Regionalbahn entgleistUrsache für Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen wohl gefunden

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Einer der zerstörten Waggons des entgleisten Regionalexpresses in Garmisch-Partenkirchen.

Einer der zerstörten Waggons des entgleisten Regionalexpresses in Garmisch-Partenkirchen.

Bei dem Zugunglück waren fünf Menschen getötet und mehr als 70 Menschen teils schwer verletzt worden.

Die Ursache für das schwere Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen im vergangenen Juni ist offenbar gefunden. Laut Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) könnten beschädigte Betonschwellen der Grund für das Entgleisen der Regionalbahn gewesen sein. Bei dem Unglück waren fünf Menschen ums Leben gekommen, 78 Menschen wurden verletzt.

Laut offiziellem Zwischenbericht ereignete sich das Unglück am 3. Juni 2022 gegen 12.16 Uhr auf dem Streckenkilometer 97,7, zwischen den Bahnhöfen Garmisch-Partenkirchen und Farchant. „Nach derzeitigem Erkenntnisstand [...] war ein Mangel am Oberbau primär ursächlich für den Eintritt der Zugentgleisung“, heißt es in dem Bericht der BEU. Durch den Unfall waren große Teile des Zugs und des Streckenabschnitts schwer beschädigt worden.

Garmisch-Partenkirchen: Beschädigte Betonschwellen sollen Zugunglück ausgelöst haben

Die an der Stelle verlegten Betonschwellen seien bereits vor dem Unfall beschädigt gewesen. Sie liegen unterhalb der eigentlichen Schienen und sollen diese eigentlich unterstützen, um die Last der Züge zu tragen. Die Betonschwellen hätten zum Zeitpunkt des Unfalls versagt, wodurch die Schienenstruktur eingebrochen und zum Entgleisen des Zugs geführt hatte.

Die Arbeit der BEU-Gutachter ist allerdings noch nicht abgeschlossen, die Ergebnisse des Zwischenberichts sind nur vorläufig. Nach der Zugentgleisung in Garmisch-Partenkirchen hatte eine Soko der Kriminalpolizeiinspektion Weilheim die Ermittlungen aufgenommen. Sowohl der Zug als auch die Schienen wurden zur Untersuchung beschlagnahmt.

Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen: Staatsanwaltschaft stellt aufgeweichten Bahndamm fest

Bei ersten Untersuchungen der Staatsanwaltschaft München II war bereits aufgefallen, dass der Bahndamm unter den Schienen aufgeweicht war und ebenfalls dazu beigetragen haben könnte, dass der Zug später entgleiste. Diese Theorie wird im Zwischenbericht der BEU zunächst nicht erwähnt.

Es ist nach wie vor unklar, wie hoch der Sachschaden nach dem Zugunglück ist. Laut Angaben der BEU kann der genaue Schaden am Zug und an der Unfallstelle erst nach Abschluss der offiziellen Untersuchungen beziffert werden. (shh)

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