Energie aus Eis, Sonne, Luft und ErdeLindlarer Rathaus soll Energie und CO2 einsparen

Bei der Präsentation der Eisspeicherheizung vor der Photovoltaikanlage: Cordula Ahlers, Annemarie Imscheid-Hombach, Michael Eyer, Harald Käsbach und Dr. Georg Ludwig (v.l.).
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Lindlar – Sonne, Wasser, Erde, Luft und auch Eis: Mit viel Technik gesteuert tragen diese Elemente dazu bei, dass im Lindlarer Rathaus künftig rund 350.000 Kilowattstunden Energie und rund 11.700 Euro pro Jahr gespart werden. Dafür sorgt die neue Eisspeicherheizung im Rathaus, die am Mittwoch offiziell präsentiert wurde.
82 Prozent C02 werden eingespart
Rund 82 Prozent C02 werde durch die Anlage gegenüber einer modernen Erdgasheizung eingespart, sagt Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. Dafür gab es vom Bund einen Zuschuss in Höhe von 200.000 Euro, der im Rahmen der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes der Gemeinde durch den Klimaschutzmanager gestellt wurde.
Daten
300.000 Liter Wasser fasst der unterirdische Eisspeicher. Die Energie für die Wärmepumpe liefert eine Photovoltaikanlage, die 54 Kw Strom produzieren kann. Die Eisspeicheranlage soll 82 Prozent C02, 350.000 Kilowattstunden Energie und 11.700 Euro pro Jahr einsparen. Die Kosten betragen 630.000 Euro, der Bund gab einen Zuschuss von 200.000 Euro.
Insgesamt hat die Anlage mit Eisspeicherheizung, Photovoltaikanlage und Wärmeabsorber 630.000 Euro gekostet. Die Photovoltaikanlage hat eine Fläche von rund 400 Quadratmeter und kann in der Spitze rund 54 Kilowattstunden Strom produzieren. Was nicht von der Eisspeicherheizung und den Elektrogeräten im Rathaus verbraucht wird, kann ins öffentliche Netz eingespeist werden, dafür gibt es dann eine Vergütung.
Anderthalb Jahre bis die Anlage optimal läuft
Die Anlage sei ein wichtiger Baustein im Klimaschutzkonzept, betonte der Bürgermeister. Sie zeige, dass die Gemeinde den Klimaschutz ernst nehme. Es sei viel Arbeit, insbesondere für Annemarie Imscheid-Hombach gewesen, die das Projekt maßgeblich betreut habe. Bis die Anlage optimal laufe und wirklich jedes Prozent herausgeholt werde könne, werde es etwa anderthalb Jahre dauern, so Gebäudemanager Harald Käsbach, der die technischen Hintergründe und die Funktionsweise der Anlage erläuterte.
Rund 300.000 Liter Wasser fasst der unterirdische Speicherbehälter, der im Sommer über Wärmetauscher aus Luft, Wasser und Erde Wärme aufnimmt. Diese wird gespeichert und in der Heizperiode abgegeben. Das Wasser im Speicher wird bis zu Gefrierpunkt abgekühlt, die dabei entstehende Kristallisationswärme wird ebenfalls für das Heizen und Warmwasserversorgung verwendet. Trägermedium dafür ist ein Gemisch aus Glykol und Wasser das von einer Wärmepumpe transportiert wird.
Bei extremer Kälte gibt es eine kleine moderne Erdgasheizung zur Unterstützung
Der Strom dafür kommt von der Photovoltaikanlage. Im Frühjahr wird der Prozess umgekehrt, das im Speicher vorhandene Eis taut und wird zur Kühlung verwendet. Das funktioniert im Anbau und dem Ratssaal über die dortigen Fußbodenheizungen. Man überlege, auch im vierten Stock, der sich besonders aufheize, eine entsprechende Kühlung über die neue Anlage zu installieren.
Bei extremer Kälte im Winter steht eine kleine moderne Erdgasheizung zur Unterstützung zur Verfügung, um sicherzustellen, dass im Rathaus niemand frieren muss.