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Trauer um eine LegendeDieser Deutschen gehörte das Herz von Robert Redford

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US-Schauspieler Robert Redford und seine Frau Sibylle Szaggars beim Filmfest in Venedig im Jahr 2012

US-Schauspieler Robert Redford und seine Frau Sibylle Szaggars beim Filmfest in Venedig im Jahr 2012

Wer ist Sibylle Szaggars, die deutsche Frau an der Seite des Oscar-Gewinners? Mit ihr zusammen lebte er zurückgezogen in Utah.

Die Filmwelt trauert um eine ihrer größten Ikonen: Robert Redford ist im Alter von 89 Jahren friedlich verstorben. Während Millionen von Fans den amerikanischen Schauspieler für seine charmante Art verehrten, gehörte sein Herz einer deutschen Frau: der Künstlerin Sibylle Szaggars aus Hamburg.

Die Liebesgeschichte zwischen Redford und Szaggars begann abseits des grellen Blitzlichtgewitters. Ihre Beziehung startete freundschaftlich, als sich die beiden in den 1980er-Jahren in London in dem ersten Atelier der Malerin kennenlernten, berichtet die „Bild“-Zeitung. Gemeinsam war ihnen die Leidenschaft für Kunst, die sie in Kontakt bleiben ließ. Redford hätte dafür sogar ein wenig Deutsch gelernt. Erst bei einem Wiedersehen an einem Skilift im Winter 1996 in Ressort Sundance sei dann aus Freundschaft Liebe geworden.

Zurückgezogenes Leben in Utah

Das Paar, das sich nur selten auf den schillernden Partys der Filmbranche zeigte, führte ein zurückgezogenes Leben in Utah und Nordkalifornien.

Redford, der nicht nur auf der Leinwand, sondern auch als begeisterter Skifahrer, Reiter und Wanderer das Abenteuer suchte, fand in der deutschen Künstlerin eine Seelenverwandte. Die Vermählung der beiden fand 2009 in Hamburg statt, ein intimer Anlass, der bewusst abseits der Öffentlichkeit gefeiert wurde. Der Hamburger Pastor Frank Engelbrecht, der die Zeremonie leitete, beschrieb die Trauung dem „Norddeutschen Rundfunk“ (NDR) gegenüber als zutiefst persönliches Ereignis.

Engelbrecht, der die Braut bereits gekannt hätte, sei von ihrer Nichte kontaktiert und gebeten worden, die Eheschließung zu vollziehen. Für ihn sei es keine gewöhnliche Promi-Hochzeit gewesen, denn „es ging den beiden damals nicht darum, eine Starhochzeit zu machen oder irgendwas Riesiges, sondern es ging darum, ihre Liebe zu feiern“, sagte der Pastor dem „NDR“. Die Hochzeit fand dann in einem Hotel im Stadtteil Nienstedten statt.

Redford, so der Pastor, hätte großen Wert darauf gelegt, dass seine Frau die Zeremonie in ihrer Muttersprache mit ihrer Familie erleben konnte. Daher fand die Trauung zweisprachig auf Deutsch und Englisch statt. Engelbrecht beschrieb den Hollywood-Star als nahbaren, warmherzigen Menschen mit feinem Humor.

Redford war laut Engelbrecht ein zutiefst spiritueller und weltoffener Mensch. Diese Offenheit zeigte sich auch in seiner Trauung, die neben der evangelischen Zeremonie in Hamburg auch ein indianisches Ritual bei den Hopi in Utah umfasst hätte.

Redford war bereits einmal verheiratet, mit der Historikerin Lola Van Wagenen. Die Ehe, aus der vier Kinder hervorgingen, wurde 1985 geschieden.