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Unglück in HaßlochElfjährige stirbt im Holiday Park – Angeklagte bestreiten Schuld

Lesezeit 3 Minuten

Das Karussell "Spinning Barrels" im Holiday Park in Haßloch

Neustadt/Weinstraße – Sie sollen im Holiday Park im pfälzischen Haßloch nicht gut genug auf ein Fahrgeschäft geachtet und damit den Tod eines Mädchens verschuldet haben - seit Dienstag stehen deshalb drei Männer vor dem Amtsgericht in Neustadt/Weinstraße. Bei Prozessbeginn wiesen die Männer - ein aktiver Mitarbeiter des Parks und zwei ehemalige Kräfte - den Vorwurf zurück. „Ich kann mir selbst nicht erklären, wie es dazu kam“, sagte ein 41 Jahre alter Angeklagter, der die Abteilung Parkbetrieb leitet, über den Unfall.

Das elfjährige Mädchen aus Kelsterbach in Hessen war am 15. August 2014 in dem Fahrgeschäft „Spinning Barrels“ gestürzt und mehrmals überrollt worden. Es starb kurze Zeit später. Laut Anklage war sie über eine Tür in das Fahrgeschäft gelangt, die zu diesem Zeitpunkt bereits hätte geschlossen sein sollen. Die sichtlich mitgenommenen Eltern des Kindes treten im Prozess als Nebenkläger auf.

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Der damalige Bediener der Anlage - ein 22 Jahre alter Student - bestritt über seinen Anwalt den Vorwurf, dass er vor Fahrtbeginn die Tür zum Fahrgeschäft offengelassen habe. Der 30-Jährige, der ihn eingewiesen und dabei einen wichtigen Hinweis versäumt haben soll, ließ über seinen Verteidiger erklären, er bestreite, „selbst schuldhaft gehandelt zu haben“. Für den Prozess sind noch weitere Tage sowie ein Ortstermin anberaumt. (dpa)

Schwere Unfälle mit Karussell und Achterbahn

Karussells und Achterbahnen sind auf vielen Volksfesten nicht wegzudenken. Doch es gibt auch schwere Unglücke - wie im August 2014 in Haßloch. Das bislang schlimmste in Deutschland geschah 1981 auf dem „Hamburger Dom“, damals starben sieben Menschen. Weitere Fälle:Juni 2015: Vier Kirmes-Besucher werden in Oberhausen verletzt, als sich Teile eines Fahrgeschäfts lösen und in die Menge fliegen.

September 2014: Eine Achtjährige wird schwer verletzt, als sie auf einem Volksfest in Rhoden (Hessen) aus einem Fahrgeschäft namens „Fliegender Teppich“ stürzt.

Oktober 2013: Bei einem Achterbahn-Unfall in Kaiserslautern kommt ein Mitarbeiter ums Leben. Ein Wagen hatte ihn im abgesperrten Bereich erfasst. Warum der Mann dort war, konnte nicht geklärt werden.

Juni 2012: Auf der Kirmes in Gevelsberg (Nordrhein-Westfalen) löst sich der Waggon einer „Raupe“ aus der Verankerung. Sieben Menschen werden verletzt.

Oktober 2011: Auf dem Bremer Freimarkt löst sich die Gondel eines Karussells und rutscht in wartende Besucher. Neun Menschen werden verletzt. Ursache war eine mangelhafte Schweißnaht.

Mai 2010: Beim Anfahren eines Karussells löst sich in Lüdenscheid (Nordrhein-Westfalen) eine Gondel und verletzt neun Menschen.

September 2009: Eine Elfjährige verunglückt auf einem Volksfest in Pfaffenhofen (Bayern) tödlich, als sie aus der Gondel einer Wasserbahn zehn Meter in die Tiefe stürzt.

April 2009: Während einer Karussellfahrt in Paderborn wird eine 69-jährige Frau schwer verletzt. Ihre Gondel hatte sich aus der Verankerung gelöst und war auf das Pflaster gekracht. (dpa)