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Handball-BundesligaVfL ins Training gestartet – Vukovic soll die Mannschaft führen

Lesezeit 3 Minuten

Mit Drago Vukovic (li.) kehrt ein alter Bekannter zum VfL Gummersbach zurück. Er soll die Mannschaft auf dem Platz anführen. Mit dem 24 Jahre alten Iraner Pouya Norouzi haben die Gummersbacher einen weiteren Mittelmann geholt.

GUMMERSBACH – Die Handballer des VfL Gummersbach sind am Wochenende ins Training für die neue Saison gestartet. Und das mit ihrem Kreisläufer Moritz Preuss, hinter dessen Verbleib in Gummersbach in der Sommerpause zwischenzeitlich ein dickes Fragezeichen stand. Preuss wollte wie berichtet vorzeitig nach Magdeburg.

Ob und wer dem jungen Handballer dafür auf VfL-Seite sein Einverständnis gegeben hat, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Geschäftsführer Christoph Schindler sagte bei der Pressekonferenz am Sonntag nur noch, die Sache sei intern besprochen worden.

Neu sind beim VfL auch die eher leiseren Töne. Nachdem der Verein in zwei Jahren aufeinander schon so gut wie abgestiegen war, sind große Versprechungen über das sportliche Abschneiden in der kommenden Saison nicht zu hören.

Neues Vertrauen gewinnen

Dafür Worte wie „Demut“ oder „Bodenständigkeit“. Danach gefragt, ob der VfL künftig mit einer Tarnkappe herumlaufen wolle, stellte Schindler klar, dass der VfL sich natürlich nicht verstecken wolle. Es gehe darum, neues Vertrauen zu gewinnen. „Und zwar auf allen Ebenen.“ Zudem brauche der Verein eine Identität. So wie sie der VfL über viele Jahre gehabt habe.

Trainer Denis Bahtijarevic freut sich, dass seine neuen Spieler viel Charakter haben.

Zu diesem neuen Geist, der bei den Blau-Weißen mit der neuen Geschäftsführungsspitze um Schindler und Sebastian Glock offenbar Einzug gehalten hat, gehört auch ein klares Bekenntnis zur Stadt Gummersbach. Und zwar dergestalt, dass die Handballer bei ihren Auswärtsspielen ein Trikot in den Stadtfarben Blau und Gelb tragen werden – als deren sportlicher Repräsentant. Eine Geste, die am Sonntag vielfach als sympathisch empfunden wurde.

Was das Sportliche angeht, hat der VfL mit Drago Vukovic (34) einen alten Bekannten von Berlin nach Gummersbach lotsen können. Der Kroate war bereits von 2008-2011 im Oberbergischen. Wie groß sein Beliebtheitsgrad noch immer bei den Fans ist, konnte man auf dem Heiner-Brand-Platz am Sonntag erleben, wo der Mittelmann beim Sommerfest immer wieder Hände schütteln musste. Vukovic erinnerte bei der Pressekonferenz daran, dass Gummersbach seine erste Station in Deutschland als Handballer gewesen sei. „Meine Tochter ist auch hier geboren, daher wird Gummersbach immer in meinem Herzen sein. Ich freue mich, dass ich wieder hier bin.“

„Mein wichtigster Mann“

Auch sein Trainer Denis Bahtijarevic weiß um den Wert und die Wichtigkeit des 34-Jährigen als Führungsspieler, nachdem Nationalspieler Simon Ernst nach Ablauf der letzten Saison den VfL Richtung Berlin verlassen hat. „Er wird mein wichtigster Mann sein“, sagte der Trainer. Mit Blick auf seine neuen Spieler erklärte er, dass sie alle viel Charakter hätten, was ihm gefalle. „Das kann richtig gut passen.“

Mit dem 24 Jahre alten Iraner Pouya Norouzi haben die Gummersbacher einen weiteren Mittelmann geholt, der zuletzt beim Schweizer Champions-League-Teilnehmer Kadetten Schaffhausen aktiv war.

VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler will dem Verein wieder eine Identität geben.

Der dritte externe Zugang ist der Linkshänder Ivan Martinovic (20), der mit Florian Baumgärtner auf der halbrechten Rückraumposition angreifen soll. Aus der vereinseigenen Handballakademie den Sprung ins Erstligateam geschafft haben Luis Villgrattner , Yonatan Dayan und Pierre Busch.

Natürlich wurde am Sonntag auch trainiert. In der Schwalbe-Arena legte die Bundesligamannschaft am späten Sonntagnachmittag noch ein Showtraining hin.

Eine weitere Personalie ist offenbar auch geklärt. Rückraumspieler Max Hermann, der eigentlich mit der Saison 2017/18 für Gummersbach spielen sollte, dann aber verletzungsbedingt von Beginn an ausfiel, spiele für den VfL keine Rolle mehr, wie Schindler betonte.