2987. – Tore: 0:1 Besio (7.), 0:2 Taz (45.+3), 0:3 Gayret (47.), 0:4 Kijewski (61.), 0:5 Stark (64.), 1:5 Ronstadt (90.).