15. Sieg in FolgeBaskets stürzen Berlin mit 84:77-Erfolg erneut von der Spitze

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TJ Shorts und Tyson WardTyson Ward von den Telekom Baskets.

Luftsprünge nach dem Spiel: TJ Shorts (r.) und Tyson Ward feiern den Triumph über Meister Berlin.

Mit dem Erfolg über Alba Berlin ist der Hauptrundensieg für die Bonner in greifbarer Nähe.

Es gibt Situationen, in denen ein Wort, ein Begriff reicht, um alles auf den Punkt zubringen. Und diesen Begriff schrien am Dienstagabend 6000 Menschen, die vor Begeisterung außer Rand und Band waren, minutenlang in kollektivem Stakkato: „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey, hey . . .“, dröhnte es im Telekom Dome, der in dieser an Höhepunkten sicher nicht armen Baskets-Saison den nächsten Gipfel erlebte: Im Bundesliga-Spitzenspiel rangen die Bonner den Titelverteidiger ALBA Berlin mit 84:77 (17:12, 29:26, 19:15, 19:24) nieder und stürzten ihn von der Tabellenspitze.

Auch der direkte Vergleich spricht jetzt für die Baskets

Das war passgenaue Millimeterarbeit. Denn nach dem mit 76:81 verlorenen Hinspiel brauchten die Baskets einen Sieg mit mindestens sechs Punkten Differenz, um den direkten Vergleich zu gewinnen – das gelang mit sieben Zählern perfekt. Dies könnte auch im Kampf um den Hauptrundensieg noch ein ganz entscheidender Trumpf werden. Aktuell haben die Bonner mit 28:2-Siegen eine Niederlage weniger als Berlin (29:3).

Damit blieben die Baskets bei einer Niederlage in den restlichen vier Spielen auf Position eins, auch wenn Berlin seine beiden restlichen Spiele gewinnt. Als Hauptrundensieger könnten sie Berlin und Bayern im Halbfinale aus dem Weg gehen – was ihre Titelchancen enorm steigern würde. Dieses Szenario hatte natürlich auch ALBA vor Augen, so dass sich ein verbissenes Kampfspiel entwickelte. Die Hausherren konnten eine erste Führung (11:5) Stück für Stück bis auf 34:17 ausbauen, weil sie mit deutlich höherer Intensität zur Sache gingen.

Baskets können mit knappen Spielständen gut umgehen

„Wir sind nicht mit der Energie ins Spiel gestartet, die wir uns vorgenommen hatten“, gab Gästetrainer Israel Gonzales später zu. Dennoch konnte der Titelverteidiger die Partie mit zwei 11:0-Zwischenspurts wieder offen halten: Im zweiten Viertel verkürzte ALBA so auf 34:28, und im vierten Viertel, als Bonn sich wieder auf 73:60 gelöst hatte (35.), war der Meister beim 73:71 drauf und dran, die Partie auf den Kopf zu stellen.

Aber hier zeigte sich, dass die Truppe von Chefcoach Tuomas Iisalo durch die harten Fights in der Champions League und einige Bundesligaspiele, die sie erst im Schlussviertel für sich entscheiden konnten, gelernt hat, mit knappen Spielständen umzugehen. So lösten sich die Baskets direkt wieder auf 81:73 – und sie verteidigten den direkten Vergleich bis zum Ende.

Mit dem 15. Heimsieg zu Hause noch ungeschlagen

Die Bonner fuhren damit den 15. Bundesligasieg in Folge ein und sie sind zu Hause weiter ungeschlagen (15:0). Auffälligste Spieler waren TJ Shorts (20 Punkte, 7 Assists) und Tyson Ward (18 P., 9 Rebounds, 3 Steals). Auch Iisalo sah kaum Anlass zu Kritik: „Es war von Anfang an ein großartiges Spiel von uns. Wir waren heute besonders fokussiert, Einsatz und Disziplin waren sehr gut.“ Die ausgelassenen Fans auf den Tribünen wussten genau, wem der Erfolg zu verdanken ist.Zum zweiten Mal an dem Abend dröhnten Sprechchöre mit nur einem Wort durch die Halle: „Iisalo, Iisalo, Iisalo“, feierten sie den 40-jährigen Finnen.

Baskets (Punkte/3er): Shorts (20/1), Ward (18/4), Kessens (4), Herrera (8/2), Tadda (6/1), Malcolm (8/1), Hawkins (8), Kratzer (9), Williams (3/1), Delany; Rebounds: 40 (Ward 9); Assists: 18 (Shorts 7); Trefferquote Feld: 45 % (31/69); Dreierquote: 30 % (10/33); Freiwurfquote: 75 % (12/16).

Berlin (Punkte/3er): Lo (11/2), Smith (17/3), Delow (2), Wetzell (6), Mattisseck (5/1), Olinde (6/1), Koumadje, Thiemann (9), Sikma (4), Lammers (13/2), Zoosman (4); Rebounds: 35 (Sikma 5); Assists: 20 (Lo 8); Trefferquote Feld: 45 % (29/64); Dreierquote: 31 % (9/29); Freiwurfquote: 83 % (10/12). (bm)

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