Baskets vs. TowersBonner treten als Tabellenführer zum Top-Spiel in Hamburg an

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Bonns Sebastian Herrera im Ballbesitz (rechts).

Nicht nur die Statistik spricht für die Baskets.

Wer Ergebnisserien im Sport Bedeutung beimisst, der wird froh sein, dass die Telekom Baskets am Samstag gegen Hamburg nicht im heimischen Telekom Dome antreten, sondern in der Arena der Towers in Hamburg-Wilhelmsburg. Denn statistisch ist die Sache im vierten Jahr der Hamburger Bundesligazugehörigkeit glasklar: Die Baskets haben in einem Hauptrundenspiel zu Hause noch nie gegen die Hanseaten gewonnen, auswärts aber noch nie verloren.

Bonn gegen Hamburg: In ersten fünf Duellen kein Heimsieg

In Zahlen: 2019/20 gab es in Bonn eine 90:102-Niederlage, zum Rückspiel kam es wegen des coronabedingten Saisonabbruchs nicht; 2020/21 folgte einer bösen 63:93-Heimschlappe ein 78:71-Auswärtscoup, das wiederholte sich 2021/22 mit dem 80:92 in Bonn und dem 85:73 an der Elbe. In den ersten fünf Duellen beider Clubs gab es also fünf Auswärtssiege, aber keinen einzigen Heimsieg. Das änderte sich erst, als sich beide im Mai dieses Jahres im Play-off-Viertelfinale erneut trafen: Mit ihrem 3:0-Sweep (100:98, 89:81, 95:88) durchbrachen die Bonner das Gesetz der Serie – vor allem dank einer phänomenalen Leistung von Parker Jackson-Cartwright, der den drei Partien mit zusammen 108 Punkten seinen Stempel aufdrückte (36+41+31).

Eine weitere Steigerung der Spannung verspricht das nächste Duell am Samstag: Diesmal fahren die noch ungeschlagenen Baskets als Tabellenführer zum Spitzenspiel beim Fünften (Samstag, 18 Uhr). Dabei wird ein Mann auf beiden Seiten im Blickpunkt stehen: TJ Shorts hat bei Bonn den Weggang von Jackson-Cartwright sehr schnell vergessen lassen, trug aber vor zwei Jahren noch das Hamburger Trikot. Ihn erwartet bei den Towers ein Point Guard als Gegenspieler, dessen Statistiken ihn als mindestens ebenbürtig ausweisen: Kendale McCullum, der von Absteiger Gießen kam und mit 18,7 Punkten, 5,7 Assists und 3,5 Rebounds den Vergleich mit Shorts (15,8 P., 7,8 Ass., 2,2 Reb.) nicht zu scheuen braucht.

TJ Shorts trug vor zwei Jahren noch das Trikot der Towers

Feste Größen im Team des aus Bayreuth gekommenen Trainers Raoul Korner sind auch die Nationalspieler Lukas Meisner (10,0 Punkte, 3,0 Rebounds) und Jonas Wohlfarth-Bottermann (8,0 P., 5,2 Reb.). „WoBo“, der auch zum Nationalteam gehörte, das im September bei der Europameisterschaft Bronze gewann, begann beim BSV Roleber mit dem Basketball und spielte bis 2013 bei Dragons Rhöndorf und Telekom Baskets. Nach Stationen in Berlin, Ulm, Frankfurt und Ludwigsburg wechselte er im Sommer nach Hamburg.

Die Towers haben vier der bisherigen sechs Spiele gewonnen und unterstrichen damit ihre Ambitionen, zum dritten Mal in Folge die Play-offs zu erreichen. 2021 und 2022 waren sie jeweils auf Rang sieben gelandet, dann aber im Viertelfinale glatt mit 0:3 an Berlin und Bonn gescheitert. In der laufenden Saison gewannen sie zu Hause gegen den Mitteldeutschen BC (91:74) und die Bayern (81:78) sowie in Bayreuth (95:79) und Bamberg (76:66). Die beiden Niederlagen kassierten sie bei Titelverteidiger Berlin (78:81) und in Ludwigsburg (92:103).

Die Baskets zeigten zuletzt beim ungefährdeten 98:65-Kantersieg gegen Heidelberg, dass sie ihr Niveau in puncto Zusammenspiel und Variabilität noch mal gesteigert haben – mit 26 Assists markierten sie einen Saisonbestwert. „Das war unsere bislang beste Performance“, hatte auch Chefcoach Tuomas Iisalo wenig zu kritisieren. So spricht nicht nur die Statistik dafür, dass die Baskets auch nach dem Spieltag an der Spitze stehen. 

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