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Nachhaltigkeit verbindet GenerationenErster Tuchmarkt im Freilichtmuseum Lindlar

Lesezeit 3 Minuten
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Das Thema Nachhaltigkeit verband die Generationen, wie Stände, Mitmachangebote und Tauschbörse zeigten. Fotos: Sonntag

Lindlar – Sonniges Spätsommerwetter wie aus dem Bilderbuch – die Bedingungen für den ersten Tuchmarkt im Lindlarer Freilichtmuseum am vergangenen Wochenende hätten nicht besser sein können.

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Die Bedingungen für den ersten Tuchmarkt im Lindlarer Freilichtmuseum am vergangenen Wochenende hätten nicht besser sein können.

Rund 50 Aussteller präsentierten handgefertigte Produkte, kreative Ideen, alte handwerkliche Techniken und Mitmachangebote. Großer Andrang herrschte bereits am Samstagmittag am Stand von Katja Bönninghausen, wo verschiedene Handspindeln unter fachkundiger Anleitung ausprobiert werden konnten. „Es macht großen Spaß, den Besuchern dieses alte Handwerk wieder näher zu bringen“, erklärt die Spindel-Expertin.

50 Aussteller zeigen kreative Ideen

Die neunjährige Fiona beobachtet fasziniert, wie in ihren Händen, mithilfe einer sogenannten „Unterstützten Spindel“, aus einem bunten Knäuel nach und nach ein Wollfaden entsteht. Gleich nebenan schwelgen die Schwestern Lücie Prohaska und Celine von der Lei aus Wipperfürth in Kindheitserinnerungen, als sie Iseta Isaria beim Knüpfen von farbenfrohen Freundschaftsbändern über die Schulter schauen: „Das haben wir früher in der Schule immer gemacht“.

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Rund 50 Aussteller präsentierten handgefertigte Produkte.

Occi, Makramee und Schlingbinden heißen die alten, aus dem Orient stammenden, Techniken, die Iseta Isaria den Besuchern vorführt. An ihrem Stand in der Baugruppe Oberlingenbach bietet Marion Klein Decken, Taschen und Kleidung mit ausgefallenen Stickereien an. Die Unternehmerin aus Lindlar-Schmitzhöhe legt dabei besonderen Wert auf die Verarbeitung nachhaltiger Produkte regionaler Anbieter.

Tausch gebrauchter Kleidungsstücke

Das Stichwort Nachhaltigkeit spielt auch bei der Kleidertauschbörse in der Baugruppe „Hof zum Eigen“ eine große Rolle. Unter dem Motto „Tauschen statt Kaufen“ konnten bis zu zehn gebrauchte Kleidungsstücke abgegeben und im Gegenzug ebenso viele Teile wieder mitgenommen werden. „Von der Kinderhose bis zur Herrenjacke haben wir hier alles im Angebot und es wird sehr gut angenommen“, berichtet Marie Kramm, wissenschaftliche Volontärin im Freilichtmuseum.

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„Es macht großen Spaß, den Besuchern dieses alte Handwerk wieder näher zu bringen“, erklärt eine Spindel-Expertin.

Alexandra Krämer aus Reichshof ist samt Tochter Nele und Mutter Christa Kaltenbach bei der Börse fündig geworden und zeigt sich insgesamt begeistert vom neuen Format: „Ich komme regelmäßig zu den Festen ins Museum und der Tuchmarkt ist eine weitere tolle Veranstaltung“.

Upcycling

Unter dem Stichwort „Upcycling“ zeigt Claudia Kippels vor der Zehntscheune, wie Kleidung mit einfachen Tricks aufgepeppt werden oder neue Verwendung finden kann. So wird ein altes Hemd mittels einer bunten Applikation zu einer peppigen Bluse und ein ehemaliger „Blaumann“ zur Kinderspielhose.

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Stoffe, Muster und Handarbeitstechniken gab es beim ersten Tuchmarkt im Freilichtmuseum Lindlar zu entdecken.

Weiße Wäsche weht auf der Leine vor dem Strohballenhaus, wo Therese und Claude Lechevalier zum „Historischen Waschtag“ einladen. Die achtjährige Pia schrubbt mit Feuereifer am Waschbrett und ist sich sicher: „Das ist viel cooler, als mit der Waschmaschine zu waschen“. Bei der Mitmachaktion „Knopfherstellung“ erklärt Museumsmitarbeiterin Susann Lau wie Heimatarbeit im Bergischen Land der Nachkriegszeit häufig aussah. „Mithilfe der Drehspindelpresse wurden Knöpfe mit Stoffüberzug hergestellt, die dann an die Näherinnen in der Umgebung verkauft wurden“.

Museum mit Resonanz der Premiere zufrieden

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Die Erwartungen an die Besucherzahlen sind vonseiten des Freilichtmuseums am Samstagnachmittag erfüllt worden: „Wir freuen uns sehr über die große Resonanz und die entspannte, entschleunigte Atmosphäre“, so Veranstaltungsleiter Frederik Grundmeier vom Landschaftverband Rheinland.

Ziel des neuen Veranstaltungsformats sei es, die Themen Nachhaltigkeit und Recycling in Bezug auf den Umgang mit Textilien stärker in den Fokus zu rücken.

Ein besonderer Gast: Ein in unserer Region eher seltenes Stück konnte am Stand von Kiki Hettich aus der Schweiz bewundert werden: Ein ursprünglich aus Japan stammender Saori-Webstuhl. Bei dieser Webart gehe es nicht um vorgegebene Muster, sondern darum, der Kreativität freien Lauf zu lassen. „Es ist mehr eine spezielle Ideologie des Webens, als eine Technik, dabei steht das freie Weben im Mittelpunkt “, erklärt die Fachfrau.