Pegel 45 Zentimeter tiefer als 2022Besorgniserregender Wasserpegel am Gardasee gemessen

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Blick vom Berg Monte Baldo auf den Gardasee und den Ort Malcesine. Auf dem See ist ein weißes Boot unterwegs.

Der Wasserpegel im Gardasee sinkt auf einen beunruhigenden Tiefststand für April. Notwendiger Regen ist erstmal nicht in Sicht.

Eine extreme Dürrewelle beunruhigt die Menschen in Norditalien. Die Regierung plant erste Maßnahmen.

Eine große Dürrewelle beunruhigt die Anwohner am Gardasee und in ganz Norditalien. Das größte Binnengewässer Italiens, auch bei deutschen Touristen sehr beliebt, hat aktuell nur noch einen Pegel von 46 Zentimetern – und liegt damit nur bei der Hälfte des Durchschnittswerts aus dem Vorjahr (92 Zentimeter). Die italienische Regierung plant bereits erste Maßnahmen, um gegen die Trockenheit anzukämpfen.

Betroffen ist nicht nur der Gardasee, auch der Fluss Po führt Mitte April so wenig Wasser wie noch nie zuvor. Grund dafür ist seit Wochen ausbleibender Regen, kleinere Schauer helfen nicht weiter.

Gardasee: Pegelstand sinkt auf Rekordtief im April – droht ein neuer Dürresommer?

Auch fehlender Winterregen sorgt für die derzeit niedrigen Pegelstände. Schmelzwasser, das normalerweise aus den Bergen in die Seen und Flüsse fließt, ist ebenfalls nicht ausreichend vorhanden. Der Pegel ist seit Anfang des Jahres nicht signifikant gestiegen, im März lag er sogar 60 Zentimeter unter dem Wert des Vorjahres.

Üblicherweise ist es der Regen im April und Mai, der den Gardasee für die Sommermonate „auffüllt“ und den Pegel weit über einen Meter steigen lässt. Passiert das nicht, droht ein Dürresommer wie im Jahr 2007, wo der Pegel teilweise unter 20 Zentimeter sank. Schon jetzt sind die aktuellen Messwerte ein Negativrekord für den April.

Italien: Enorm trockener April befürchtet – Regierung verabschiedet Dekret gegen Wasserknappheit

Im vergangenen Jahr hatte der Gardasee noch von einem hohen Pegelstand zu Jahresbeginn profitiert, sehr heiße und trockene Sommermonate sorgten in ganz Italien aber für einen Schaden von sechs Milliarden Euro alleine in der Agrarwirtschaft. Die Wettervorhersage für die kommenden Wochen ist ebenfalls nicht gut: Anhaltender Regen wird erstmal nicht erwartet, stattdessen steigen die Temperaturen bereits auf mehr als 20 Grad.

Das Kabinett um Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat bereits ein Dekret verabschiedet, mit dem der Kampf gegen die Trockenheit angegangen werden soll. Die Lage sei besorgniserregend, heißt es. Alleine für die Sanierung von Wasserleitungen will Meloni etwa acht Milliarden Euro bereitstellen. Experten vermuten, dass in Italien 50 Prozent des Wassers durch marode Leitungen verloren geht. (shh)

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