ÜberschallknallPassagierflugzeug reagiert nicht auf Funkkontakt über Deutschland – Eurofighter steigen auf

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Ein Eurofighter der deutschen Luftwaffe startet am Stützpunkt in Neuburg an der Donau. Ein Flugzeug hatte einen Großalarm über Deutschland ausgelöst, weil der Pilot auf Funkkontakt nicht reagierte.

Ein Eurofighter der deutschen Luftwaffe startet am Stützpunkt in Neuburg an der Donau. Ein Flugzeug hatte einen Großalarm über Deutschland ausgelöst, weil der Pilot auf Funkkontakt nicht reagierte.

Die Alarmrotte der Luftwaffe wurde alarmiert, weil das Flugzeug ohne Funkkontakt durch den deutschen Luftraum flog.

Eurofighter der deutschen Luftwaffe haben am Freitagabend (8. Dezember) einen Großalarm im deutschen Luftraum ausgelöst, nachdem ein Passagierflugzeug auf Funkontakt nicht reagiert hatte. Die Alarmrotte der Luftwaffe stieg vom Stützpunkt im bayerischen Neuburg an der Donau auf, um das Flugzeug nahe der deutsch-polnischen Grenze abzufangen.

Da das Flugzeug auf Funkkontakt nicht reagierte, aber weiter seinen Kurs hielt, stiegen die Eurofighter umgehend auf, um einen möglichen Notfall zu melden. Die Einsatzkräfte konnten zunächst eine Notlage im Cockpit nicht ausschließen. Auch eine Flugzeugentführung ließ sich zunächst nicht ausschließen.

Luftwaffe löst Großalarm aus: Passagierflugzeug über Deutschland reagiert nicht auf Funkkontakt

Das betroffene Passagierflugzeug funkte allerdings weder einen Notfallcode für eine Flugzeugentführung, noch für Probleme mit dem Funksystem des Flugzeugs. Die Eurofighter waren binnen weniger Minuten am Himmel und flogen mit Schallgeschwindigkeit über Bayern und Teile Thüringens hinweg. Die Knallgeräusche waren über mehr als 200 Kilometer zu hören.

Die Polizei in Bayern und Thüringen berichtete von besorgten Anrufen der Bevölkerung, die die Knallgeräusche zunächst nicht zuordnen konnten. Die Luftwaffe bestätigte den Zwischenfall am Freitagabend auf der Plattform X, vormals Twitter. Durch die Schallgeschwindigkeit der Eurofighter sei es während des Einsatzes der Alarmrotte zum Überschnallknall gekommen.

Alarmrotte mit Eurofightern steigt auf: Luftwaffe überprüft mögliche Flugzeugentführung in deutschem Luftraum

„Unsere Quick Reaction Alert aus Neuburg ist zu einem Alpha-Scramble aufgestiegen und im Überschall an eine zivile Maschine, die ohne Funkkontakt zur Flugsicherung nach Deutschland einflog, herangeflogen“, erklärte die Luftwaffe auf X weiter. Alpha-Scramble ist die Bezeichnung für einen echten Alarmstart, bei dem die Eurofighter so schnell wie möglich aufsteigen müssen.

Die Eurofighter hätten in der Luft Kontakt zum Cockpit herstellen können, ein technischer Fehler habe zu dem Funkausfall geführt. Das Flugzeug wurde anschließend von den Eurofightern bis zur polnischen Grenze eskortiert, von dort aus flog es laut Angaben der Luftwaffe ohne Probleme weiter. Die Eurofighter kehrten anschließend zum Fliegerhorst in Neuburg an der Donau zurück.

Notfallcode gefunkt: Flugzeugentführung über der Nordsee gemeldet – Kampfjets steigen auf

Erst vor wenigen Monaten hatte es über der Nordsee einen ähnlichen Großalarm gegeben, weil ein Flugzeug den Notfallcode für eine Flugzeugentführung gefunkt hatte. F-16-Kampfjets der dänischen Luftwaffe waren aufgestiegen, auch die Nachbarländer wurden alarmiert. Laut offiziellen Angaben handelte es sich dabei um ein Missverständnis, der Pilot hatte den Code fälschlicherweise weitergegeben.

Die Luftwaffe ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine häufiger mit der Alarmrotte im Einsatz, da russische Militärflugzeuge unangekündigt in den von der Nato überwachten Luftraum über der Ostsee eindringen. Die Flugzeuge sind ohne Transponder und Flugplan unterwegs und stellen so eine Gefahr für die zivile Luftfahrt dar. (shh)

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