Illegale KippeWer ist zuständig für den wilden Müll in Wipperfürth?

Wilde Müllkippe auf einem Lagerplatz für die Kabel- trommeln des Breitbandausbaus.
Copyright: Kai Jungermann
Wipperfürth – Wilder Müll ist nicht gleich wilder Müll, zumindest verwaltungstechnisch. Diese Erfahrung hat Kai Jungermann aus Wipperfürth gemacht, der Anfang September der Stadt eine wilde Müllkippe meldete und dann erst einmal keine Antwort bekam.
Zunächst die Vorgeschichte: Dem Wipperfürther war aufgefallen, dass an einem Lagerplatz für Baumaterial auch jede Menge Müll lag. Eigentlich lagert ein Tiefbauunternehmen auf dem Platz vor allem die Trommeln mit den knallorangen Kabeln für den Breitbandausbau.
An der Straße Hollmünden zwischen Dohrgaul und Ohl hatte jemand aber hinter Erdaushub auch Hausmüll entsorgt. Anfang September informierte der Wipperfürther die Stadt per E-Mail und schickte auch Fotos.
Tiefbauunternehmen muss wilden Müll entsorgen
Beim Rathaus ist der Fall intern ziemlich klar, wie die Verwaltung auf Nachfrage bestätigt: Mitarbeiter fuhren nach der Anzeige zur besagten Stelle, stellten fest, wer zuständig ist und leiteten die verwaltungstechnische Seite in die Wege. Die lautet in diesem Fall, dass der Tiefbauer, der den Platz nutzt, für Ordnung sorgen muss. Das Unternehmen muss damit auch den Müll entfernen. Auch dann, wenn es wilder Müll ist. Nur bei Gefahr wäre die Stadt sofort eingeschritten.
Informiert wurde in diesem Fall also erst der Auftraggeber des Unternehmens. Das ist der Versorger Bergische Energie und Wasser (BEW), der in der Hansestadt für den Breitbandausbau zuständig ist, und dort sieht man das mit der Entsorgung genau so: Das beauftragte Tiefbauunternehmen werde den Müll entsorgen, erklärt die BEW auf Nachfrage, und zwar spätestens dann, wenn der Platz geräumt werde.
Mängelmelder
in der Hansestadt können Einwohnerinnen und Einwohner über den Mängelmelder der Wipp-App, den Mängelmelder auf der Homepage und über das Rathaus direkt Kontakt mit der Verwaltung aufnehmen. Das ist laut Stadt auch per Telefon über die Zentrale 64-0 und per Mail an info@wipperfuerth.de möglich.
Derweil wartet allerdings Kai Jungermann auf eine Antwort auf seinen Hinweis und ärgerte sich, dass die Entsorgung so lange dauert. Es fehle „jegliche Reaktion, noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung“, berichtet der Wipperfürther.
Dass sei nun nicht die Regel und bedauerlich, erklärt dazu Sonja Puschmann von der Verwaltung. „In der Regel versuchen wir, sofort eine Eingangsbestätigung zu schicken und auch eine Antwort zu geben.“ Das gelte für alle Kanäle wie Mängelmelder über App und Internetseite und auch über den Eingang auf der zentralen E-Mail-Adresse (siehe Info). (lb)