91:74-Erfolg in HeidelbergDie Baskets kommen spät – aber gewaltig

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Bonns TJ Shorts (r.) entschied mit 25 Punkten und 6 Assists das Duell der MVP-Kandidaten  mit Heidelbergs Eric Washington (13 P., 8 Ass.) für sich.

Bonns TJ Shorts (r.) entschied mit 25 Punkten und 6 Assists das Duell der MVP-Kandidaten mit Heidelbergs Eric Washington (13 P., 8 Ass.) für sich.

Die Baskets feiern nach einem mühsamen Stat in Heidelberg einen 91:74-Erfolg. Am Dienstag spielen sie dann gegen ALBA.

Diese Mannschaft bleibt ein Phänomen: Seit Wochen hin- und hergerissen zwischen Topspielen in der Champions League und dem Bundesliga-Alltag erlauben sich die Telekom Baskets dennoch keinen Fehltritt – auch wenn die Spiele darauf hinauszulaufen scheinen. Aber im Endspurt fahren sie doch regelmäßig klare Siege ein.

So auch am Samstagabend beim 91:74 (23:18, 18:22, 19:19, 31:15)-Erfolg in Heidelberg, wo Joonas Iisalo, der Bruder von Bonns Headcoach Tuomas Iisalo, nur so darauf brannte, mit seinen heimischen Academics zum Stolperstein für die Bonner zu werden. Diese wurden am vergangenen Dienstag im Viertelfinale gegen SIG Strasbourg noch körperlich und mental maximal gefordert, am nächsten Dienstag erwartet sie im BBL-Gipfeltreffen gegen Meister ALBA Berlin (19 Uhr) das Gleiche.

62:62-Gleichstand nach 31 Minuten

Da ist es verständlich, dass es dazwischen gegen den Tabellenzwölften mal holpert und eng wird. So sehr die Baskets sich in den ersten drei Vierteln auch mühen, sie können sich nicht absetzen, weil sie kleine Führungen schnell wieder aus der Hand geben. An der Freiwurflinie wieder zwölf Würfe (von 27) danebenzusetzen, ist eine Katastrophe, mancher Pass findet keinen Mitspieler, sondern landet unbedrängt im Aus.

Tuomas Iisalo schimpft in den Auszeiten wie ein Rohrspatz, findet aber doch wieder den richtigen Ton und die richtigen Worte, um seine Spieler aufzurütteln und an der Ehre zu packen. Und dann vollzieht sich eben Anfang des Schlussviertels wieder diese Leistungsexplosion.

62:62 steht es nach 31 Minuten und zuvor 12 Führungswechseln, danach brauchen die jetzt wie entfesselt auftrumpfenden Baskets gut sieben Minuten, um mit einem 23:7-Lauf zum 85:69 jeglichen Widerstand zu pulverisieren. Das ging zum einen auf das Konto von Spielmacher TJ Shorts, der mit 25 Punkten und 6 Assists im direkten Duell mit Eric Washington als Konkurrenten um den MVP-Titel die Nase vorne hatte (13 P., 8 Ass.), aber auch von Sebastian Herrera (20 P., 6 Dreier).

Leon Kratzer erreicht persönlichen BBL-Rekord

Leon Kratzer pflückte sich die Abpraller wie reife Äpfel und erspielte mit 13 Rebounds und 12 Punkten ein starkes Double-Double. Herausragend seine neun Offensivrebounds – ein persönlicher BBL-Rekord. Dass die Baskets das Reboundduell haushoch gewannen (49:30) und sich mit 27 Offensivrebounds 33 Punkte durch zweite Wurfchancen sicherten, war ein Schlüssel zum späten Happy-End.

Das sah auch Tuomas Iisalo so: „Wir waren in der ersten Hälfte nicht gut vorbereitet. Aber unser Team hat sich nicht unterkriegen lassen. Das ist eine gute Teameigenschaft. Und heute hat sich das dadurch gezeigt, dass wir viele zweite Chancen genutzt haben.“ Sein Bruder Jonas musste das mit 15:31 verlorene Schlussviertel verdauen: „Bonn war im letzten Viertel wie eine Schlange: Sie hatte den Griff fest um unseren Hals und hat immer fester zugezogen.“

Der 14 Bundesligasieg in Folge

Dieses 91:74 war der 14. Bundesligasieg in Folge, der 27. in dieser Saison (aus 29 Spielen). Das ist neuer Clubrekord, die alte Bestmarke stammt aus dem Vorjahr mit 26 Siegen aus 34 Spielen.

Baskets (Punkte/3er): Shorts (25/3), Ward (6), Ensminger (2), Kessens (7), Herrera (20/6), Tadda (3/1), Malcolm (12), Hawkins, Kratzer (12), Williams, Delany (4); Rebounds: 49 (Kratzer 13, Kessens 6); Assists: 13 (Shorts 6); Trefferquote Feld: 44 % (33/75); Dreierquote: 33 % (10/30); Freiwurfquote: 56 % (25/27).     Heidelberg (Punkte/3er): Ely (3/1), Lasisi (9/3), Griffin (11), Ugrai (4), McVeigh (13/2), Kesteloot (13/1), Vargas (3/1), Edwardsson, Washington (13/2), Hundt (5/1); Rebounds: 30 (McVeigh 8); Assists: 16 (Washington 8); Trefferquote Feld: 45 % (27/60); Dreierquote: 35 % (11/31); Freiwurfquote: 75 % (9/12).

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