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Bonn zeigt wahres GesichtTelekom Baskets gleichen mit Heimsieg gegen Ulm in Finalserie aus

Lesezeit 3 Minuten
Finn Delany wird von den Fans gefeiert. Er war mit 23 Punkten der Topscorer der Partie.

Finn Delany wird von den Fans gefeiert. Er war mit 23 Punkten der Topscorer der Partie.

Die Bonner konnten sich im Vergleich zum ersten Spiel deutlich steigern. Finn Delany gelang sogar seine beste Karriereleistung.

Alles wieder offen in der Finalserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft: Die Telekom Baskets gewannen im zweiten Spiel am Sonntagabend gegen Ulm deutlich mit 104:75 (26:16, 19:13, 30:15, 29:31), nachdem in der Auftaktpartie am Freitag ihre 25 Spiele andauernde Siegesserie mit einer 73:79-Schlappe gerissen war. Damit steht es in der Serie über maximal fünf Spiele 1:1, die nächsten beiden Partien sind am Mittwoch und Freitag in Ulm (jeweils 20.30 Uhr).

Finn Delany Topscorer bei den Telekom Baskets

Davon müssen die Bonner mindestens eine gewinnen, um die Titelchance zu wahren. Der Unterschied zum Freitag lässt sich kurz und knapp auf den Punkt bringen: Die Baskets zeigten vor 6000 Zuschauern wieder ihr wahres Gesicht. Schon von der Körpersprache, der Intensität in der Defense und der Energie auf dem Feld war das ein Klasse besser als in Spiel 1. Und das schlug sich auch direkt in deutlich besseren Wurfquoten nieder. Beispiel Dreier: Hatten die Bonner am Freitag bei den Distanzschüssen nur neun Treffer bei einer Quote von 24 Prozent, segelten in Spiel 2 satte 16 Dreier in den Ulmer Korb – bei einer fast doppelt so hohen Trefferquote von 46 Prozent.

Aber auch bei der Feldquote (sprang von 36 Prozent auf 53 Prozent) und an der Linie (statt 13 vergebener Freiwürfe waren es nur sechs), zeigte sich, dass Chefcoach Tuomas Iisalo bei der Aufarbeitung der Fehler ganze Arbeit geleistet hatte. Auch dafür, dass er die Aufstellung entgegen vieler Spekulationen nicht änderte, gab ihm der Spielverlauf absolut Recht: Er hielt an Finn Delany nach dessen Nullnummer eisern fest, der Neuseeländer dankte es ihm als Topscorer mit der Karrierebestleistung von 23 Punkten.

Bonn zwischenzeitlich mit 35 Punkten vorne

Entscheidend war aber genauso, dass sich die gesamte Mannschaft in der Defense deutlich steigerte. Hatten die Baskets am Freitag Yago dos Santos (19 Punkte) und Brandon Paul (18) nicht in den Griff bekommen, musste das Duo statt mit 37 Punkten diesmal mit 12 Zählern zufrieden sein (Santos 9, Paul 3). Nachdem Ulm eine erste Zehn-Punkte-Führung (26:16, 10.) noch wettmachen konnte (26:26), setzten sich die Baskets in der Folge schnell und unwiderstehlich ab, als sie einen 19:3-Lauf zur 45:29-Pausenführung draufpackten. Davon erholte sich Ulm auch nach dem Seitenwechsel nicht mehr.

Der größte Abstand war nach 31 Minuten beim 79:44 mit 35 Punkten erreicht, im Gefühl des sicheren Sieges folgte dann ein munteres Scheibenschießen bis zu Schluss. Gästecoach Anton Gavel sprach von einer „Klatsche“, bei der Ulm „in allen Aspekten unterlegen“ war. Iisalo war dagegen zufrieden: „Wir haben mit sehr hoher Intensität gespielt, wir waren schneller und wir haben in jeder Situation sehr gut gekämpft.“Trotz des Kantersieges zum 1:1 bleibt die Situation aber gefährlich: Gewinnen die Ulmer ihre beiden Heimspiele, sind sie Meister.

Baskets (Punkte/3er): Shorts (16/1), Ward (8/1), Falkenstein, Ensminger (3), Kessens, Herrera (17/3), Hawkins (5/1), Morgan (13/2), Kratzer (6), Williams (13/4), Delany (23/4); Rebounds: 39 (Ward 8, Kratzer 7); Assists: 22 (Shorts 9); Trefferquote Feld: 53 % (36/68); Dreierquote: 46 % (16/35); Freiwurfquote: 73 % (16/22). Ulm (Punkte/3er): dos Santos (9/1), Paul (3/1), Christen (9/3), Bretzel (5), Herkenhoff (3), Nunez (2), Klepeisz (6/2), Hawley (5), Jallow (17/1), Zugic (9/1), Caboclo (5/1), Fuchs (2); Rebounds: 27; Assists: 21 (Paul 7); Trefferquote Feld: 43 % (23/54); Dreierquote: 34 % (10/29); Freiwurfquote: 73 % (19/26).