Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Wir sind schockiert“Peta will nach Wels-Tötung Strafanzeige stellen

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann zeigt einen noch lebenden Wels, der knapp 40 Kilogramm schwer und etwa 1,80 Meter lang ist.

Zur Tötung des Welses hätte es aus Sicht von Peta eine Alternative gegeben. (Symbolbild)

Die Polizei schießt auf einen zwei Meter langen Fisch, der Badende angreift. Aus Sicht von Tierschützern hätte es eine Alternative gegeben.

Nach der Tötung eines aggressiven Wels in einem Badesee in Mittelfranken will die Tierschutzorganisation Peta Strafanzeige gegen die Beteiligten stellen. „Wir sind schockiert vom Vorgehen der zuständigen Polizei und der Angler, die ganz offenbar für den extrem schmerzhaften, langsamen und vor allem auch unnötigen und gesetzeswidrigen Tod des Welses verantwortlich sind“, teilte die Organisation mit.

War Tötung laut der Polizei alternativlos?

Der zwei Meter lange Fisch hatte nach Angaben der Polizei am Freitag im Brombachsee im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mehrere Badende im Wasser angegriffen und verletzt. Ein Beamter schoss demnach auf das Tier. Zwei Angler bargen diesen anschließend. 

Den Strand zu sperren, statt den Wels zu töten, hätte aus Sicht der Einsatzkräfte nicht ausgereicht. Wegen eines Musikfestivals sei eine lückenlose Überwachung nicht möglich gewesen, weil Feiernde oft auch nachts ins Wasser gingen, begründete ein Polizeisprecher. Die Polizei veröffentlichte später ein Foto des getöteten Welses, auf dem ein Beamter lachend gemeinsam mit einem Helfer neben dem imposanten Tier am Ufer des Brombachsees zu sehen ist.

Peta kritisiert Tötung des Welses – Staatsanwaltschaft prüft Vorgang

Peta geht dagegen davon aus, dass Sicherheitskräfte dafür hätten sorgen können, dass die Festivalbesucher nicht an der Stelle schwimmen. Nach Auskunft der zuständigen Staatsanwaltschaft in Ansbach sind zu dem Fall bisher noch keine Strafanzeigen bei der Behörde eingegangen.

Peta geht dagegen davon aus, dass Sicherheitskräfte dafür hätten sorgen können, dass die Festivalbesucher nicht an der Stelle schwimmen. Nach Auskunft der zuständigen Staatsanwaltschaft in Ansbach sind zu dem Fall bisher noch keine Strafanzeigen bei der Behörde eingegangen.

Angriffe von Welsen auf Menschen sind äußerst selten. Die Tiere gelten als scheu und meiden in der Regel den Kontakt mit Badenden. Welse ernähren sich vor allem von Fischen, Krebsen und Amphibien und greifen Menschen nur in Ausnahmefällen an – etwa aus Versehen oder wenn sie sich bedroht fühlen. (jag/dpa)