Basketball-BundesligaMit einem Sieg sind die Telekom Baskets wieder Tabellenführer

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Baskets-Forward Jeremy Morgan (r.) ist bei den Bonnern zweitbester Werfer.

Baskets-Forward Jeremy Morgan (r.) ist bei den Bonnern zweitbester Werfer hinter TJ Shorts, in der Ligawertung nimmt er den elften Rang mit 17,1 Punkten ein.

Die Bonner treten im Nachholspiel beim Mitteldeutschen BC an – Beim Gegner warten drei Ex-Bonner auf die Baskets.

Da dachten alle Fans der Telekom Baskets, ihr Team hätte am vergangenen Samstag nach der ersten Saisonniederlage in Ludwigsburg (80:84) die Tabellenführung vorerst verspielt. Doch dann verlor ALBA Berlin gut 18 Stunden später mit dem überraschenden 95:96 in Göttingen ebenfalls seine erste Partie, so dass die Bonner aufgrund des besseren Korbverhältnisses weiter vor dem punktgleichen Titelverteidiger blieben (beide 6:1-Siege). Allerdings nicht mehr auf Platz eins und zwei – denn die Münchner Bayern setzten sich mit dem 83:73 über Würzburg mit einem Spiel mehr an die Tabellenspitze.

Baskets wollen als Nummer eins ins Topspiel gegen Bayern

Am Freitag können die Baskets nun ihrerseits wieder kontern: Mit einem Sieg im Nachholspiel beim Mitteldeutschen BC (19 Uhr) würden sie sich wieder an die Spitze setzten – und am Sonntag, 11. Dezember, käme es auf dem Hardtberg zum absoluten Topspiel der Bonner als Tabellenführer gegen die Bayern als direktem Verfolger – da dürfte der Telekom Dome erstmals in dieser Saison ausverkauft sein.

Es wäre jedoch fatal, wenn die Baskets mit Blick auf diesen ersten  Saisonhöhepunkt meinten, sie könnten beim MBC  die Punkte im Vorbeigehen mitnehmen. Denn die Weißenfelser, die mit zwei  Siegen gegen Bayreuth und Würzburg auf Platz 15 liegen, haben  nicht nur eine durch jahrelangen Abstiegskampf gestählte Truppe (in den fünf Jahren seit dem Wiederaufstieg belegten sie zweimal Rang 16 und dreimal Platz 15). Sie haben mit dem 40-jährigen Tremmel Darden und dem 35-jährigen John Bryant auch zwei mit allen Wassern gewaschene Veteranen. Darden steuert im Schnitt 14,1 Punkte und 4,7 Rebounds bei, Bryant, der 2012 und 2013 in Ulm zweimal Liga-MVP war und inzwischen einen deutschen Pass hat, kommt auf 5,3 Punkte und 5,6 Rebounds. „Big“ John kämpft zwar inzwischen vor allem mit seinem (Über)-Gewicht, verblüfft aber hier und da  noch mit seinen Körpertäuschungen und schnellen Drehungen.

Lamont Jones macht mehr Punkte als Shorts und Morgan

Und dann ist da die Fraktion der drei Ex-Bonner, die naturgemäß gegen ihren alten Arbeitgeber einen besonderen Ehrgeiz entwickeln. Das gilt für MBC-Coach Igor Jovovic, der 2021 in Bonn früh scheiterte, als er nach nur drei Siegen in den ersten elf Spielen vor die Tür gesetzt wurde, aber auch für Martin Breunig (2017 bis 2020 in Bonn) und Kostja Mushidi, der als NBBL-Spieler des Teams Bonn/Rhöndorf als Riesentalent galt, dann aber ein Baskets-Angebot ausschlug und danach erst beim MBC wieder Stabilität fand. Er ist dort mit 12,4 Punkten einer der Leistungsträger.

Einen brandgefährlichen Mann hat der MBC außerdem mit dem US-Shooting Guard Lamont Jones, der mit 20,3 Punkten drittbester Werfer der BBL ist. Zum Vergleich: Die Baskets-Topscorer TJ Shorts (17,3 Punkte) und Jeremy Morgan (17,1) folgen auf Rang neun und elf. Trotz dieser punktuellen MBC-Stärken verfügen die Baskets über das weitaus größere Potenzial, sie haben  offensiv eindeutig mehr Waffen. Aber es bleibt abzuwarten, wie sie die Schlappe in Ludwigsburg verkraftet haben, bei der sie die meiste Zeit in Front lagen, aber mit nur elf erzielten Punkten im Schlussviertel den Vorsprung aus der Hand gaben. Uneingeschränkt zufrieden war Trainer Tuomas Iisalo nur mit der Arbeit an den Körben: „Wir haben gegen ein sehr physisches Team viele Rebounds gesammelt, aber bei den Würfen nicht das nötige Glück gehabt“, lautete sein Fazit.

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