Flug abgebrochenEasyjet-Airbus mit Luftnotlage über Deutschland – Pilot meldet Rauch im Cockpit

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Ein Airbus A319 der britischen Fluggesellschaft Easyjet beim Start. Das Flugzeug ist orange und weiß lackiert. (Symbolbild)

Ein Airbus A319 der britischen Fluggesellschaft Easyjet meldet über München plötzlich Rauchentwicklung im Cockpit. Der Flug nach Prag muss über Deutschland wegen der Luftnotlage abgebrochen werden. (Symbolbild)

Die Crew des Airbus A319 von Easyjet bekommt im deutschen Luftraum Probleme. Starke Rauchentwicklung im Flugzeug zwingt den Piloten zur Landung.

Ein Airbus A319 der britischen Fluggesellschaft Easyjet hat in deutschem Luftraum eine Luftnotlage erklärt. Das Flugzeug war auf dem Weg vom Flughafen Mailand-Malpensa in die tschechische Hauptstadt Prag, als die Piloten plötzlich eine starke Rauchentwicklung im Cockpit bemerkten. Die Crew funkte einen Notfall-Code und forderte eine Sicherheitslandung an.

Flug U2-3901 wurde daraufhin kurzfristig zum Flughafen München umgeleitet, der Pilot flog kurz vor der deutsch-österreichischen Grenze bei Passau eine scharfe Kurve, um rechtzeitig in München landen zu können. Der Flughafen Prag war noch zu weit entfernt. Ein Feuer an Bord des Airbus A319 konnte nicht ausgeschlossen werden.

Easyjet: Airbus A319 erklärt Luftnotlage über Deutschland – starke Rauchentwicklung im Cockpit

Etwa eine Viertelstunde nach der plötzlichen Umkehr am Samstag landete der Easyjet-Airbus in München. Sicherheitskräfte und Techniker waren umgehend vor Ort, um die Rauchentwicklung im Cockpit zu untersuchen und die Ursache zu finden. Zunächst hatte der Branchendienst „Aviation Herald“ über den Zwischenfall berichtet. Der betroffene Airbus A319 konnte nicht weiterfliegen.

Das Flugzeug war zunächst planmäßig gegen 7.26 Uhr am Samstagmorgen in Mailand gestartet und hatte über Österreich den deutschen Luftraum erreicht. Gegen 8.20 Uhr leitete der Pilot in einer Höhe von mehr als 10.000 Metern plötzlich den Sinkflug ein und erklärte die Luftnotlage. Im Cockpit hatte sich Rauch angesammelt, die Maschine sank weiter kontinuierlich.

Airbus A319: Piloten vermuten Feuer im Cockpit – Easyjet-Flugzeug fliegt scharfe Kurve

Nach einem scharfen Wendemanöver knapp vor Passau leitete die Maschine den Landeanflug ein und erreichte München gegen 8.38 Uhr. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“. Die Passagiere wurden umgehend aus dem Flugzeug gebracht, bevor der Airbus A319 auf weitere Schäden untersucht wurde. Das betroffene Flugzeug blieb in München, der Rückflug Richtung Mailand wurde gestrichen.

Die Passagiere wurden wenige Stunden später in einer Ersatzmaschine nach Prag gebracht. Der Airbus A319 wurde in München repariert und konnte am Sonntagabend wieder in Richtung Mailand abheben, wo sich das Easyjet-Flugzeug nach wie vor befindet. Die britische Airline machte zunächst keine weiteren Angaben zu den Ursachen für die Rauchentwicklung.

Easyjet-Pilot funkt Notfall-Code – Flug über Deutschland nach schnellem Sinkflug abgebrochen

Feuer an Bord eines Flugzeuges kann einer der Gründe dafür sein, dass ein Pilot eine Luftnotlage erklärt. In der Regel wird der international gültige Notfall-Code 7700 gefunkt, um der Flugverkehrskontrolle die plötzlich aufgetretenen Probleme zu melden. In vielen Fällen reicht eine Sicherheitslandung aus, bei einigen Zwischenfällen, wie beispielsweise einem Triebwerksausfall oder einem Vogelschlag, kann eine Notlandung nötig sein.

Erst vor wenigen Tagen hatte ein Airbus A220 der deutschen Fluggesellschaft Eurowings den Landeanflug auf Manchester wegen schwerer Turbulenzen zweimal abbrechen müssen. Der Flug kehrte anschließend nach Düsseldorf zurück, nachdem starke Orkanböen eine Landung in Großbritannien unmöglich gemacht hatten. (shh)

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