Halbfinale der Champions LeagueBaskets zwingen Top-Favoriten in die Knie – Finale gegen Jerusalem

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Geschafft: TJ Shorts und Tyson Ward feiern den Halbfinalsieg gegen Malaga.

Geschafft: TJ Shorts und Tyson Ward feiern den Halbfinalsieg gegen Malaga.

Im Halbfinale der Champions League gelingt es den Baskets am Freitagabend den Top-Favoriten Malaga in die Knie zu zwingen. 

Jetzt greifen die Telekom Baskets nach den Sternen: In einem Kampfspiel auf Biegen und Brechen zwangen sie im Halbfinale des Final Four-Turniers der Champions League am Freitagabend den hohen Favoriten Unicaja Malaga mit 69:67 (22:22, 19:9, 16:19, 12:17) in die Knie. Damit eliminierten sie den spanischen Gastgeber, sie sind die erste deutsche Mannschaft, die in dem Wettbewerb das Endspiel erreicht.

Im Finale wartet am Sonntagabend (20 Uhr) mit Hapoel Jerusalem ein israelisches Spitzenteam, das sich im anderen Halbfinale ähnlich knapp mit 69:68 (15:18, 19:12, 18:12, 17:26) gegen Titelverteidiger Teneriffa durchsetzte. Es ist schon eine kleine Sensation, dass die hoch gewetteten spanischen Favoriten Malaga und Teneriffa damit nur im „kleinen“ Finale um Platz drei kämpfen.

Die Baskets bestanden eine extreme Nervenschlacht, die den 500 mitgereisten Schlachtenbummlern nervlich alles abverlangte. Zahlenmäßig den heimischen Fans unter den 11 300 Zuschauern hoffnungslos unterlegen, waren ihre unermüdlichen Anfeuerungen aber gerade in kritischen Phasen eine unverzichtbare Stütze.

Nach dem letzten Wurf brechen alle Dämme

Und als dann Malagas letzter Wurf in der Schlusssekunde danebenging, brachen alle Dämme: Die Spieler lagen sich genauso in den Armen wie die Fans, bei denen sich die Anspannung in Freudentränen entlud – sie alle wussten, dass sie gerade eine historische Stunde erlebten.

Die Baskets brauchten genau acht Minuten, um sich an den infernalischen Lärm zu gewöhnen, den die spanischen Fans mit Trompeten, Posaunen und Fanfaren produzierten. Da lagen sie aber schon 11:20 zurück. In diesem kritischen Moment bewies die Mannschaft erneut, welch verschworener Haufen sie sind.

Denn in den zwölf Minuten bis zur Pause machte sie auf der Basis einer Defense der Sonderklasse aus dem Neun-Punkte-Rückstand eine zweistellige Führung (41:31). Nach dem Seitenwechsel wuchs der Abstand durch einen Dreier von Sebastian Herrera sogar auf 13 Zähler (46:33).

So deutlich das auch aussah, so klar war doch, dass Malaga noch Pfeile im Köcher hatte. Die Spanier zogen die Zügel in der Defense enorm an, auch bei den Rebounds kippte die Baskets-Dominanz auf die Seite von Malaga. TJ Shorts, der im Eins-gegen-Eins schwierige Würfe traf, wurde jetzt gedoppelt, mit der Folge, dass den Bonnern zu Beginn des Schlussviertels fünf Minuten kein Feldkorb gelang. So kamen die Spanier auf 58:60 heran.

Es wird eng, als Shorts zweimal an der Linie patzt

Es wurde hitzig mit technischen Fouls gegen beide Trainer. Bonn verschaffte sich Entlastung mit einem 7:0-Lauf zum 67:58 (39.), aber in der Schlussminute stand Malaga nach Treffern von Kendrick Perry und Melvin Ejim beim 69:67 einen Wurf vor dem Sieg. Zudem patzte Topscorer TJ Shorts (21 Punkte, 7 Assists), der zuvor 10 von 11 Freiwürfen versenkt hatte, plötzlich zweimal an der Linie.

Mit dem letzten Wurf ging Perry auf den Dreier, der Ball landete auf dem Ring, Herrera schnappte sich den Rebound – und löste einen Jubelsturm der 500 Bonner aus, während die 10 800 um sie herum in Schockstarre fielen.

300.000 Euro Prämie

„Selbst wenn die Dinge nicht für uns laufen, finden wir unseren Weg, anstatt Ausreden zu suchen. Das macht die Jungs aus“, stellte Headcoach Tuomas Iisalo heraus.

Mit diesem Sieg sicherten sich die Baskets schon einmal 300.000 Euro Prämie der FIBA. Am Sonntag können mit einem Finalsieg 600.000 Euro dazukommen.

Baskets (Punkte/3er): Shorts (21/1), Ward (3/1), Kessens (1), Herrera (7/2), Tadda, Malcolm (7/1), Hawkins (13/2), Kratzer (2), Williams (2), Delany (13/1); Rebounds: 38 (Ward 7, Hawkins 6); Assists: 9 (Shorts 7); Trefferquote Feld: 39 % (21/54); Dreierquote: 35 % (8/23); Freiwurfquote: 73 % (19/26).

Malaga (Punkte/3er): Osetkowski (7/2), Ejim (12), Kalinoski (4/1), Barreiro (2), Brizuela (12/1), Carter (7/1), Djedovic (1), Diaz, Sima, Thomas (2), Krawish (8), Perry (12/2); Rebounds: 44 (Ejim 8); Assists: 15 (Perry 7); Trefferquote Feld: 34 % (24/70); Dreierquote: 21 % (7/34); Freiwurfquote: 80 % (12/15).

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