„Mit tiefer Trauer“So reagiert die Welt auf Prinz Philips Tod

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Der britische Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, nimmt bei seinem letzten öffentlichen Auftritt in der Rolle als Generalkapitän an einer Parade teil. Am Freitag ist er im Alter von 99 Jahren gestorben.

London/Köln – Der Tod von Prinz Philip hat eine globale Trauerwelle ausgelöst. Der Buckingham-Palast hat die Flaggen auf halbmast gesetzt - auch die britische Botschaft in Berlin reagierte am Freitag auf diese Weise. Doch auch Politiker und andere bekannte Persönlichkeiten aus aller Welt melden sich zu Wort und kondolieren der Queen und der royalen Familie.

Boris Johnson: Philip war wichtiger Lenker des britischen Königshauses

Der britische Premierminister Boris Johnson hat Prinz Philip als wichtigen Lenker des britischen Königshauses und der Monarchie gewürdigt. Auch dank ihm sei das Königshaus „eine Institution, die unbestreitbar bedeutsam für das Gleichgewicht und das Glück unseres nationalen Lebens bleibt“, sagte Johnson in einer Ansprache vor dem Regierungssitz Downing Street. 

Merkel über Prinz Philips Tod: „Große Trauer“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Queen und ihrer Familie kondoliert. „Der Tod von Prinz Philip erfüllt mich mit großer Trauer“, erklärte Merkel laut einem Tweet der stellvertretenden Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Freitag. „Seine Freundschaft zu Deutschland, seine Geradlinigkeit und sein Pflichtbewusstsein bleiben unvergessen.“ 

Laschet: Geschichte von NRW baut auf Gründung durch Großbritannien auf

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat Prinz Philip als engen Partner von Nordrhein-Westfalen sowie als Vorreiter für den Natur- und Klimaschutz gewürdigt. „Nordrhein-Westfalens 75-jährige Geschichte baut auf der Gründung durch Großbritannien und auf den besonderen Einsatz unserer britischen Freunde für das junge Land auf“, erklärte Laschet am Freitag in Düsseldorf. „Wir trauern daher in besonderer Weise mit dem britischen Königshaus, den über 20 000 Britinnen und Briten in Nordrhein-Westfalen und Großbritannien um Seine Königliche Hoheit Prinz Philip“, heißt es in einer Mitteilung.

Steinmeier spricht Queen Anteilnahme aus

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier findet ebenfalls mitfühlende Worte: Mit „tiefer Trauer“ habe er die Nachricht vom Tod Prinz Philips erfahren, erklärte Steinmeier am Freitag. „Prinz Philip war in Deutschland beliebt und hochgeschätzt.“ 

Zudem habe er „einen wichtigen Beitrag zur Versöhnung unserer Nationen nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges“ geleistet. Steinmeier würdigte auch Philips Rolle während des Zweiten Weltkriegs. Als Angehöriger der Royal Navy habe er für die Befreiung Europas vom nationalsozialistischen Terror gekämpft. „Sein Einsatz für Demokratie und Freiheit wird uns in Erinnerung bleiben“, erklärte der Bundespräsident. 

Europäische Königshäuser kondolieren

„Prinz Philip ist über viele Jahre ein guter Freund unserer Familie gewesen, eine Freundschaft, die wir sehr geschätzt haben“, erklärte Schwedens König Carl XVI. Gustaf (74) am Freitag in einer Stellungnahme. Philips Einsatz für sein Land sei ein Vorbild für alle. „Wir sprechen Ihrer Majestät der Königin, der königlichen Familie und der Bevölkerung Großbritanniens unser Beileid aus.“ 

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Auch das belgische Königspaar hat sich betrübt über den Tod des britischen Prinzen Philip gezeigt und seine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Im Namen des belgischen Königs Philippe und seiner Frau Königin Mathilde schrieb der Palast am Freitag auf Twitter: „Tief traurig über den Tod seiner königlichen Hoheit Prinz Philip, Herzog von Edinburgh.“

„Mit großem Respekt gedenken wir seiner königlichen Hoheit Prinz Philip“, erklärten König Willem-Alexander, seine Frau Máxima sowie die Mutter des Königs, Prinzessin Beatrix vom niederländischen Königshaus am Freitag in Den Haag. Prinz Philip habe sein langes Leben in den Dienst des britischen Volkes gestellt, würdigte die Oranje-Familie. „Seine lebendige Persönlichkeit machte einen unauslöschlichen Eindruck.“

Biden, Erdogan und andere Regierungschefs melden sich zu Wort

US-Präsident Joe Biden hat dem britischen Volk sein Beileid ausgedrückt. Der Prinzgemahl habe im Laufe seines Lebens erlebt, wie sich die Welt dramatisch verändert habe, hieß es am Freitag in einer schriftlichen Stellungnahme Bidens.

Prinz Philip habe sein Leben den Menschen im Vereinigten Königreich gewidmet. Sein Erbe werde nicht nur durch seine Familie weiterleben, sondern auch durch die vielen wohltätigen Zwecke, für die er sich eingesetzt habe. 

Auch Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kondolierte. „Prinz Philip war der vollendete Staatsdiener und wird in Israel und auf der ganzen Welt sehr vermisst werden.“ 

„Im Namen meines Landes spreche ich mein tiefstes Beileid aus. Ich teile die Trauer der königlichen Familie und der Menschen im Vereinigten Königreich“, twitterte der türkische Staatschef Erdogan am Freitag. 

Italiens Staatschef Sergio Mattarella hat anlässlich des Todes von Prinz Philip an die „beispielhafte Hingabe“ erinnert, mit der der Ehemann der britischen Königin Elizabeth II. der Krone gedient habe. „Bei vielen Menschen auf der ganzen Welt lebt die Erinnerung fort an eine Persönlichkeit, die mehr als 70 Jahre lang mit beispielhafter Hingabe der Krone und dem Vereinigten Königreich gedient und die Entwicklung des Landes mit Offenheit und Innovation begleitet hat“, schrieb Mattarella am Freitag in Rom. 

Indiens Premierminister Narendra Modi hat dem britischen Volk und der Königsfamilie nach dem Tod von Prinz Philip kondoliert. Modi schrieb am Freitag bei Twitter, er wünsche, dass die Seele des Ehemanns der Queen und Herzogs von Edinburgh in Frieden ruhe. Zudem würdigte er Philips herausragende Karriere im Militär. 

Trauernde versammeln sich am Buckingham-Palast

Am Buckingham-Palast versammelten sich am Freitag in London und am Schloss Windsor viele Trauernde, um Prinz Philip die letzte Ehre zu erweisen. In London wurde eine Bekanntmachung am Zaun des Palasts wegen der schwer einzuhaltenden Corona-Abstandsregeln in der Menge nach kurzer Zeit wieder entfernt. Die weltberühmte Kirche Westminster Abbey will zudem am Freitagabend 99 Mal läuten - einmal für jedes Lebensjahr des Ehemanns von Königin Elizabeth II. (gam/dpa)

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