Abo

Tödlicher AlleingangDeutscher Extremsportler Stitzinger tot im Himalaya entdeckt

Lesezeit 3 Minuten
RECORD DATE NOT STATED  A stunning aerial view of a majestic Kanchenjunga mountain range view from pelling *** einer Bet

Blick auf den Gipfel des Kanchenjunga im Himalaya. (Symbolbild)

Der Alleingang des deutschen Bergsteigers Luis Stitzinger auf den dritthöchsten Gipfel der Welt endete tödlich. 

Traurige Gewissheit im Himalaya: Der Bergsteiger Luis Stitzinger aus dem bayerischen Füssen ist mehrere Tage nach seinem Verschwinden im tibetischen Hochgebirge tot aufgefunden worden.

Der erfahrene Bergsteiger war alleine und ohne künstlichen Sauerstoff auf dem Kangchendzönga an der Grenze zwischen Indien und Nepal unterwegs gewesen. Nach der erfolgreichen Gipfelbesteigung des Achttausenders bracht der Kontakt zu dem 54-Jährigen ab.

Im Himalaya: Sherpas entdecken Leiche von Bergsteiger Luis Stitzinger aus dem Allgäu auf Achttausender

Die Leiche von Luis Stitzinger sei auf dem dritthöchsten Berg der Welt, dem Kangchendzönga im Himalaya, von einer Suchtruppe entdeckt worden, sagte der nepalesische Behördenmitarbeiter Khimlal Gautam, der für die Bergsteigersaison zuständig ist, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Der erfahrene Extremsportler Luis Stitzinger war seit vergangenem Donnerstag verschollen.

„Luis Stitzinger wurde tot auf 8.400 Metern Höhe aufgefunden und seine Leiche wird in die unteren Lager gebracht“, berichtete zuvor ein Vertreter der Expeditionsfirma „Seven Summit Treks“ in der „The Himalayan Times“.

Ein einheimischer Bergsteiger vom Volk der Sherpa hatte Stitzinger am vergangenen Donnerstag beim Abstieg auf rund 8500 Metern ein letztes Mal gesehen. Laut Angaben seiner Frau Alix von Melle habe Stitzinger gegen 21 Uhr noch einmal Kontakt mit dem Team des Basislagers seiner Expeditionsfirma gehabt. Das berichtete von Melle gegenüber dem Bergsteiger-Blog „Abenteuer Berg“. Es war sein letztes Lebenszeichen.

Suche nach Luis Stitzinger: Erfahrener Bergsteiger aus Bayern tot gefunden

Da Stitzinger nicht wie erwartet zurückkehrte und verschollen war, wurde ein Suchteam mit vier Sherpas mit Flaschensauerstoff auf die Suche nach dem verschwundenen Stitzinger geschickt. Die Suche gestaltete sich zunächst schwierig.

Angesichts des schlechten Wetters konnte das Rettungsteam nicht sofort hochsteigen. Außerdem hätten sie nicht Stitzingers genauen Ort, da sein GPS-Gerät während seines Aufstiegs aufgehört habe, Signale zu senden.

Luis Stitzinger gilt als bekannter Extremsportler

Luis Stitzinger gilt insbesondere als bekannter „Big-Mountain-Skifahrer“. Nach eigenen Angaben war der Extremsportler bereits auf sieben Achttausendern mit seinen Skiern unterwegs. Auch den Mount Everest hatte er zweimal erfolgreich gemeistert. 2019 gelang ihm das Kunststück über die tibetische Nordseite, 2022 über die nepalesische Südseite. In beiden Fällen nutzte er Atemmasken. 

Bei seinen Touren wurde er mitunter auch von seiner Frau Alix von Melle, die ebenfalls Bergsteigerin ist, begleitet. Zusammen veröffentlichten sie das Buch „Leidenschaft fürs Leben: Gemeinsam auf die höchsten Berge der Welt“.

Die in Kathmandu lebende deutsche Bergsteigerin Billi Bierling erzählte am Dienstagabend in der BR-„Abendschau“, Stitzinger sei ein sehr versierter und vorsichtiger Bergsteiger gewesen. Er sei nach 22 Stunden in großer Höhe, ohne Flaschensauerstoff und mit eigenem Gepäck, vermutlich sehr erschöpft gewesen. Darüber, was genau passiert sei, könne man derzeit aber nur spekulieren.

Luis Stitzinger tot im Himalaya gefunden: Spekulationen über Gründe

Stitzinger bestieg mehrere Achttausender und andere hohe Berge, teils auch mit seiner Frau Alix von Melle, die ebenfalls Bergsteigerin ist. Zusammen veröffentlichten sie das Buch „Leidenschaft fürs Leben: Gemeinsam auf die höchsten Berge der Welt“.

Bei der Beschreibung zum Buch heißt es: „Luis war schon als Kind in den Bergen zu Hause; der erfahrene Bergführer und Expeditionsleiter krönt Besteigungen mit spektakulären Skiabfahrten. Oft stellt die Sorge umeinander die Beziehung auf die Probe.“ (mbr/dpa)

Rundschau abonnieren