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Urteil gesprochenHilfsarbeiter in NRW wird gefesselt und zur Arbeit gezwungen – Bewährungsstrafe

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Ein Schild mit der Aufschrift "Angeklagter" wird auf die Gerichtsbank gestellt.

Der 39-jährige Angeklagte räumte im Prozess eine Freiheitsberaubung und Nötigung des Hilfsarbeiters ein.

Ein Landwirt aus dem Sauerland soll einen rumänischen Hilfsarbeiter zur unentgeltlichen Arbeit gezwungen und ihn sogar angekettet haben. 

Das Hagener Landgericht hat am Montag einen Landwirt aus dem Sauerland wegen Freiheitsberaubung und Nötigung zu einem Jahr und zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Der 39-jährige Deutsche hatte im Prozess eingeräumt, im Frühjahr 2019 einen rumänischen Hilfsarbeiter zeitweise eingesperrt, gefesselt und mit Drohungen zur unentgeltlichen Arbeit gezwungen zu haben.

Rumänischer Hilfsarbeiter soll von Landwirt aus dem Sauerland eingesperrt und gefesselt worden sein

Der Landwirt hatte den Arbeiter 2018 über eine Kontaktanzeige kennengelernt und für dessen Dienste zunächst schwarz bezahlt. Eigenen Angaben zufolge finanzierte er dem Rumänen später auch den Führerschein und besorgte ihm ein gebrauchtes Fahrzeug.

Als der Hilfsarbeiter kurz darauf ohne Vorankündigung in seine Heimat zurückkehrte, will der Angeklagte wütend geworden sein, weil er sich finanziell ausgenutzt fühlte. 2019 sei der Rumäne dann noch einmal nach Deutschland zurückgekehrt. Und da habe der Landwirt gewollt, dass der Mann seine Schulden bei ihm abarbeite, hieß es im Prozess.

Vor Gericht zahlte der Angeklagte dem Zeugen 2000 Euro Schmerzensgeld. Auch die Staatsanwaltschaft hatte mit Blick darauf am Ende eine Bewährungsstrafe beantragt. (dpa)