„Gratis-Kaffee für Ungeimpfte“Café-Kette hält an kritisierter Werbeaktion fest

Lesezeit 3 Minuten
Wonder Waffel Berlin

Eine Filiale der Kette Wonder Waffel in Berlin, auch in Köln gibt es zwei Läden. (Archivbild)

Berlin/Köln – Die Berliner Café-Kette „Wonder Waffel“ hat mit einer Werbeaktion viel Kritik auf sich gezogen. Wonder Waffel wollte Ungeimpften gratis Kaffee zum Mitnehmen im Dezember spendieren. Das Angebot richtete sich laut Unternehmen zwar auch an Geimpfte und Genesene, doch die Aktion kritisierten viele als „Belohnung“ und falsches Signal für Ungeimpfte.

In einem am Mittwoch veröffentlichen Instagram-Beitrag teilt das Unternehmen mit, dass der Beitrag, unter dem ein Shitstorm entstanden ist, gelöscht wurde. An der Aktion selbst wolle das Unternehmen aber nicht rütteln, sie soll weiterhin gelten.

Wonder Waffel zieht viel Kritik mit Kaffee-Aktion auf sich

Die Werbeaktion, die gehörig nach hinten losging, begründete das Unternehmen zunächst wie folgt: „Wir finden es sehr schade, dass wir die 2G Regel in unseren Stores haben, da wir so viele Stammgäste nicht mehr begrüßen dürfen“, hieß es in der Ankündigung, „Wir möchten unsere Gäste nicht auf ein Zertifikat beschränken“, schrieb Wonder Waffel in dem Beitrag. Eine vermeintliche Spaltung der Gesellschaft sollte mit „gratis Kaffee“ für Ungeimpfte, Geimpfte und Genesene im Dezember gestoppt werden.

Nach der Kritik reagierte Wonder Waffel am Mittwoch mit einem Instagram-Post zu der Aktion. Das Unternehmen teilt mit, dass der ursprüngliche Beitrag gelöscht wurde, offenbar um den darunter entstanden Shitstorm nicht mehr sichtbar zu machen. Das Unternehmen rechtfertigt die Löschung mit großen Worten zur erkämpften Meinungsfreiheit und vielen Herzchen-Emojis.

Außerdem teilte Wonder Waffel auf diesem Weg mit, dass man die Aktion fortsetzen werde: „Unser Angebot an alle, egal ob und wie du geimpft bist, gilt weiterhin diesen Monat für jeden“, heißt es in dem Beitrag. Die Kommentarfunktion wurde bei diesem Post deaktiviert, offenbar aus Sorge vor einem neuen Shitstorm.

Ob es wegen der Aktion nun zu Ermittlungen wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die geltenden Corona-Regeln kommt, ist noch nicht klar. In der Ankündigung heißt es, dass der Gratis-Kaffee zum Mitnehmen sein soll, allerdings ist nicht gesichert, ob Kundinnen und Kunden dafür nicht trotzdem die Filiale betreten müssen.

Café-Kette hat mehr als 40 Filialen in Deutschland

In der Corona-Pandemie ist es immer wieder zu kritischen oder den Regeln nicht angepassten Aktionen gekommen. Mit Wonder Waffel geht aber nun ein recht großes Unternehmen diese ungewöhnlichen und gerade angesichts der Corona-Lage auch kritischen Schritte.

Das könnte Sie auch interessieren:

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben auf der Firmen-Homepage 40 Filialen in Deutschland, fünf weitere in der Schweiz und sogar zwei in den USA. Wonder Waffel beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wonder Waffel hat auch in Köln zwei Filialen.

Auf der „Wall of Fame“ des Unternehmens posieren unter anderem Rapper Bushido, Fußballer Jérôme Boateng und Satiriker Serdar Somuncu. All diese Bilder sind jedoch sicher vor dieser vielfach kritisierten Kaffee-Aktion entstanden. (mab)

Rundschau abonnieren