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15 ehrenamtliche HelferWipperfürther Fundgrube wirtschaftet für den guten Zweck

Lesezeit 3 Minuten

Die Stücke, die sich für den Verkauf eignen, schaffen es auf den Bügel.

Wipperfürth – Ein Wintermantel, Damenblusen, Pullover und Bettwäsche füllen die drei großen Säcke, die gerade bei der Fundgrube an der Bahnstraße abgegeben wurden. Nun sind Gretel Moll und Lotti Guse damit beschäftigt, die Kleidung zu sortieren. „Erst einmal schauen wir, welche Stücke sich überhaupt noch für den Verkauf eignen“, erklärt Moll. Die 76-Jährige ist seit der Eröffnung der Fundgrube im Jahr 1981 einer der rund 15 ehrenamtlichen Helfern, der Initiative und weiß daher genau, welche Kleidungsstücke es auf den Bügel schaffen und welche nicht. „Wir schauen danach, ob die Teile Flecken oder Löcher haben und ob sie unangenehm riechen“, so Moll.

Immer freitags ist die Fundgrube geöffnet.

Diese Teile werden dann gesammelt und gehen an die Arbeiterwohlfahrt (AWO). Alle anderen Kleidungsstücke werden von den Damen der Fundgrube mit Preisen versehen und in den Verkaufsraum gebracht.

Alle Hosen, egal ob für Männer oder Frauen, kosten zwei Euro

Dort stöbert Nicole Kißling gerade durch die Jacken-Abteilung. Sie spendet nicht nur regelmäßig an die Fundgrube, sondern nimmt bei ihren Besuchen auch fast immer etwas neues Altes mit nach Hause. „Ich finde es toll, dass man mit so wenig Aufwand etwas für den guten Zweck tun kann“, so die 49-Jährige. Schon seit vielen Jahren bringe sie alles hierher, was sie oder ihre Familie nicht mehr trägt.

Bei der Durchsicht entscheiden Lotti Guse (links) und Gretel Moll, welche Kleidung wohin geht.

Weiterverkauft werden diese Teile dann zu kleinen Preisen. „Bei uns kosten alle Hosen, egal ob für Männer oder Frauen, aus Jeans oder anderen Stoffen, zwei Euro“, berichtet Erika Küpper, die bereits seit 1984 in der Fundgrube mithilft. Nur selten koste ein Teil mehr als zehn Euro. „Es soll schließlich so günstig bleiben, dass sich auch Kunden mit einem kleineren Budget alles leiten können.“ Mit dem Geld, das die Fundgrube durch den Verkauf der gespendeten Kleidung einnimmt, unterstützt diese ortsansässige Vereine und Projekte, wie etwa die DLRG oder Schulen.

Küpper erklärt, dass sie zwar gerne dabei sei, doch ewig könne sie ihrem Ehrenamt nicht mehr nachgehen. „Schließlich werden wir alle ja nicht mehr jünger“, so die 82-Jährige. Es sei unglaublich schwer, junge Nachfolger für die Arbeit in der Fundgrube zu finden, „denn junge Menschen sind natürlich Vollzeit berufstätig“. Die 15 Frauen wechseln sich in drei Schichten gegenseitig ab. Die ersten öffnen die Fundgrube um 8.30 Uhr und werden von der nächsten Schicht um 11 abgelöst. Die dritte Gruppe der Ehrenamtlichen übernimmt um 14 Uhr schließt den Laden dann um 17.30 Uhr. „Mithelfen kann eigentlich jeder. Wichtig ist aber, dass man zuverlässig ist“, betont Küpper und macht sich daran, den nächsten Berg an Kleidung zu sortieren.

Die Fundgrube an der Bahnstraße 10 ist jeden Freitag von 8.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.