Sechs Menschen wurden nach dem Verzehr von Giftpilzen in der Uniklinik Essen behandelt. Zwei von ihnen benötigten eine neue Leber.
Ärzte warnenSechs Personen in Uniklinik Essen wegen schwerer Pilzvergiftung behandelt

Ein Knollenblätterpilz. Der Verzehr kann tödlich sein. (Symbolbild)
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Aktuell werden sechs Personen im Universitätsklinikum Essen behandelt, nachdem sie offenbar hochgiftige Pilze verzehrt haben. Für zwei dieser Patientinnen und Patienten war eine Lebertransplantation die einzige Rettung. Ärztinnen, Ärzte und Pilzexpertinnen und -experten sprechen eine deutliche Warnung aus: Bereits geringe Mengen können lebensgefährliche Folgen haben.
Die Uniklinik bestätigte, dass insgesamt sechs Personen in der Spezialklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Transplantationsmedizin versorgt werden. Zwei von ihnen haben bereits eine Spenderleber erhalten. Weitere Details zu den Patientinnen und Patienten wurden nicht bekannt gegeben, es soll sich jedoch um sechs Einzelfälle handeln. Das berichtet „RP ONLINE“.
Das Leberzentrum in Essen behandelt Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet, wobei Pilzvergiftungen besonders in der Herbstsaison häufiger vorkommen.
Giftige Pilze gegessen: Dramatischer Fall erst vor einem Jahr
Ein ähnlich dramatischer Fall sorgte bereits vor einem Jahr für bundesweite Anteilnahme. Damals wurden fünf Personen aus zwei Familien, darunter drei Kinder, mit akutem Leberversagen in die Essener Klinik eingeliefert.
Sie hatten selbst gesammelte, hochgiftige Knollenblätterpilze gegessen. Zwei Kinder und eine 75-jährige Frau konnten durch eine Spenderleber gerettet werden, während sich bei einem Kind das Organ selbst regenerierte. Ein Familienvater verstarb an den Folgen der Vergiftung.
Aus diesem Grund warnt die Uniklinik Essen bereits seit Mitte September in einer Kampagne in den sozialen Medien eindringlich vor dem Verzehr des Knollenblätterpilzes, da eine Verwechslung lebensgefährlich sein kann. Bereits bei dem Verdacht, giftige Pilze gegessen zu haben, sollte umgehend eine Notaufnahme aufgesucht werden. Erste Anzeichen einer Vergiftung sind Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, die schnell zu einem Leberversagen führen können. (red)