Probleme mit dem UntergrundSo soll es mit dem Marktplatz in Wipperfürth weitergehen

Einen Baustopp auf dem Marktplatz gibt es auch während der Test verschiedener Einbaumaterialien nicht.
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- Wie geht es weiter mit den Arbeiten auf dem Marktplatz? Wir haben nachgefragt!
- Diese Optionen hat die Stadt nun für den Weiterbau.
- Wir erkläre, woher das plötzliche Problem mit dem Untergrund überhaupt kommt.
Wipperfürth – Wie berichtet, gibt es Probleme mit der Tragfähigkeit des Untergrundes, so dass die indische Grauwacke, nicht einfach wie geplant auf einer einfach aufzubringenden Frostschicht verlegt werden kann. Messungen hatten ergeben, dass die in den Ausschreibeunterlagen geforderte Tragfähigkeit von 150 Meganewton pro Quadratmeter deutlich unterschritten wird.
Bodengutachter soll Lösungen erarbeiten
Dass ein Untergrund, der jahrzehntelang problemlos von Fahrzeugen, darunter auch Lkw, befahren wurde, nach Entfernen der Pflastersteine und einer Schlackeschicht nun nicht mehr die nötige Tragfähigkeit aufweist, sorgt für Verwunderung und reichlich Diskussionen in der Stadt.
Die BLZ hat bei der Stadt nachgefragt, wie der aktuelle Sachstand beim Marktplatz ist, und woher das Problem der mangelnden Tragfähigkeit kommt. Ein Bodengutachter soll Lösungen erarbeiten, die technisch und wirtschaftlich realisierbar sind, hatte die Stadt in ihrer Pressemitteilung über die Probleme bei den Arbeiten mitgeteilt.
Anforderungen an die Tragfähigkeit gestiegen
Aktuell prüfe die Verwaltung im engen Austausch mit der Bauleitung und dem zwischenzeitlich zurate gezogenen Fachbüro für geologische Beratung verschiedene Möglichkeiten, wie die erforderliche Tragfähigkeit im Unterbau des Wipperfürther Marktplatzes hergestellt werden kann, teilt die Stadtverwaltung als Reaktion auf Anfrage in einer Pressemitteilung mit.
Dass bei den Rückbauarbeiten vorgefundene Material entspreche nicht den heutigen Standards in Bezug auf die Tragfähigkeit und musste daher entfernt werden, heißt es weiter. Zudem hätten sich die Richtwerte für die Tragfähigkeit im Laufe der vergangenen Jahrzehnte deutlich verändert. Was im Klartext bedeutet, dass das alte Pflaster und der Untergrund zwar den bisherigen Belastungen standgehalten haben, den heutigen Anforderungen, die in der Ausschreibung festgelegt wurden, aber nicht genügen. Um Haftungs- und finanzielle Risiken auszuschließen, sehen sich die Beteiligten veranlasst, die heutzutage geforderten Richtwerte einzuhalten, so die Pressemitteilung.
Eine mögliche Lösung, um die geforderte Tragfähigkeit sicherzustellen, könnte sein, das zu „weiche“ Material zu entfernen und durch tragfähigeres Material zu ersetzen. „In welcher Form und vor allem in welchem Umfang dies zu erfolgen hat, wird derzeit auf mehreren Testflächen, die eigens dafür auf dem Marktplatz angelegt wurden, mit Hilfe des Lastplattendruckverfahrens detailliert geprüft“, informiert die Stadtverwaltungin ihrem Schreiben.
Die Arbeiten auf dem Marktplatz würden auch während der Prüfungen weitergeführt, einen Baustopp gebe es nicht und die Bauarbeiten seien momentan immer noch im Zeitplan. Das liege vor allem daran, dass im Vorfeld für die Gesamtmaßnahme ein entsprechender Zeitpuffer für Unvorhergesehenes eingeplant worden sei.