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Auslieferung nach DeutschlandVier mutmaßliche Geldautomatensprenger festgenommen

Lesezeit 2 Minuten
ARCHIV - 15.12.2020, Bayern, München: Ein gesprengter Geldautomat ist auf einer Pressekonferenz beim Landeskriminalamt (LKA) zur Vorstellung des Lagebilds der Organisierten Kriminalität hinter einem Flatterband mit der Aufschrift «Polizeiabsperrung» ausgestellt. (Zu dpa: «Polizei nimmt vier mutmaßliche Geldautomatensprenger fest») Foto: Matthias Balk/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ein gesprengter Geldautomat ist auf einer Pressekonferenz beim Landeskriminalamt (LKA) in München ausgestellt. In den Niederlanden haben deutsche Ermittler vier mutmaßliche Gaeldautomatensprenger festgenommen.

Seit mehreren Monaten ermitteln die Behörden in Deutschland gegen eine Tätergruppe, der bundesweit mindestens sechs Geldautomatensprengungen zugeordnet werden.

Ermittler aus Bayern und Baden-Württemberg haben vier mutmaßliche Geldautomatensprenger gefasst. Die Männer im Alter von 25 bis 30 Jahren wurden am Mittwoch in den Niederlanden festgenommen, wie die Landeskriminalämter beider Bundesländer und die Staatsanwaltschaft Bamberg am Donnerstag mitteilten.

Zudem wurden neun Objekte in den Niederlanden durchsucht. Die Ermittler beschlagnahmten unter anderem Bargeld im fünfstelligen Bereich, Zünder, hochwertige Designerkleidung sowie Speichermedien und Mobiltelefone. An der Aktion waren mehr als hundert Einsatzkräfte sowie mehrere Staatsanwälte und Richter beteiligt. Die vier Tatverdächtigen sollen einem Haftrichter in den Niederlanden vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft Bamberg beantragte die Auslieferung nach Deutschland.

Geldautomatensprengungen: Deutsche Behörden ermitteln

Seit mehreren Monaten ermitteln die Behörden in Deutschland gegen eine Tätergruppe, der bundesweit mindestens sechs Geldautomatensprengungen zugeordnet werden. Die Taten seien „durch Skrupellosigkeit und außerordentliche Gefährlichkeit“ gekennzeichnet, erklärten die Ermittlungsbehörden. Die Vorwürfe lauten insbesondere auf schweren Bandendiebstahl, Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, Zerstörung eines Bauwerks und schwere Sachbeschädigung.

Die Höhe der erbeuteten Geldsummen und der Sachschaden liegen laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei rund eineinhalb Millionen Euro. „Die Verbrecherbande arbeitete hochprofessionell, aber auch absolut rücksichtslos“, erklärte er. Die Festnahmen und Durchsuchungen seien „ein weiterer empfindlicher Schlag gegen eine skrupellose Geldautomatensprengerbande“. Die Beweismittel würden nun ausgewertet, um gegebenenfalls an weitere Mittäter oder Hintermänner zu kommen.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) nannte „die Sprengung von Geldautomaten eine rücksichtslose, schwere Straftat, die mit hoher krimineller Energie und einer großen Gefahr für Unbeteiligte einhergeht“. Der vorliegende Fall zeige erneut, „dass die Täter skrupellos vorgehen und einzig auf ihren Vorteil bedacht sind“. „Wir werden weiter konsequent und gemeinsam alles daransetzen, den rücksichtslosen Tätern weitere Sprengungen so schwer wie möglich zu machen“, erklärte Strobl. (afp)