Kommentar zu Bayer 04 gegen AS Rom„Duell hatte zwei Verlierer – die unglücklichen Leverkusener und den Fußball“

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Xabi Alonso und Jose Mourinho nach dem Spiel.

Bayer 04 Leverkusen und Trainer Xabi Alonso (r) sind nach 180 Minuten gegen AS Rom ausgeschieden.

Angesichts der Umstände war die Niederlage ganz sicher bitter, aber alles andere als unverdient, findet unser Autor.

Ein Spiel, zwei Verlierer. Bayer 04 Leverkusen hat es in 180 Minuten plus Nachspielzeit nicht fertig gebracht, ein Tor gegen AS Rom zu erzielen. Die Konsequenz aus dieser Nicht-Leistung heißt, dass AS Rom und der FC Sevilla am 31. Mai das Finale der Europa League in Budapest austragen.  

Angesichts der Umstände ganz sicher bitter, aber alles andere als unverdient. Die Werkself hat es verpasst, die im vergangenen halben Jahr entfachte, und am Donnerstag rund um die BayArena deutlich sichtbare Euphorie in einen sportlichen Erfolg umzumünzen. Die Leistung im Halbfinale war gut, aber nicht gut genug, um die Römer für ihre Art Fußball zu spielen abzustrafen.

Das Duell Bayer 04 gegen AS Rom hatte deshalb zwei Verlierer: die unglücklichen und entnervten Leverkusener und den Fußball. Es ist traurig und grotesk, dass in der Unterhaltungsbranche Profi-Fußball eine solch destruktive Spielweise, wie die der Römer, bis in ein europäisches Finale führen kann. Für den neutralen Beobachter war die Partie durch die römische Fallsucht kaum zu ertragen.

Das unschöne, aber legitime Zeitspiel der Italiener wirft deshalb erneut die Frage nach einer grundsätzlichen Regeländerung im Profifußball auf. Es macht tatsächlich Sinn, bei jeder Unterbrechung die Uhr anzuhalten und so die effektive Spielzeit auf ihr Maximum von 90 Minuten zu erhöhen. Die Fußballfans im Stadion und vor den Bildschirmen bezahlen nicht für Spieler, die sich auf den Boden werfen und damit nichts als Zeit schinden wollen. So lange es aber das Regelwerk zulässt, dass es ein Erfolgsrezept sein darf, das Wesen des Spiels zu zerstören , wird der Kunde im Fußball kein König sein können.

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