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Notruf auf SyltUrlauber von eigenem Hund angegriffen – Polizei erschießt das Tier

Lesezeit 2 Minuten
Ein Berner Sennenhund läuft durchs Wasser.

Ein Berner Sennenhund läuft am Strand durchs Wasser. (Symbolbild)

Ein Paar urlaubt mit Hund auf Sylt. Am Strand beißt das Tier den Halter. Als die Polizei kommt, eskaliert die Situation.

Am Sonntagnachmittag kam es am Strand von Rantum auf Sylt zu einem dramatischen Polizeieinsatz. Ein Berner Sennenhund hatte dort laut Polizeiangaben seinen Halter attackiert und diesem eine Daumenspitze abgebissen. Der Mann, ein Urlauber aus Niedersachsen, hatte sich mit den Händen gegen den eigenen Hund zur Wehr setzen wollen. Daraufhin verständigte seine Begleiterin den Notruf. Als die alarmierte Polizei am Ort des Geschehens eintraf, befand sich der Hund laut Mitteilung weiterhin in einem erregten und nicht zu beruhigenden Zustand.

Berner Sennenhund stürmt auf Beamte zu – drei Schüsse werden abgefeuert

Nach Einschätzung der Polizei vor Ort bestand die akute Gefahr, dass der Hund weitere Personen am Strand angreifen könnte. Laut einem Sprecher der Polizei habe sich der Hund nicht unter Kontrolle bringen lassen. Als das Tier auf die Einsatzkräfte zustürmte, schätzten diese die Situation als bedrohlich ein. Daraufhin feuerten sie insgesamt drei Schüsse ab. Der Hund wurde tödlich getroffen.

Die Entscheidung zum Schusswaffengebrauch sei aufgrund der Einschätzung der Gefahrenlage gefallen – unabhängig davon, ob das Halterpaar eine Zustimmung gegeben habe oder nicht, so der Polizeisprecher.

Hundebesitzer muss ins Krankenhaus

Der verletzte Hundebesitzer wurde nach dem Vorfall in ein Krankenhaus gebracht, um medizinisch versorgt zu werden. Weitere Personen kamen nicht zu Schaden. Die Polizei kündigte an, den Vorfall genau zu untersuchen. Nach Angaben der Beamten handelt es sich bei dem erschossenen Tier um einen Berner Sennenhund. Ob der Hund in der Vergangenheit bereits auffällig geworden war oder ob es sich um eine einmalige Eskalation handelte, war zunächst unklar. Die Ermittlungen zum genauen Ablauf des Geschehens dauern an.

Berner Sennenhunde gelten laut VDH als gutmütig, freundlich und nervenstark – aggressives Verhalten ist für die Rasse untypisch. Sie verfügen über eine hohe Reizschwelle, sind familiengeeignet und nicht auf Schutzverhalten gezüchtet. Als ehemalige Hof- und Treibhunde sind sie aufmerksam, aber selten unkontrollierbar. Der Vorfall auf Sylt gilt daher als ungewöhnlich. (jag/dpa)