Im Klimaausschuss kam es in Lindlar zu einer ausgiebigen Diskussion wegen der Aufforstung von Potenzialflächen für Windkraftanlagen.
Erneuerbare EnergienLindlarer Klimaausschuss diskutiert über Aufforstung oder Windkraft

Auf dem Areal im Vordergrund könnte eine Windkraftanlage entstehen. Die geplante Aufforstung wird nicht durchgeführt.
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Zu einer langen Diskussion im Ausschuss für Klima- und Umweltschutz führte der Tagesordnungspunkt Aufforstung von Potenzialflächen für Windkraftanlagen. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, ein für die Aufforstung vorgesehenes Grundstück der Gemeinde, das in der Nähe von Schlüsselberg liegt, nicht zu bepflanzen, sondern für eine mögliche Windkraftanlage frei zu halten.
Für die Flächen wurde eine Aufforstung über Spendengelder geplant. Die Pflanzen seien bereits vor Ort, so die Verwaltung. Die genannte Parzelle würde nach Rücksprache mit Experten der Rheinenergie die Ansprüche an eine Windkraftanlage abdecken. Auch wenn die tatsächliche Umsetzung einer solchen Anlage dort noch verschiedenen Faktoren abhänge, sollte die Fläche jetzt nicht aufgeforstet, sondern die Pflanzen auf eine anderem Grundstück der Gemeinde nördlich von Falkenhof gesetzt werden. Die Fläche werde aktuell von einem Förster geprüft.
CDU forderte Umsetzung der geplanten Aufforstung
Der Vorschlag stieß auf Widerstand der CDU. Die Aufforstung solle wie geplant erfolgen, wenn in etlichen Jahren dort eine Windkraftanlage entstehen würde, könnten die Bäume wieder entfernt werden, so Ratsherr Armin Brückmann. Es sei überhaupt nicht klar, ob das Grundstück eine Windkraftpotenzialfläche sei. Aktuell gebe es keinen Handlungsbedarf.
Vor allem müssten die Bürger frühzeitig mitgenommen und ihnen die Möglichkeit gegeben werden, von einer solchen Anlage zu profitieren. Brückmann forderte, eine Bürgerbefragung durchzuführen. Für die SPD machte Andrea Peping deutlich, dass der Vorschlag der Verwaltung sinnvoll sei. Die Fläche müsse frei gehalten werden. Es mache keinen Sinn, dort jetzt Bäume anzupflanzen und sie später wieder entfernen zu müssen.
Die Flächen, die man jetzt nicht bepflanze, würden auch so grün, sagte Ingo Harnischmacher von den Grünen. Die Politik habe die Verpflichtung, die Klimaschutzziele voranzubringen, das müsse jetzt erfolgen, dazu sei die Windkraft ein Beitrag. Er hoffe, dass in einigen Jahren in Lindlar Windkrafträder stehen würden. Es mache keinen Sinn Bäume anzupflanzen und sie nachher mit Aufwand und Kosten wieder entfernen zu lassen.
Ausschuss stimmt für Freihalten der Fläche
Auch Erika Lob von der FDP sprach sich dafür aus, die gespendeten Bäume auf einer anderen Fläche zu setzen und das Areal bei Schlüsselberg für mögliche Windräder frei zuhalten. Ein solcher Beschluss sei ein völlig falsches Signal so Willi Schmitz von der CDU. „Wenn ausgerechnet die Grünen das nicht unterstützen, dann pflanzt keiner mehr“.
Patrick Heuwes forderte dagegen, keine Fakten zu schaffen, die nachher wieder rückgängig gemacht werden müssen. „Wir nehmen Windkraft ernst“, so der Ausschussvorsitzende und Fraktionsvorsitzende der Grünen. Nach langem weiteren Hin und Her wurde schließlich abgestimmt.
Mit elf zu neun Stimmen votierte der Ausschuss für den Vorschlag der Verwaltung, die Fläche frei zuhalten und die Bäume an einem anderen Standort anzupflanzen.