Telekom BasketsBei Bojan Subotic platzt endlich mal der Knoten

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Gefeiert von gesamten Team wurde Nachwuchsspieler Gabriel de Oliveira (M.), der den 100. Punkt gegen Brindisi machte.

Gefeiert von gesamten Team wurde Nachwuchsspieler Gabriel de Oliveira (M.), der den 100. Punkt gegen Brindisi machte.

Bonn – Die letzten zehn Spielminuten erinnerten mal wieder an die großen Zeiten, als die Telekom Baskets wegen der speziellen Atmosphäre bei ihren Heimspielen gefürchtet waren: Die Zuschauer hielt es nicht mehr auf ihren Sitzen, stehend peitschten sie ihr Team nach vorne, das sich in einen Offensivrausch spielte. 36:23-Punkte erzielten die Bonner am Mittwoch beim Sturmlauf im Schlussviertel, als sie im Champions-League-Spiel gegen Brindisi/Italien mit 101:93 den Sieg retteten, nachdem sie nach schwachem zweitem Viertel (21:32) lange zurücklagen.

Sturmlauf im Schlussviertel reißt Zuschauer von den Sitzen

„In der ersten Halbzeit haben wir eine Mischung aus schnellem Spiel und wildem Spiel gezeigt, das hat Brindisi Chancen zu offenen Würfen eröffnet“, kritisierte Coach Thomas Päch nach dem Spiel: „In der zweiten Halbzeit waren wir offensiv und defensiv viel disziplinierter, unser Rebounding hat das Spiel entschieden“, verwies er darauf, dass Bonn das Duell um die Abpraller in der zweiten Hälfte mit 25:16 (insgesamt 43:34) für sich entschied.

Der Sieg hatte mit sechs Bonnern, die zweistellig punkteten, viele Väter, aber herausragend war einen Tag nach seinem 29. Geburtstag der Montenegriner Bojan Subotic mit 15 Punkten, neun Rebounds und zwei Assists. Kann er dieses Niveau häufiger zeigen, dürften sich Diskussionen, ob die Baskets auf der Position vier noch eine Verstärkung brauchen, von alleine erledigen. „Wenn Bojan immer so gespielt hätte, . . .“, deutete auch Päch nach der Partie an, dass er von seinem Power Forward in der bisherigen Saison nicht immer begeistert war.

Ein großer Schritt in Richtung Achtelfinale

Immerhin machten die Baskets in der Champions League einen weiteren Schritt Richtung Achtelfinale, da sie mit 6:3 jetzt zwei Siege mehr auf dem Konto haben als Brindisi und Klaipeda/Litauen, die mit jeweils 4:5 auf Rang fünf und sechs liegen – die ersten Vier ziehen in die Play-offs ein. Derzeit wären das Bonn, Dijon (beide 6:3) sowie Saragossa und Szombathely/Ungarn (beide 5:4). Aber bei fünf ausstehenden Spieltagen haben sogar die einst als Gruppenfavoriten gehandelten Traditionsclubs Besiktas Istanbul und PAOK Saloniki, die jetzt mit 3:6 am Tabellenende stehen, noch Chancen sich zu qualifizieren.

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Die Baskets haben noch zweimal Heimrecht (gegen Szombathely und Dijon) und müssen dreimal auswärts ran (in Istanbul, Klaipeda und Saloniki). Zwei Heimerfolge (und dann acht Siege) könnten zum Sprung ins Feld der besten 16 reichen. Die Champions League macht jetzt drei Wochen Pause, die nächste Aufgabe wartet auf die Bonner am 7. Januar in Istanbul.

Göttingen hat wie Bonn erst zwei Siege auf dem Konto

Bis dahin stehen aber noch vier Bundesligaspiele auf dem Programm, nach denen abschätzbar sein dürfte, ob die Baskets trotz des kapitalen Fehlstarts mit sieben Niederlagen in den ersten acht Spielen noch eine Chance haben, in den Kampf um die Play-offs einzugreifen. Schon am Samstag müssen sie beim Tabellennachbarn Göttingen antreten (20.30 Uhr), am 2. Weihnachtstag folgt das Heimspiel gegen Aufsteiger Hamburg, am 29. Dezember (Sonntag) die Partie in Würzburg und am 5. Januar (Sonntag) die in Ulm.

Göttingen, das ebenso wie die Baskets erst zwei Siege erzielt hat (gegen Oldenburg und in Hamburg), gleicht einer Wundertüte: Auf eine böse Heimklatsche gegen Gießen (63:90) folgte ein knappes 81:82 in München.

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