Abo

Graubünden in der SchweizHunderte Menschen nach Felssturz von Außenwelt abgeschnitten

Lesezeit 2 Minuten
Geröll liegt nach einem Felssturz auf einer Straße im Schweizer Kanton Graubünden.

Geröll liegt nach einem Felssturz auf einer Straße im Schweizer Kanton Graubünden.

Geröllmassen haben Bergdörfer in der Schweiz vorerst unerreichbar gemacht. Zuvor hatten Anwohner einen lauten Knall vernommen, der sich schließlich durch einen erheblichen Felssturz erklären ließ.

In der Schweiz sind nach einem Felssturz im Kanton Graubünden mehrere Hundert Personen in mehreren Bergdörfern von der Umwelt abgeschnitten. Wie Kantonspolizei in Graubünden bestätigte, ereignete sich der Felssturz am Sonntagmorgen auf einer Straße im Calancatal, die die Ortschaften Castaneda und Molina verbindet. Auf mehr als 150 Metern sei die Straße demnach mit Geröll bedeckt und beschäftigt. Einsatzkräfte arbeiten nun daran, den Weg zu den Ortschaften wieder freizumachen.

Zuvor hatte eine Frau am frühen Sonntagmorgen einen lauten Knall bei der Polizei gemeldet. Daraufhin stellten Feuerwehr und Polizei die Geröllmassen auf der Straße fest. Ersten Untersuchungen zufolge wurde bei dem Vorfall niemand verschüttet.

Felssturz in Graubünden sorgt für Straßensperrung

Die Straße kann jedoch derzeit weder zu Fuß begangen noch befahren werden, sie wurde deshalb vorerst komplett gesperrt, teilten die Behörden mit. Am Dienstagmittag will das Tiefbauamt Graubünden nun über das weitere Vorgehen informieren, laut „SRF“ sei ein Geologe zur weiteren Beurteilung der Lage hinzugezogen worden.

Über die Gründe des Felssturzes sei bisher nichts bekannt. Im Süden der Schweiz kommt es derzeit jedoch zu großen Mengen an Neuschnee. Fotos, die „Meteoschweiz“ am Sonntagnachmittag veröffentlichte, zeigten etwa ein verschneites Cozzera im Tessin.

Dem Wetterdienst zufolge fiel am Wochenende auf der Alpensüdseite binnen 24 Stunden ein halber Meter Schnee. Ob ein Zusammenhang zwischen den Schneemassen und dem Felssturz besteht, ist jedoch unklar.

Graubünden: Viel Neuschnee am Wochenende, hohe Lawinengefahr

Bei einem weiteren Vorfall in Graubünden starb ein 24-Jähriger am Samstag durch eine Lawine am Piz Radönt. Der Mann sei Medienberichten zufolge Teil einer vierköpfigen Bergsteiger-Gruppe gewesen, als es kurz vor dem Gipfel zum Lawinenabgang gekommen sei. Drei der vier Personen seien verschüttet worden. Ein Mann und eine Frau erlitten leichte Verletzung, für den 24-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.

Das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung warnt seit Sonntagnachmittag noch bis mindestens Dienstag vor einer „erheblichen Lawinengefahr“ im gesamten Schweizer Süden. (das)

Rundschau abonnieren