Bei einem erneuten Gewaltausbruch im besetzten Westjordanland am Montagabend hat ein israelischer Siedler versucht, Soldaten zu überfahren. Die Soldaten schossen auf die Reifen des Fahrzeugs, der Fahrer konnte jedoch entkommen, berichteten israelische Medien in der Nacht zu Dienstag.

Die israelische Armee und Polizei untersuchen den Vorfall. In dem Gebiet um die palästinensische Stadt Huwara randalierten laut Berichten auch am Montagabend israelische Siedler. Unter anderem warfen sie Steine auf israelische Soldaten. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant verurteilte die Gewalt laut Medienberichten als inakzeptabel. Die israelische Armee sei das „Lebenselixier des Staates Israel und seiner Bürger“.

Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser

Schon am Sonntagabend war es in Huwara zu Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser und palästinensisches Eigentum gekommen. Dabei wurde ein Palästinenser erschossen, weitere einhundert wurden verletzt. In mehreren palästinensischen Orten wurden Häuser und Fahrzeuge in Brand gesteckt. Die Gewalt war ausgebrochen, nachdem am Sonntag ein Palästinenser zwei Israelis in Huwara erschossen hatte.

Der Täter ist weiterhin auf der Flucht. Die israelische Armee verstärkte ihre Präsenz in den besetzten Gebieten. Am Montagabend wurde bei einem weiteren Anschlag in der Nähe des Toten Meeres und der palästinensischen Stadt Jericho ein 27-jähriger israelisch-amerikanischer Bürger erschossen.

Explosionen und Schüsse

Neun Tote und über 100 Verletzte bei Militäreinsatz im Westjordanland

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Seit Jahresbeginn kamen nach israelischen Angaben 14 Israelis bei Terroranschlägen ums Leben. Im gleichen Zeitraum wurden mindestens 60 Palästinenser durch die israelische Armee getötet. Laut Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ (Montagabend) forderten die Vereinigten Arabischen Emirate angesichts der Gewalt im Westjordanland für Dienstag eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. (kna)