Die Polizei musste am Sonntagabend mit einem Großaufgebot in Gelsenkirchen anrücken. Bis zu 30 Menschen gerieten aneinander.
„Tumultlage“ und GroßeinsatzEin Toter nach Massenschlägerei in Gelsenkirchen

Bei einer heftigen Auseinandersetzung mit bis zu 30 Personen sind am Sonntag (28. September) in Gelsenkirchen mindestens fünf Menschen schwer verletzt worden – eine Person starb später.
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Nach einer Massenschlägerei in Gelsenkirchen am Sonntagabend (28. September), an der bis zu 30 Personen beteiligt waren, ist ein Mann an seinen Verletzungen gestorben. Dies bestätigte die Polizei in Gelsenkirchen am Montagmittag. Eine Mordkommission wurde eingerichtet.
Zunächst war von mindestens fünf schwerverletzten Personen die Rede gewesen, vier von ihnen sollten lebensgefährlich verletzt worden sein. Das hatten Polizei und Staatsanwaltschaft Essen am Morgen geteilt.
Gelsenkirchen: Toter durch Stich ins Herz?
Wie die „Bild“-Zeitung zunächst berichtete, soll ein Opfer so schwer verletzt worden sein, dass es am Tatort reanimiert werden musste. Zu vermuten ist, dass diese Person später im Krankenhaus starb. Bei dem Toten handelt es sich um einen 56-Jährigen. Er habe tödliche Stichverletzungen erlitten, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft auf Nachfrage mit. Die „Bild“ schreibt von einem Stich ins Herz. Zwei weitere Opfer seien demnach in kritischem Zustand. Diese Details wollte ein Sprecher der Polizei Gelsenkirchen am Montagmittag nicht bestätigen.
Die Einsatzkräfte waren gegen 20 Uhr in die Pommernstraße im Stadtteil Bismarck gerufen worden. Sie trafen dort auf eine „Tumultlage“, wie es im Polizeibericht heißt. Nach derzeitigen Erkenntnissen kamen bei der Auseinandersetzung Messer, Elektroschocker und Baseballschläger zum Einsatz. Sechs Tatverdächtige im Alter zwischen 16 und 52 Jahren wurden nach Angaben der Polizei noch vor Ort vorläufig festgenommen, darunter drei Frauen und drei Männer. . Aktuell werde geprüft, wer bei dem Vorfall welche Rolle gespielt habe, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Polizei aus anderen Städten eilt nach Gelsenkirchen
Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz und sperrte den Tatort weitläufig ab, um Spuren zu sichern und Zeugen zu vernehmen. Auch ein Polizeihubschrauber war vor Ort. Aus anderen Städten des Ruhrgebiets mussten Beamte zur Unterstützung nach Gelsenkirchen kommen. Anfangs war die Lage wohl sehr unübersichtlich, da immer mehr Angehörige und Bekannte der Kontrahenten den Einsatzort belagert haben sollen.
Worum es in der Auseinandersetzung ging, war noch unklar. Wie die „Bild“ zunächst berichtete, wurde bei der Massenschlägerei ein Bezug zur Clankriminalität nicht ausgeschlossen. Dies bestätigte sich bislang allerdings nicht. Es soll sich dagegen um einen Streit zwischen zwei türkischen Großfamilien gehandelt haben, die in direkter Nachbarschaft wohnen. Mit der Kommunalwahl in Gelsenkirchen soll das Geschehen laut Polizei nichts zu tun haben.
Zeugen, die Angaben zum Sachverhalt machen können, werden gebeten, sich telefonisch unter den Nummern 0209 365 7112 oder 0209 365 8240 zu melden. (cme, mit dpa)