Lothar Klett hofft auf UnterstützungDenkmale auf Friedhof in Wipperfürth verfallen

In beklagenswertem Zustand befinden sich zahlreiche der alten Grabstätten. Einige sind kaum noch zu retten.
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Wipperfürth – Seit 2010 stehen der alte evangelische Friedhof an der Hindenburgstraße und der alte katholische Friedhof an der Lüdenscheider Straße auf der Denkmalschutzliste der Stadt. Seit vier Jahren arbeitet Lothar Klett daran, den schlimmsten Wildwuchs und die größten Schäden auf dem evangelischen Friedhof zu beseitigen. Besonders die Sanierung der Kersting-Grabstätte sei ihm ein Anliegen gewesen, so der 75-Jährige. Von den Mitarbeitern der Stadt sei er mit Rat und Tat, soweit das ohne Einsatz von Finanzen möglich war, unterstützt worden.
Spenden zur Restaurierung der alten Gräber nötig
Die Arbeiten am evangelischen Friedhof seien so gut wie abgeschlossen und dank der finanziellen Unterstützung durch den Heimat- und Geschichtsverein habe er auch alle anfallenden Kosten begleichen können, dankt er für die Hilfe. Der HGV nehme auch Spenden auf seinem Sonderkonto bei der Kreissparkasse Köln unter dem Stichwort „Alte Friedhöfe in Wipperfürth“ entgegen.
Klett will jetzt auf dem alten katholischen Friedhof arbeiten. Er ist entsetzt, wie dieser aussieht und spricht von einer Schande für die Stadt. Die Grabmale würden weiter verfallen oder sogar ganz abgebaut. Wenn nicht bald etwas geschehe, sei außer dem restaurierten Denkmal von Dechant Dünner nichts mehr erhalten. Das Sprichwort, „Die Zeit heilt alle Wunden“ treffen bei den alten Friedhöfen mit Sicherheit nicht zu, im Gegenteil. Manche Grabmale seien schon unwiederbringlich verloren.

Auch Vandalismus ist ein Problem auf den denkmalgeschützten Friedhöfen an der Lüdenscheider Straße und der Hindenburgstraße.
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Der 75-jährige Wipperfürther regt an, dass die Bürger Patenschaften für einzelne Grabmale übernehmen könnten und so die Pflege entweder selber durchführen oder dafür eine bestimmte Summe spenden könnten. Friedhöfe seien auch ein historische Gedächtnis der Stadt, appelliert er.
2009 hatte der damalige Bürgermeister Guido Forsting angekündigt, der alte katholische Friedhof solle als Park erlebbar gemacht , die Wege befestigt und die Gräber ausgeschildert werden. Geschehen sei in all den Jahren aber nichts, beklagt Klett. Auch Dieter Johnen, der sich um einige Gräber kümmert, hatte mehrfachen den schlechten Zustand der alten Friedhöfe beklagt.

Ein Beispiel für eine gelungene Sanierung ist das Grabmal von Dechant Dünner, der auch Ehrenbürger der Stadt ist.
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„Die Eigentümer und sonstige Nutzungsberechtigte haben ihre Denkmäler instand zu halten, instand zu setzen, sachgemäß zu behandeln und vor Gefährdung zu schützen, soweit ihnen dies zumutbar ist“, heißt es im Denkmalschutzgesetz NRW. Die beiden Friedhöfe befinden sich im Besitz der Stadt Wipperfürth. Die Nutzungsrechte der Gräber sind alle abgelaufen.
2013 hatte die BLZ auf die Zustände der beiden denkmalgeschützen Friedhöfe hingewiesen. Zuständig ist die Untere Denkmalbehörde, die bei der Stadt angesiedelt ist. Damals sagte Daniel Rutz der BLZ: „Wir werden uns aber um die Friedhöfe kümmern und mit gutem Beispiel vorangehen, schließlich haben wir als Stadt eine Vorbildfunktion“. Damals gab es noch kein Konzept, wie die Stadt mit den alten Friedhöfen umgehen wolle. Ein Friedhofskonzept ist in Auftrag gegeben, es bezieht sich aber auf die aktuell genutzten Friedhöfe mit dem Ziel, die Kosten zu senken. Lothar Klett wird nicht warten, bis und ob es ein Konzept gibt, sondern will jetzt aktiv werden. Dabei würde er sich über tatkräftige und finanzielle Unterstützung freuen.
Kontakt: Lothar KlettAn der Stursbergs Ecke 451688 WipperfürthTelefon 01 57/570 531 56