Ungewöhnliche Post für einen Kirchenmann aus Wien: Auf seinem Schreibtisch fand sich unverhofft der Schädel eines Verstorbenen.
„Großes, verschnürtes Paket“Deutscher Tourist gibt geklauten Schädel nach 60 Jahren an Stephansdom zurück

Der Stephansdom gehört zu den Wahrzeichen der österreichischen Hauptstadt Wien. (Symbolbild)
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An seinem Lebensabend hat einen Mann aus Norddeutschland offenbar die Reue gepackt: Er schickte einen Totenschädel per Post zurück an den Wiener Stephansdom. Wie aus dem Begleitschreiben hervorgeht, will er das skelettierte Haupt vor 60 Jahren als junger Tourist aus den Katakomben unter der Kathedrale gestohlen haben, wie österreichische Medien am Donnerstagabend berichteten.
Domarchivar Franz Zehetner sagte der „Kronen Zeitung“, er habe vor kurzem ein „großes, verschnürtes Paket ohne konkreten Absender“ auf seinem Schreibtisch vorgefunden. Ein Foto im Internet zeigt den auf Styropor gebetteten Schädel in dem Paket. Das Handeln des Deutschen verdiene Respekt, findet Zehetner: „Der Dieb hat seinen jugendlichen Übermut nicht nur wiedergutgemacht, sondern ein Werk der Achtung vor den Toten begangen.“
Laut Bericht des Senders ORF ist eine Zuordnung des Schädels heute nicht mehr möglich. „Die meisten der Knochen in den Katakomben sind Zweitbestattungen aus dem historischen Friedhof, der sich bis ins 18. Jahrhundert am Stephansplatz befand“, berichtet der ORF.
Der Schädel sei nun erneut der letzten Ruhe zugeführt worden. (pst/kna)
