Probleme in der OffensiveTelekom Baskets verlieren ihr erstes Testspiel

Lesezeit 3 Minuten
Kapitän T.J. DiLeo (r.) sieht sich hier zwei Gegenspielern von Antwerpen gegenüber.

Kapitän T.J. DiLeo (r.) sieht sich hier zwei Gegenspielern von Antwerpen gegenüber.

Bonn – Da war noch viel Sand im Getriebe der Telekom Baskets: Die Bonner verloren am Sonntagnachmittag ihr erstes Testspiel gegen den belgischen Erstligisten Giants Antwerpen durch ein schwaches Schlussviertel mit 70:77 (20:13, 15:19, 17:17, 16:28). Zwar lagen sie im Telekom Dome in der ausgeglichenen Partie (13 Führungswechsel) bis Anfang des letzten Abschnitts meist in Front. Dann leisteten sie sich nach dem 58:52 erst einen 0:7-Lauf zum 58:59, konterten noch zu einer 63:59-Führung, um sich dann den entscheidenden 1:9-Lauf zum 64:68 einzufangen, von dem sie sich nicht mehr erholten.

Babb und Gaillius mit katastrophaler Dreierquote

„Es war uns anzumerken, dass am Ende die Kraft gefehlt hat, um das gute Niveau in der Defense zu halten, das wir zu Beginn gezeigt haben“, erklärte der neue Headcoach Igor Jovovic. Er legte auch gleich den Finger in die Wunde: „Unsere Trefferquoten in der Offensive haben einfach nicht ausgereicht, um ein Spiel gegen einen ebenbürtigen Gegner zu gewinnen.“ In Zahlen: Die Gesamtquote aus dem Feld betrug gerade mal 40 Prozent, aus der Dreierdistanz fanden gar nur 18 Prozent der Schüsse (fünf von 28) ihr Ziel.

Vor allem Chris Babb (1 von 9) und der Litauer Deividas Gaillius (1 von 10) hatten eine katastrophale Ausbeute bei ihren Distanzschüssen. Von der Einsatzbereitschaft her konnte man der neu formierten Truppe keinen Vorwurf machen, der Wille war da, aber nach nur zwei Trainingswochen waren die Mängel im Zusammenspiel unübersehbar. Dies und der fehlende Spielwitz verhinderten ein besseres Ergebnis. Kurios: Spielmacher Josh Hagins war als kleinster Bonner (1,85 m) bester Rebounder (7) und bester Passgeber (6).

Leon Kratzer (r.) kam auf zwölf Punkte und sechs Rebounds.

Leon Kratzer (r.) kam auf zwölf Punkte und sechs Rebounds.

Immerhin erzielten die Baskets ein besseres Resultat als vor Jahresfrist, als sie im August 2019 im ersten Vorbereitungsspiel ebenfalls auf Antwerpen getroffen waren – und mit 74:100 noch sehr viel deutlicher unterlagen.

Das aktuelle Spiel geriet direkt zum Härtetest unter erschwerten Bedingungen, denn Jovovic musste auf zwei wichtige Akteure verzichten: Xavier Pollard, der US-Guard, der vom Schweizer Rekordmeister Fribourg gekommen war, fehlte wegen muskulärer Probleme im rechten Oberschenkel, der Serbe Strahinja Micovic wartet in seiner Heimat weiter auf sein Visum, um endlich nach Bonn ausreisen zu dürfen.

Baskets warten auf Visum für den Serben Micovic

Wie Bonns Sportmanager Michael Wichterich berichtete, liegen die Unterlagen seit geraumer Zeit unbearbeitet bei der deutschen Botschaft in Belgrad. Jetzt wurde den Baskets signalisiert, die Bearbeitung solle kommenden Donnerstag erfolgen. Ende der Woche soll der Power Forward, der zuletzt für den Mitteldeutschen BC auf Korbjagd gegangen war, endlich in Bonn eintreffen – so jedenfalls die Hoffnung der Baskets.

Das zweite Testspiel folgt am kommenden Sonntag, wenn der Zweitligist Rostock Seawolves im Telekom Dome gastiert (16 Uhr, wieder ohne Zuschauer). Der ambitionierte Pro-A-Ligist wird vom ehemaligen Bundestrainer Dirk Bauermann trainiert und hat mit Chris Carter, Brad Loesing und Sid-Marlon Theis mehrere Spieler von Erstliganiveau in seinem Team.

Baskets (Punkte/3er): Thompson (7), Hagins (6/2), Babb (12/1), Lischka (6), DiLeo (9/1), Binapfl (3), Gailius (13/1), Kratzer (12), de Oliveira (2); Rebounds: 36 (Hagins 7, Kratzer 6); Assists: 17 (Hagins 6); Trefferquote Feld: 40 % (24/60); Dreierquote: 18% (5/28); Freiwurfquote: 74 (17/23).

Rundschau abonnieren