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Nach VorwürfenKonstantin Wecker räumt Beziehung zu 15-jähriger Schülerin ein

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Konstantin Wecker soll vor rund 15 Jahren eine Beziehung mit einer Schülerin geführt haben. (Archivbild)

Konstantin Wecker soll vor rund 15 Jahren eine Beziehung mit einer Schülerin geführt haben. (Archivbild)

Eine Frau erzählt in der „Süddeutschen Zeitung“ ihre Geschichte. Es geht um Machtmissbrauch. Konstantin Wecker entschuldigt sich.

Als Pianist und Sänger wurde er vor Jahrzehnten bekannt, bis heute gehört Konstantin Wecker zu den bekanntesten Liedermachern in Deutschland. Aktuell drehen sich die Schlagzeilen rund um den 78-Jährige nicht um seine Musik, er sieht sich schweren Vorwürfen gegenüber.

Die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) veröffentlichte am Mittwoch einen langen Artikel, in dem eine 30-jährige Frau Anschuldigungen gegen den Münchner Musiker erhebt. Laut SZ geht es „Machtmissbrauch, Manipulation und Verantwortung“.

Bericht in der SZ: Frau spricht über angebliche Beziehung mit Konstantin Wecker

Konkret behauptet die Quelle gegenüber der renommierten Zeitung, Wecker sei mit ihr eine Beziehung eingegangen, als sie noch minderjährig gewesen sei. Sie habe den damals 63-Jährigen nach einem Konzert kennengelernt – sie selbst war damals 15 Jahre alt und ging in die neunte Klasse.

Konstantin Wecker war 2025 zu Gast in der WDR Talkshow Kölner Treff.

Konstantin Wecker war 2025 zu Gast in der WDR-Talkshow Kölner Treff.

In der Folge hätten der Künstler und die Teenagerin über Monate Kontakt gehalten, telefoniert, sich gegenseitig geschrieben. Nach ihrem 16. Geburtstag sei es auch zu Sex mit Wecker gekommen, viermal, so schildert es die Frau. Die Treffen hätten in Hotelzimmern stattgefunden. Rückblickend betrachtet die Frau diese Begegnungen laut SZ als „sehr unangenehm“. Die Erlebnisse habe sie bis heute nicht verarbeiten können, gibt sie an. Seit Jahren sei sie in therapeutischer Behandlung.

Tagebucheinträge, E-Mails und Chatverläufe sollen Beziehung zu Wecker belegen

Um ihre Aussage zu stützen, hat die „Süddeutsche Zeitung“ Tagebucheinträge, E-Mails und Chatverläufe gesichtet, die die angeblich eineinhalb Jahre andauernde Beziehung dokumentieren sollen. „Ich war sehr liebesbedürftig in der Zeit“, erklärt die Frau der Zeitung, wie es zu der Beziehung zu Wecker gekommen sei. Nun wolle sie als Erwachsene für ihr 15-jähriges Ich einstehen, deshalb mache sie die Geschichte öffentlich.

Konstantin Wecker hat auf die Vorwürfe bereits reagiert und lässt über einen Anwalt mitteilen, dass er sich an eine „einvernehmliche Beziehung zu der jungen Frau“ erinnern könne. Er lässt ein „unter moralischen Maßstäben ein gänzlich unangemessenes Verhalten“ seinerseits einräumen.

Konstantin Wecker äußert sich zu Vorwürfen

Weiter zitiert die SZ den Musiker über seinen Anwalt: „Ich möchte die betroffene Frau um Entschuldigung bitten. Ebenso möchte ich bei meinen Fans und Anhängern um Entschuldigung bitten, dass meine Musik erneut in meinem Leben nicht das einzige ist, womit sie sich beschäftigen.“

Der Liedermacher, Komponist und Schauspieler Konstantin Wecker feiert als Musiker seit Jahrzehnten Erfolge (Archivbild).

Der Liedermacher, Komponist und Schauspieler Konstantin Wecker feiert als Musiker seit Jahrzehnten Erfolge (Archivbild).

Wecker gibt über seinen Anwalt an, er habe einst viel Alkohol konsumiert und könne sich „an die damalige Zeit kaum erinnern“. Wecker sei damals „nicht Herr seiner Sinne“ gewesen, heißt es in dem Schreiben. Dass Wecker oft alkoholisiert gewesen sei, wenn sie mit ihm telefoniert habe, sagt auch die Frau gegenüber der SZ.

Dem Anwalt zufolge waren Wecker und seine Frau damals getrennt. Das Paar, das zwei mittlerweile erwachsene Söhne hat, hatte eine Trennung 2013 bestätigt. Gründe nannten die beiden damals nicht. Ein paar Jahre später war dann wieder von Versöhnung die Rede.

Wecker musste Konzerte absagen

Der Münchner Liedermacher hatte erst vor kurzem seine krankheitsbedingten Konzertabsagen verkündet. Hintergrund sei eine neurologische Erkrankung des 78-Jährigen, teilte sein Büro mit. Zuvor hatte Wecker im August bekanntgegeben, er leide an Nervenschäden in seiner linken Hand. Aufgrund dieser sei er nicht mehr in der Lage, Klavier zu spielen. Dies stehe im Zusammenhang mit seinem jahrelangen Alkoholmissbrauch. 

Auch Drogen spielten im Leben des Liedermachers und Autors laut eigener Aussage eine Rolle. In einem Gespräch mit der „Augsburger Allgemeinen“ gab Wecker jüngst an, einige Drogen-Erlebnisse nicht missen zu wollen. Wie sein Leben ohne Drogen verlaufen wäre, könne er nicht sagen. „Ich habe keine Ahnung. Ich weiß aber, dass es im Grunde, so wie es war, in Ordnung war. Denn man macht in diesem Leben eben Fehler.“ In den 90ern wurde Konstantin Wecker wegen massivem Kokainmissbrauch zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. (pst mit dpa)