Peter Georgie entlassenKaDeWe feuert Weihnachtsmann

Ein Bild aus vergangener Zeit: Peter Georgie als Weihnachtsmann des Kaufhauses KaDeWe. (Foto: dpa)
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Bonn/Berlin – Es erinnert irgendwie ein bisschen an den Hollywood-Klassiker "Das Wunder von Manhattan". Auch in dem Film wird der Weihnachtsmann, der für ein großes Kaufhaus beim jährlichen Weihnachtsumzug "Santa Claus" mimt, von der Geschäftsführung auf die Straße gesetzt. Es springt der etwas extravagante Kris Kringle ein, der vorgibt, der echte Weihnachtsmann zu sein. Aber auch Kringle muss schließlich seinen Hut nehmen. Der Weihnachtsmann von Berlin heißt nicht Kris Kringle, sondern Peter Georgie. Der 72-Jährige steht bereits seit 13 Jahren in Diensten des KaDeWe und beschenkt die Kinder. Doch damit soll jetzt Schluss sein: Georgie wurde gekündigt. "Vor zwei Wochen rief man mich an und sagte: 'Wir brauchen Dich nicht mehr und frag nicht warum.' Bumm, aufgelegt", sagte Georgie der Zeitung "B.Z.".
Dabei habe er für die Weihnachtszeit viele Auftritte abgesagt und deshalb ärgere ihn dieser kurzfristige Rausschmiss besonders. "Nicht nur wegen des Geldes. Das geht nicht, mich nach all den Jahren wie so eine alte Plastiktüte wegzuwerfen."
Seitdem bekannt wurde, dass Georgi nicht weiter für das KaDeWe tätig sein soll, prasselt reichlich Kritik auf das Kaufhaus nieder. Auf der Facebook-Seite machen viele User ihrem Frust Luft: "Schämt euch, ich werde das KaDeWe nie wieder betreten", "Hoffentlich nimmt ihn ein anderes Kaufhaus, dann gehen alle wegen ihm dahin anstatt zu euch. Dann habt ihr euch selbst ins Knie geschossen", "Wir sind untröstlich!!! Peter gehört zu unserer Weihnachtstradition! Meine neunjährige Tochter ist todunglücklich und mir ist zum Heulen zumute!" oder "Spart an anderen Dingen, doch nicht daran!", schreiben Fans von Georgie bei Facebook.
Als erstes hatte "Bild am Sonntag" über den Rausschmiss berichtet. Mittlerweile hätten Zeitungen aus den USA, England und Spanien bei dem 72-Jährigen angerufen. Auch NBC-News berichtete über Peter Georgie. "Die fragen alle, ob ich Englisch kann, aber ich kann nur Plattdeutsch", so Georgi, der ursprünglich aus Hamburg stammt.
Um Georgie zu retten, wurde nun sogar eine Online-Petition ins Leben gerufen. Bis gestern Mittag haben sich dort bereits mehr als 1 000 Unterstützer registriert.
Von Seiten des KaDeWe gibt es unterdessen nur die Auskunft, dass Georgie lediglich freier Mitarbeiter des KaDeWe war. "Wir hatten ihm schon im Sommer gesagt, dass wir ihn nicht wieder buchen werden", sagte Geschäftsführerin Petra Fladenhofer der "Bild"-Zeitung. Mit über 70 Jahren habe es doch auch ein Weihnachtsmann verdient, in den Ruhestand zu gehen, schreiben die Verantwortlichen bei Facebook. Und: "Bei über 100 000 Besuchern täglich braucht unser Weihnachtsmann eine entsprechende Kondition."
Übrigens: Im Film "Das Wunder von Manhattan" darf Kris Kringle am Ende weiter den Weihnachtsmann im Kaufhaus geben. Und auch Peter Georgie wird den Berliner wohl als Weihnachtsmann erhalten bleiben. Denn mittlerweile kann sich der gefeuerte Weihnachtsmann vor neuen Job-Angeboten nicht mehr retten. So wollen ihn unter anderem die Potsdamer-Platz-Arkaden unter Vertrag nehmen, berichtet die "B.Z.". Also vielleicht doch noch ein Happy-End für den Berliner Weihnachtsmann?