In Mississippi ist der 79-jährige Richard Jordan hingerichtet worden – fast 50 Jahre nach dem Mord an der Bankangestellten Edwina Marter.
Todesstrafe in den USA79-Jähriger nach fast 50 Jahren hingerichtet

Jordan, 79 Jahre alt, wurde 1976 wegen des Mordes an Edwina Marter, der Ehefrau eines Bankdirektors in der Stadt Gulfport, verurteilt und zum Tode verurteilt. (Archivbild)
Copyright: AFP
In den USA ist ein 79-Jähriger nach fast 50 Jahren im Todestrakt hingerichtet worden. Dem Vietnam-Veteranen Richard Jordan wurde am Mittwoch (Ortszeit) in einem Gefängnis im Bundesstaat Mississippi eine Giftspritze verabreicht. Er war 1976 wegen Mordes an der Frau eines Bankangestellten verurteilt worden.
Jordan hatte die 35-jährige Edwina Marter aus ihrem Haus entführt und 25.000 US-Dollar Lösegeld für ihre Freilassung verlangt. Der Werftarbeiter ging der Polizei ins Netz, als er das Geld abholen wollte. Er gestand den Mord an der zweifachen Mutter und führte die Ermittler zu ihrer Leiche in einem Wald, die Schusswunden aufwies. Richard Jordans Henkersmahlzeit bestand aus Chicken Tenders, Pommes frites, Erdbeereis und einem Root-Beer-Float.
Todesstrafe USA: Dieses Jahr schon 25 Exekutionen
Jordan ist bereits der 25. Todeskandidat, der in diesem Jahr in den USA hingerichtet worden ist. So viele Exekutionen hatte es im gesamten vergangenen Jahr gegeben. Allein sieben Menschen wurden 2025 im Bundesstaat Florida hingerichtet. Erst einen Tag zuvor war in Florida ein 51-Jähriger per Giftspritze hingerichtet worden: Thomas Lee Gudinas hatte 1994 Michelle McGrath entführt, vergewaltigt und ermordet. Er zeigte kurz vor der Exekution Reue. Florida führt 2025 bislang die Liste der US-Bundesstaaten mit den meisten Hinrichtungen an.
US-Präsident Donald Trump ist ein Verfechter der Todesstrafe. Er hatte zu Beginn seiner zweiten Amtszeit eine Ausweitung der Kapitalstrafe „für die abscheulichsten Verbrechen“ verlangt. In 23 der 50 US-Bundesstaaten ist die Todesstrafe verboten, drei weitere haben den Vollzug ausgesetzt. Trump hatte in der Vergangenheit auch mehrfach betont, dass er bei bestimmten Verbrechen – insbesondere bei Drogenhandel und Kindesmissbrauch – eine zwingende Todesstrafe für angemessen halte.
Kritiker werfen ihm vor, damit populistische Stimmung zu machen und komplexe rechtliche Fragen zu verkürzen. Dennoch trifft seine Haltung in Teilen der Bevölkerung und vieler konservativer Bundesstaaten weiterhin auf Zustimmung. (jag/afp)