Handball-BundesligaVfL Gummersbach verliert in einem verrückten Spiel deutlich gegen Hannover

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Gudjon Valur Sigurdsson, Trainer des VfL Gummersbach, steht verzweifelt am Spielfeldrand.

VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson während des Spiels gegen TSV Hannover-Burgdorf.

Im Spiel mit drei Roten Karten musste sich der VfL Gummersbach in der Handball-Bundesliga mit 27:34 (16:21) deutlich gegen die TSV Hannover-Burgdorf geschlagen geben.

Mit 21 Fehlwürfen und 17 technischen Fehlern könne man kein Spiel in der Handball-Bundesliga gewinnen, resümierte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson nach der deutlichen 27:34 (16:21)-Niederlage der Gummersbacher gegen die TSV Hannover-Burgdorf. Dabei hatte der VfL trotz vieler Schwächen in der zweiten Hälfte zehn sehr starke Minuten, in denen er einen Neun-Tore-Rückstand bis auf zwei Tore verkürzte. „Wir hatten sogar drei Chancen, auf ein Tor heranzukommen, diese aber nicht genutzt“, so Sigurdsson, der am Ende von einem auch in der Höhe verdienten Sieg für die Hannoveraner sprach.

Vor 3340 Zuschauern in der Schwalbe-Arena startete der VfL von Anfang an unsicher und mit vielen Fehlern in die Partie. Nach sechs Minuten lagen die Gastgeber 1:4 hinten. Der VfL fand ins Spiel und glich nach einem Drei-Tore-Lauf, darunter ein Siebenmeter von Dominik Mappes, nachdem der Hannoveraner Ilija Brozovic für ein Foul die Rote Karte kassiert hatte, auf 5:5 (10.) auf. Ellidi Vidarsson war es, der zum 8:7 (14.) traf und die Gummersbacher erstmals in Führung brachte. Finn Schroven baute diese auf 9:7 (16.) aus.

Dem VfL Gummersbach gelang in Angriff und Angriff nichts mehr

Den Vorsprung hielten die Gastgeber bis zur 21. Minute und dem Ausgleich zum 11:11. Zwei Minuten später übernahmen die Gäste wieder die Führung und die Gummersbacher brachen ein. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr wollte den Hausherren nichts mehr gelingen. Hannover zog auf 19:15 (28.) davon. Sigurdsson nahm die Auszeit und setzte auf eine offensivere Deckung. Doch auch diese brachte den VfL nicht wieder zurück.

Zu Beginn der zweiten Hälfte drohte den Gummersbachern sogar ein Debakel, als die Gäste auf 25:16 (33.) erhöhten. Nach einer Auszeit war der VfL im Spiel, auch weil die Gäste durchwechselten. Hannover spielte nach Aussage von Trainer Christian Prokop nur mit Halbgas, während die Gummersbacher einige Gänge hochschalteten und nun das Publikum wieder im Rücken hatten. Mit einem Sechs-Tore-Lauf verkürzte der VfL auf 22:25 (42.) und kurz darauf auf 24:26 (46.). Zuvor hatte mit Hannes Feise der zweite Hannoveraner Rot gesehen. Die Emotionen in der Schwalbe-Arena kochten.

Gummersbacher Handballer konnten die Partie nicht mehr drehen

Doch es gelang dem VfL nicht, die Partie tatsächlich noch einmal zu drehen. Stattdessen fanden die Gäste wieder zu ihrer Spielstärke der ersten Hälfte und holten sich die Partie zurück. Erneut brachen die Gummersbacher in der Partie ein, sodass am Ende die deutliche Niederlage auf der Anzeigetafel stand. Da tat auch die Rote Karte gegen Lukas Blohme nach einem Foul drei Minuten vor Schluss nicht mehr weh.

„Ich habe Gudjon vorher schon gesagt, dass ich die Entwicklung vom VfL in den letzten Jahren fantastisch finde. Welche Emotionalität hier herrscht und welch toller Handball hier gespielt wird, ist einfach super“, fand TSV-Trainer Christian Prokop im Gegensatz zum VfL-Trainer lobende Worte für die Gummersbacher.


Statistik

VfL Gummersbach: Ivanisevic (1. bis 23. und 30. bis 60. Minute/8 Paraden darunter ein Siebenmeter), Norsten   (23. – 30./0 P.); Vidarsson (1), Kodrin (3), Köster (1), Blohme (8), Schroven (2), Schluroff (1), Mappes (6/2), Pregler, Styrmisson (4), Kiesler (1), Stüber, Jansen, Zeman.

TSV Hannover-Burgdorf: Ebner (1. bis 60./13 P), Backhaus (n.e.); Vujovic (3), Uscins (7), Pevnov (2), Kuzmanovski (1), Steinhauser, Michalczik (4), Kulesh (4), Gerbl (7/2), Bozovic, Fischer (3), Feise (3), Ayar (n.e.), Ehlers (n.e.), Bücher (n.e.).

Zuschauer: 3340.

Schiedsrichter: Frederic Linker/Sascha Schmidt.

Siebenmeter: 2:2 – 2:3 (Gerbl scheitert an Ivanisevic).

Zeitstrafen: 12:6 (Vidarsson/2, Bohme/Rot 57., Schluroff, Kiesler/2 – Kuzmanovski, Brozovic/9., Feise/Rot 44.).

Beste Spieler: keiner – Ebner, Michalczik.

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