IG MetallWarnstreik bei Ahle Federn in Lindlar-Oberleppe

Proteste bei Ahle Federn
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Oberleppe – Die roten Fahnen der IG Metall wehten vor dem Tor von Ahle Federn in Lindlar-Oberleppe. Dort fand über die Mittag ein zweistündiger Warnstreik statt. „Wir fordern, die Ergebnisse der Flächentarifvereinbarung eins zu eins zu übernehmen“, sagte Gewerkschaftssekretär Haydar Tokmak. Der Hintergrund: Das Unternehmen hatte im November 2017 die Tarifbindung aufgekündigt. Das stößt vielen Arbeitnehmern sauer auf. „Es gibt keine wirtschaftlichen Gründe dafür“, sagt Betriebsratsvorsitzender Ralf Brandenburg. Im Gegenteil: Seit Ahle Federn im Februar diesen Jahres vom Stahlkonzern Mitsubishi übernommen wurde, seien die Auftragsbücher voll, ergänzt sein Stellvertreter Ahmet Basbuga. Gewerkschaft und Betriebsrat fordern 4,3 Prozent mehr Lohn und den Anspruch, ihre Arbeitszeit bis zu zwei Jahre lang auf bis zu 28 Stunden pro Woche zu verkürzen. Mit der Geschäftsführung hat es bisher drei Verhandlungstermine gegeben. „Was man uns geboten hat, liegt allerdings unter unseren Forderungen“, erläuterte Haydar Tokmak. „Jetzt heißt es: Schluss mit der Hinhaltetaktik.“ Rückendeckung bekam die Belegschaft von politischer Seite. SPD-Kreisvorsitzender Thorsten Konzelmann zeigte sich mit den Streikenden solidarisch – genauso wie Vertreter der Betriebsräte anderer ortsansässiger Firmen. Ahle-Geschäftsführer Götz Ander hält dagegen: „Wir haben ein gutes, vernünftiges Angebot unterbreitet. Die Arbeitszeit wäre von 35 auf 37 Stunden in der Woche gestiegen, dafür hätten die Arbeitnehmer auch mehr Geld in der Tasche gehabt.“ Unterm Strich wäre man nur wenige Prozentpunkte auseinander gewesen. Jetzt müsse man weiter sehen. Für Verhandlungen sei man jederzeit offen. (cr/Foto: Schmitz)